Nachdem über Weihnachten in einer Putenmastanlage mit 20.700 Tieren in Moltenow im Landkreis Rostock bereits der Geflügelpesterreger eingedrungen war, vermeldet das Agrarministerium in Schwerin heute einen neuen Fall. (c) ©Susanne Gnauk

Geflügelpest auf dem Vormarsch

Binnen einer Woche drang in Mecklenburg-Vorpommern die Geflügelpest in zwei große Haltungen mit Mastputen ein.

Nachdem über Weihnachten in einer Putenmastanlage mit 20.700 Tieren in Moltenow im Landkreis Rostock bereits der Geflügelpesterreger eingedrungen war, vermeldet das Agrarministerium in Schwerin heute einen neuen Fall. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte am Mittwoch den Nachweis des Geflügelpestvirus vom Erregertyp H5N1 in einer Putenhaltung mit rund 32.000 Tieren in Dersekow im Landkreis Vorpommern-Greifswald.

alle tiere der betroffenen bestände müssen tiergerecht getötet werden

Auch wenn man mit einer Zuspitzung der Lage gerechnet habe, „trifft uns jeder neue Fall schwer“, erklärte Agrarminister Till Backhaus. Neben dem erheblichen wirtschaftlichen Schaden spiele auch der emotionale Verlust eine Rolle: „Dennoch müssen alle Tiere der von Geflügelpest betroffenen Bestände tierschutzgerecht getötet werden.“

sechs Geflügelhaltungen und Greifswalder Tierpark betroffen

Mit dem neuesten Fall sind in Mecklenburg-Vorpommern aktuell sechs Geflügelhaltungen und der Greifswalder Tierpark von der Geflügelpest betroffen. Neben den genannten Putenmästern in den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Greifswald brach die Geflügelpest bislang in Kleinsthaltungen in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und Vorpommern-Greifswald aus. Bei Wildvögeln erfolgten seit Mitte Oktober dieses Jahres 44 Nachweise des hochpathogenen aviären Influenzavirus.

Backhaus bat alle Geflügelhalter, die Lage ernst zu nehmen und die bekannten Biosicherheitsmaßnahen und die durch die Kreise und kreisfreien Städte angeordneten Aufstallungsgebote einzuhalten. Ein Geflügelpestseuchenzug wie im letzten Winter sollte sich nicht wiederholen. red


Gänse in einem Stall, dessen Seiten offen, aber vergittert sind.
(c) Karsten Bär

Geflügelpest: Das Risiko reduzieren

Nach wie vor ist das Geflügelpest-Risko in Deutschland hoch. Das zeigen fortwährend auftretende Ausbrüche in Geflügelbeständen und Fälle bei Wildvögeln. Unser Fachautor ruft die Verhaltensregeln in Erinnerung, die zur Minimierung des Infektionsrisikos beitragen. mehr


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