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Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln: Grenzwerte laut Forschern zu hoch

Die Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel sind nach Ansicht von Wissenschaftlern des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zu hoch angesetzt. Sie mahnen deshalb eine Reform der Umweltrisikobewertung der Wirkstoffe an, zumal selbst die aus ihrer Sicht zu hohen Grenzwerte in Gewässern vielfach nicht eingehalten würden.

Die Forscher berufen sich auf die Ergebnisse eines Monitoringprogramms, das sie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) durchführten. Sie untersuchten zwei Jahre lang die Pflanzenschutzmittelbelastung an mehr als 100 Messstellen an Bächen, die durch überwiegend landwirtschaftlich genutzte Tieflandregionen in zwölf Bundesländern fließen.

Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel: „erhebliche Überschreitungen“

Dabei seien „erhebliche Überschreitungen“ der „Regulatorisch Akzeptablen Konzentration“ (RAK) festgestellt worden. Sie seien in 81 Prozent der Gewässer überschritten worden.

Die Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) wiesen zudem nach, dass die Pflanzenschutzmittel auf Lebensgemeinschaften aquatischer Wirbelloser bereits in viel niedrigeren Konzentrationen wirken, als in der Zulassung angenommen.

Projektkoordinator Prof. Matthias Liess forderte ein regelmäßiges behördliches Umweltmonitoring, um Menge und Auswirkungen der Mittel bewerten zu können. red/AGE

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