Mitarbeiter der Landesforst MV bauen auf 40 km Länge einen Elektrozaun auf, damit im ASP-Kerngebiet Wildschweine bejagt werden können. © Landkreis Ludwigslust-Parchim

Drei weitere Wildschweine ASP-positiv

Das Friedrich-Löffler-Institut in Greifswald hat bei drei weiteren Wildschweinen aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim Afrikanische Schweinepest bestätigt. Die Landesforst baut einen Zaun um den Fundort bei Marnitz.

Von Gerd Rinas

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es drei weitere Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen. Das Friedrich-Löffler-Institut in Greifswald bestätigte die Krankheit bei einer Bache und zwei Frischlingen. Die Tiere gehörten zu der Gruppe von 17 Wildschweinen, die am vergangenen Mittwoch bei einer Drückjagd in den Ruhner Bergen bei Marnitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim erlegt wurden. Sie kamen zur Untersuchung ins Landesamt LALLF nach Rostock, nachdem im Jagdgebiet ein Frischling tot aufgefunden worden war. Bei ihm hatte sich schon am Mittwoch der ASP-Verdacht bestätigt.

ASP: verkehr stark eingeschränkt

Der Landkreis Ludwigslust-Parchim hat eine Allgemeinverfügung zur ASP-Bekämpfung erlassen und im Umkreis von zehn Kilometern um den Fundort des infizierten Frischlings in der Nähe von Marnitz südwestlich der Autobahn A 24 eine Sperrzone II (gefährdetes Gebiet) mit einem drei Kilometer großen Kerngebiet (infizierte Zone) eingerichtet.

In einem weiteren, ebenfalls zehn Kilometer-Umkreis folgt die Sperrzone I (Pufferzone). Für Schweinehalter gelten eine Reihe von Einschränkungen. U. a. dürfen Schweine aus dem gefährdeten Gebiet nicht verbracht werden. Der Fahrzeug- und Personenverkehr ist hier stark eingeschränkt. Auch ist es untersagt, Hunde frei herumlaufen zu lassen. Grundsätzlich soll jeder Kontakt von Wild- zu Hausschweinen unterbunden werden.


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Elektrozaun auf 40 km Länge

Im Auftrag des Landkreises bauen Mitarbeiter der Landesforst um das Kerngebiet bei Mentin nahe Suckow, südlich der A 24, einen Drei-Litzen-Elektrozaun auf. Laut Landkreissprecher Andreas Bonin sollen die Arbeiten auf 40 km Länge bis Mittwoch abgeschlossen werden. Nach dem Tiergesundheitsgesetz haben Eigentümer auf ihren Grundstücken den Zaunbau zu dulden. Laut Allgemeinverfügung sind davon mindestens 2.010 Flurstücke direkt betroffen.


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Wie viele Wildschweine im Kerngebiet?

Landesforst und Veterinärdienst des Landkreises verschaffen sich seit Freitag einen Überblick über die Wildschweine im Kerngebiet. Dabei wird alles unterlassen, was die Tiere beunruhigen könnte. „Wenn es viele sind, würde unter Umständen anstelle des E-Zauns ein fester Zaun errichtet werden, damit die Tiere nicht ausbrechen können, wenn sie bejagt werden“, sagte Bonin am Samstag der Bauernzeitung.

Um die potenziellen Überträger der Seuche aufzuspüren, kreiste heute eine Drohne über dem Kerngebiet. Wenn die Sichtverhältnisse es zulassen, soll am Sonntag auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kommen.

Im Überwachungsgebiet der beiden Sperrzonen gibt es 106 Hausschweinehaltungen mit insgesamt 25.000 bis 30.000 Tieren. In acht Beständen stehen mehr als 100 Tiere. Bisher gibt es keine Hinweise, dass Schweine aus diesen Beständen von Afrikanischer Schweinepest betroffen sind.

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