Ein Erntehelfer bei der Spargelernte (Symbolfoto). (c) imago images / photothek

Erntehelfer protestieren gegen Arbeitsbedingungen

Erntehelfer eines Spargelhofs bei Bonn haben für eine bessere Unterbringung und die Lohn-Auszahlung demonstriert. Die Hygiene der Unterkünfte soll Medienberichten zufolge desolat sein.

Bis zu 200 Erntehelfer – größtenteils aus Rumänien – haben auf dem Erdbeer- und Spargelhof Ritter in Bornheim bei Bonn protestiert. Sie wehren sich damit gegen die angeblich schlechten Arbeitsbedingungen. Weiterhin soll der Betrieb den Lohn nicht wie vereinbart gezahlt haben. Unterstützt wurden die Demonstrierenden durch die Gewerkschaft Freie Arbeiterinnen Union (FAU) und Vertreter der Partei Die Linke.

Erste Proteste bereits am Freitag

Bereits am Freitag hatten auf dem Erdbeer- und Spargelhof 240 Saisonarbeiter demonstriert. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge haben die osteuropäischen Erntehelfer schlechte Hygienebedingungen in den Wohncontainern und Sanitäranlagen beklagt. Auf dem Gelände, das zwischen einer Bahnstrecke und einem Klärwerk liegt, soll sich Müll und Schutt angesammelt haben. Am Sonntag seien Vertreter der Gewerkschaft FAU vom Sicherheitsdienst des Hofes daran gehindert worden, die Unterkünfte in Augenschein zu nehmen.



Spargelhof ist insolvent

Wie der General-Anzeiger berichtet, ist der Hof der Spargelbauern Ritter bereits seit Anfang des Jahres im Insolvenzverfahren. Die Ernte 2020 sei nach Angaben des Insolvenzverwalters Andreas Schulte-Beckhausen mithilfe eines Finanzierungspartners jedoch sicher gewesen. Gegenüber der SZ wies Schulte-Beckhausen die Vorwürfe der Erntehelfer zurück und „versicherte, dass jeder Arbeiter sein Geld erhalte.“



Nach Bekanntwerden der ersten Proteste seien die Unterkünfte und das Gelände noch am Freitag gereinigt worden. Bei einer anschließenden behördlichen Besichtigung habe es keine Beanstandungen gegeben. Der Hof der Familie Ritter ist einer der größten Spargel– und Erdbeeranbauer in der Region Bonn.