Logo der PhönixGroup - eines der größten Rinderzuchtprogramme in Europa. (c) PhönixGroup

Start der PhönixGroup: Eines von Europas größten Rinderzuchtprogrammen

Die PhönixGroup will am 1. Januar 2021 mit ihrer Arbeit beginnen. Im Dezember soll dazu der neue Bullenkatalog an die Züchter verschickt werden. Für weitere Partner sei man offen.

Von Bettina Karl

Vom Norden bis zum Süden Deutschlands kooperieren nunmehr fünf Rinderzuchtorganisationen gemeinsam. Dazu gehören die RinderAllianz GmbH, die RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH, die Qnetics GmbH, die Rinder-Union West eG und die Rinderunion Baden-Württemberg e.V.. Damit will die Organisation mehr als 1 Mio. Kühe vereinen, das sind 50 % der deutschen Holstein-Population. In diesem Bereich könne die PhönixGroup auf über 1,2 Mio. Besamungen verweisen. 

Vielfalt gehört zur Zuchtphilosophie

Die PhönixGroupsoll auch richtungsweisend in der Fleckvieh- und Brown-Swiss-Zucht sein. In den fünf einzelnen Organisationen zähle man insgesamt fast 300.000 Fleckvieh- und 54.000 Brown-Swiss-Besamungen. Zudem stelle man zusätzlich ein Angebot aus Jersey-Bullen und Vererbern heimischer Rassen zur Verfügung, denn Vielfalt sei ein Teil der Zuchtphilosophie der PhönixGroup.  „Wir hoffen, dass die Rassenvielfalt noch etwas größer werden wird, weil wir offen sind für neue Partner“, erklärte Frank Groß, stellvertretender Vorsitzender des RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH auf einer Online-Pressekonferenz. Auch mit „Beef on Dairy“ garantiere man Sicherheit und höchste Qualität. „Der Fleischrindeinsatz in der Milchviehzucht hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen“, stellte Groß fest.

PHÖNIXGROUP: Bündelung der Kompetenzen

Die jahrelange erfolgreiche Zuchtarbeit der fünf Organisationen werde jetzt gebündelt, das Know-how und wissenschaftliche Erkenntnisse fließen in die PhönixGroup ein. Die Basis dafür hätte die erfolgreiche Arbeit vieler Generationen von Züchtern in den einzelnen Zuchtorganisationen geschaffen. Das soll auch in Zukunft so bleiben, um noch besser und effizienter zu werden und ein erfolgreiches Zuchtprogramm zu gestalten. Damit will sich die PhönixGroup eine nationale sowie internationale Position ausbauen.

Zuchtfortschritt durch Wissenschaft

Um den Zuchtfortschritt voranzubringen, arbeite man auch mit Hochschulen und Universitäten zusammen. „Darüber hinaus können wir den großen Datenbestand, der aus den Testherden der RinderAllianz und der RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg gewonnen wird, nutzen“, erklärte Frank Groß. Die Rinderallianz verfüge über 30 und die RBB über 29 Herden, von deren Kühen sämtliche Daten erfasst würden. „Außerdem wollen wir die Biotechnologie vorantreiben. Daher sei eine Biotechnologiestation geplant“, sagte Klaus-Dieter Augustin, Gesellschaftervertreter der RinderAllianz GmbH. In einem weiteren späteren Schritt sollen auch weibliche Embryonen und Zuchttiere gekauft werden, um das Zuchtprogramm der PhönixGroup zu bereichern.

Spermapreise bleiben stabil

Die Bullen bleiben Eigentum der jeweiligen Zuchtorganisation, sollen aber allen Züchtern gleich angeboten werden. „Dazu wird es einen fairen Verteilschlüssel geben, der sich nach der regionalen Produktion ausrichtet“, erklärte Silvio Reimann, Aufsichtsratsvorsitzender der Qnetics GmbH.„Das Sperma wird nicht teurer, da die Bullen deutlich besser ausgelastet sind“, betonte Heinrich Buxtrup, Vorstandsvorsitzender der Rinder-Union West eG. „Mit dieser Kooperation halten wir die Preise stabil.“

Mit Blick in die Zukunft

„Vor über 20 Jahren haben wir mit der Gründung der Rinderunion Baden-Württemberg 
20 verschiedene Rassen unter einen Hut gebracht – mit gegenseitiger Wertschätzung und auf Augenhöhe. Das läuft bis heute sehr gut. Wenn wir uns jetzt in die PhönixGroup einbringen, dann ist das ein weiterer Schritt mit Blick in die Zukunft“, resümierte Ingrid Epting, erste stellvertretende Vorsitzende der Rinderunion Baden-Württemberg e.V., auf der Pressekonferenz.

Für weitere Partner offen 

„Wir sind seit Ende Juni in Gesprächen über die PhönixGroup und haben uns darauf verständigt, dass wir zunächst mit einer Kooperation beginnen. Aber wir wollen nichts ausschließen, dass möchte ich hier eindeutig betonen“, sagte Heinrich Buxtrup. Darüber hinaus sei man für weitere Zuchtorganisationen als Partner offen. „Wir haben die Möglichkeit, mit weiteren Partnern ein deutsches Zuchtprogramm zu kreieren, das weltweit große Anerkennung finden würde“, erklärte er. Damit könne man den RZG (Gesamtzuchtwert) stärken. 


Für Forschungszwecke dient auch eine Seite im Kuhstall der Gebrüder Vroege in Dalen.

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