Verkauf: Gut Dummerstorf wird privatisiert – das ist der Grund
Nachdem es in den letzten Monaten immer wieder das hartnäckige Gerücht gab, dass Agrarminister Dr. Till Backhaus (SPD) das landeseigene Gut Dummerstorf in Mecklenburg-Vorpommern verkaufen will, scheint sich der Verkauf nun zu bestätigen.
Bezugnehmend auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, hat Agrarminister Till Backhaus (SPD) im Namen der Landesregierung die Kleine Anfrage am 13. Juni 2025 beantwortet und den Verkauf der landeseigenen Gut Dummerstorf GmbH angekündigt. Der landwirtschaftliche Forschungsbetrieb schreibe seit Jahren Verluste und solle nun aus der Landgesellschaft herausgelöst und privatisiert werden.
Investitionen in Millionenhöhe
Der Verlust der GmbH lag im Jahr 2024 (ungeprüft) bei -233.194 Euro und im Jahr 2023 bei
-240.902 Euro. In den letzten 20 Jahren wurden in dem Betrieb bauliche Investitionen in Höhe
von 7.443.099 Euro getätigt. Investitionen in mobile Technik erfolgten in den letzten zehn Jahren im Umfang von 975.626 Euro. Traktoren und Mähdrescher wurden nicht gekauft, sondern gemietet bzw. geleast.
Nur Verkauf der Gebäude geplant
Der Aufsichtsrat der Landgesellschaft hat am 24. Februar 2025 die Geschäftsführung beauftragt, die vollständige Veräußerung der Geschäftsanteile ihrer hundertprozentigen Tochter Gut Dummerstorf GmbH vorzubereiten. Dabei ist der Verkauf des Gebäudestandortes beabsichtigt, nicht aber der Verkauf von landeseigenen, landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Keine Pflicht zur öffentlichen Ausschreibung
Auf die Frage der CDU-Landtagsfraktion, ob es eine öffentliche Ausschreibung bzw. eine beschränkte Ausschreibung gegeben habe, argumentiert Backhaus damit, dass das klassische Vergaberecht nicht für den Verkauf von Geschäftsanteilen gelte. Die Landgesellschaft sei daher nicht zur öffentlichen Ausschreibung ihrer Geschäftsanteile verpflichtet gewesen. Gleichwohl sei ein Interessenbekundungsverfahren mit unterschiedlichen Erwerbsinteressenten aus der Region durchgeführt worden.
Die Veräußerung solle zum aktuellen Marktwert erfolgen. Durch diese Vorgehensweise werde wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten hinreichend Rechnung getragen. Der Unternehmenswert werde durch ein Sachverständigengutachten bestimmt.
Konzepte werden bewertet und Empfehlungen ausgesprochen
Zu der Frage, inwieweit es bereits Gespräche mit Kaufinteressenten gegeben habe und durch wen diese Gespräche initiiert und geführt worden seien, heißt es in der Antwort der Landesregierung, dass der Aufsichtsrat der Landgesellschaft zu diesem Zweck eine Auswahlkommission gebildet habe, welche die eingegangenen Übernahmekonzepte bewerte und eine Zuschlagsempfehlung erarbeite. Die Geschäftsführung habe auf der Grundlage eines diesbezüglichen Beschlusses des Aufsichtsrates der Landgesellschaft vom 24. Februar 2025 gehandelt.
Verkauf der Gebäude mit Übernahme der Pachtverträge
Ob beim Verkauf des Gutes Dummerstorf auch landeseigene Flächen verkauft bzw. langfristig verpachtet werden sollen, betont die Landesregierung, dass lediglich der Gebäudestandort veräußert werde. Der Verkauf von weiteren, landeseigenen Flächen sei nicht beabsichtigt. Die bestehenden Pachtverträge der Gut Dummerstorf GmbH über landeseigene Flächen seien infolge des Erwerbs von Geschäftsanteilen fortzuführen.
Was wird aus den Mitarbeitern?
Inwieweit sich der Verkauf auf die rund ein Dutzend Beschäftigten auswirkt, ist offen. In der Antwort heißt es, dass das Personal bei der Gut Dummerstorf GmbH bleibe. Bisher soll noch kein Käufer gefunden worden sein.

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