Mittsommer ist in Schweden der Höhepunkt des Jahres. Er wird ausgelassen mit Blumenkränzen und Tanz gefeiert. Aufgetischt werden dabei u. a. Hering, Kartoffeln und Erdbeeren. (c) visitsweden.de/Alexander Hall; Jakob Fridholm; Anna Hallams; Caroline Romare; Magnus Carlsson; Matilda Lindebla; Per Bifrost; Tina Stafrén; Vilhelm Stokstad

Mittsommer: Das Fest der Feste

In der Zeit der Sommersonnenwende feiern die Schweden zwischen dem 19. und 26. Juni Mittsommer. Ob im Freien oder im Garten – es wird getanzt, gelacht und natürlich viel gegessen.

Nach christlicher Tradition wird am 24. Juni der Johannistag begangen, der an die Geburt von Johannes dem Täufer erinnert. Durch die Nähe zur Sommersonnenwende sind die beiden wichtigen Tage im Laufe der Zeit zu einem Fest verschmolzen, berichtet Visit Sweden. In Nordeuropa wird der Tag mit Feuern, Musik und besonderen Speisen gefeiert. Seit dem Spätmittelalter stellen die Schweden außerdem eine Art Maibaum auf, den sie mit Zweigen und Blumen umwickeln, und um den sie tanzen.

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Mitsommer: Zeit der Magie und Mysterien

Für die Landwirtschaft war die Mittsommernacht eine Zeit voller Magie und Mysterien. Pflanzen wurden heilende Kräfte zugeschrieben und man konnte angeblich in die Zukunft sehen. Junge Frauen zogen los, um sieben verschiedene Blumen zu pflücken. Die legten sie unters Kopfkissen, um im Traum ihrem zukünftigen Ehemann zu begegnen. Die Blumen müssen allerdings schweigend gepflückt werden. Wer plaudert, bricht den Zauber. Barfuß im Tau spazieren zu gehen, während die Mittsommernacht ins Morgengrauen übergeht, soll außerdem die Gesundheit fördern.

So schmeckt der schwedische Sommer

Wie bei allen Festen dreht sich auch beim Mittsommer alles ums Essen und Trinken. Klassiker sind mit Dill gekochte Frühkartoffeln. Sie werden gereicht zu eingelegtem Hering, gebeiztem Lachs und Köttbullar (Fleischbällchen).

Und kein Mittsommer ohne Erdbeeren. Die roten Früchtchen werden gern frisch vernascht. Denn die schwedischen Erdbeeren, davon sind die Schweden überzeugt, sind viel süßer als anderswo. Aufgrund der kühleren Temperaturen und der langen, hellen Nächte verbrauchen sie ihren Zucker nicht so schnell und das soll sie besonders süß machen. „Es gibt auch ‚Smultron‘, kleine Walderdbeeren, die werden von Kindern oft wie eine Perlenkette auf einem Halm aufgespießt und dann einzeln vernascht“ weiß Sabine Klautzsch von Visit Sweden.

Und natürlich wird auch angestoßen – meist mit einem Aquavit, einem vollmundigen „Skål“ und Trinkliedern, denn die gehören zur schwedischen Kultur und Tradition. Über 12.000 Trinklieder soll es geben. Eine Sammlung gibt es im Stockholmer Spritmuseum.

Mittsommer: Albern sein ist unbedingt erwünscht

Sind alle kulinarischen Sinne befriedigt, geht es den Kalorien wieder an den Kragen – bei Spiel, Musik und Tanz bis in die Morgenstunden hinein. Dazu spielen Musiker mit Geigen, Gitarren und Akkordeon auf. Es wird um den Maibaum gehüpft und der Tanz der kleinen Frösche getanzt. Und ob Kind oder Erwachsener – bei Mittsommerpartys gehört es zum guten Ton, ein bisschen albern zu sein und sein Alter einfach mal zu vergessen.

Kurzum: Das Erfolgsrezept einer Mittsommerparty sind Blumen im Haar, der Tanz um die Mittsommerstange, das Singen von Trinkliedern beim Genießen herber Kräuterschnäpse und der Verzehr von Hering, Erdbeeren und anderen Köstlichkeiten. Alles in allem ein wundervoller langer Mittsommer-Tag, den die meisten Schweden auf dem Land feiern, und die Städte sind dann meist wie leergefegt. red

(c) www.visitsweden.de

Rezept der Woche: Sandwichtorte
Zutaten für 8–10 Portionen:
500 g Roggenbrot, 100 g zimmerwarme Butter, 4 hart gekochte Eier, 400 g gekochte Kartoffeln, 400 g Frischkäse, 200 ml Crème fraîche (40 %), 2 Blätter Gelatine, 250 g geräucherte Makrele oder geräucherter Lachs, ½ große gelbe Zwiebel, 25 g fein gehackter Schnittlauch, 25 g fein gehackter Dill, Salz und Pfeffer, Öl
Für die Garnierung:
In Scheiben geschnittene Radieschen, gehackte frische Gurke, gehackter Dill und Schnittlauch

Zubereitung:
In einer Küchenmaschine Roggenbrot und Butter mixen. Eine runde Springform (etwa 24 cm Durchmesser) mit Pergamentpapier auskleiden, sowohl den Boden als auch die Seiten. Vorher die Form mit etwas Öl bestreichen, damit das Papier haftet. Die Brotmischung in der Form verteilen und fest andrücken. In den Kühlschrank stellen und in der Zwischenzeit den Rest vor-bereiten.

Die Gelatineblätter etwa 10 Minuten in kaltes Wasser geben. Kartoffeln, Eier und Zwiebel hacken. Mit Dill, Schnittlauch, in kleine Stücke gebrochenem Räucherfisch, Frischkäse und der Hälfte der Crème fraîche vermischen. Den Rest der Crème fraîche erwärmen, den Topf vom Herd nehmen und die eingeweichten Gelatineblätter (ohne das Wasser) hinzugeben. Miteinander verrühren. Gründlich mit dem Rest der Füllung vermischen und mit Salz und schwarzem Pfeffer würzen.

Die Füllung in die Form mit der Brot-„Kruste“ geben und gleichmäßig auf dem Boden verteilen. Mit Frischhaltefolie abdecken und etwa sechs bis acht Stunden im Kühlschrank stehen lassen.

Alle Zutaten für die Garnierung vermischen und die Sandwichtorte damit belegen.

Zubereitungszeit: Etwa 40 Minuten plus Zeit im Kühlschrank
Rezept: visitsweden.de


Mehr Informationen: visitsweden.de