Ein schwer verletzter Wolf musste in der östlichen Altmark notgetötet werden. (c) Imago/Alimdi (Symbolfoto)

Wolf wegen schwerer Verletzung notgetötet

In der östlichen Altmark hat ein Veterinär einen stark entkräfteten Wolf mit einer schweren Verletzung von seinen Leiden erlöst.

In der Nähe von Bindfelde im Landkreis Stendal musste am vergangenen Sonntag ein schwer verletzter Wolf notgetötet werden. Darüber berichtete zu Wochenbeginn des Landesamt für Umweltschutz (LAU) in Halle/Saale.

Wolf von Veterinär notgetötet

Ein Anwohner informierte demnach am Vormittag das Wolfskompetenzzentrum (WZI) des Landes in Iden über die Sichtung eines verletzten Tieres. Zwei Mitarbeiter dieser Altmärker Einrichtung suchten dann gemeinsam mit dem örtlichen Jagdpächter und einem Tierarzt vor Ort nach dem Wildtier. Das Raubtier konnte kurz darauf in der Nähe des ersten Beobachtungsortes gefunden und zunächst narkotisiert werden. Bei der Untersuchung des Wolfes stellte der Veterinär einen offenen Bruch sowie starke Abmagerung an dem Tier fest.

Entsprechend der Leitlinie Wolf des vormaligen Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt (MULE) wurde einer Nottötung des Wolfes zugestimmt. Diese nahm der Tierarzt an Ort und Stelle vor. Wie das Landesumweltamt abschließend mitteilte, nimmt das Wolfskompetenzzentrum in Iden Meldungen zu Nutztierübergriffen der Großraubtiere sowie zu verletzten oder tot aufgefundenen Wölfen jederzeit über eine Notfallnummer (Tel. 0162-3133949) entgegen.

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Nottötungen sind sehr selten

Die Nottötung des Wolfes im Landkreis Stendal war erst die vierte Wolfsnottötung seit dem Jahr 2009 in Sachsen-Anhalt. Das erklärte das Landesamt für Umweltschutz gegenüber der Presseagentur dpa. Zuvor war im Mai 2019 ein Wolf bei einem Verkehrsunfall in der Altmark so schwer verletzt worden, dass er nach Absprache mit Sachverständigen von einem Jäger per Schuss getötet wurde. Bei einem weiteren Unfall bei Wolmirstedt erlitt ein Wolf im April 2021 eine Querschnittslähmung. Dieses Tier tötete ein anwesender Polizist nach Rücksprache mit seiner Dienstwaffe. Bei Gräfenhainichen wurde zudem Anfang 2022 ein von Krankheiten gezeichneter Wolf von einem Veterinärmediziner getötet. fi


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