Lediglich Anträge für Maßnahmen zur Wolfsprävention als Gefahrenabwehr können weiterhin gestellt und bewilligt werden. © IMAGO / imagebroker

Wolfsprävention: „Extremer finanzieller Aufwand“

Der Landesbauernverband (LBV) beklagt einen „extremen finanziellen Aufwand mit wenig Effekten“ bei der Wolfsprävention in Brandenburg. Bezug nahm der Verband dabei auf die Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Saskia Ludwig.

2020 habe das Land insgesamt 2,5 Mio. € zur Verfügung gestellt, im Jahr darauf 5,1 Mio. €. Wurden 2020 insgesamt 269 Anträge gestellt, waren es im Jahr darauf 186. Die Erstellung von Rissgutachten kostete das Land 383.180 € (2020) und 522.410 € (2021). Diese Gelder würden an anderen Stellen des Haushaltes fehlen, etwa beim Insektenschutz, dem Kulturlandschaftsprogramm (Kulap) oder dem Klimaschutz, kritisiert der LBV.

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Trotz wolfssicherer Schutzmaßnahmen immer wieder Übergriffe

Der Verband forderte eine Evaluation der Nutzung der Förderprogramme, sei doch die Zahl der Anträge zurückgegangen, obwohl viele Herden noch nicht durch wolfsabweisende Herdenschutzmaßnahmen geschützt sind.

Daneben mahnte der LBV, dass es trotz der Einhaltung vermeintlich wolfssicherer Schutzmaßnahmen immer wieder zu Übergriffen auf Nutztiere komme. Mittelfristig komme man daher nicht um ein aktives Bestandsmanagement herum. Die hohen Zuwachsraten der Wolfsbestände seien über eine natürliche Vermehrungsrate nicht erklärbar, so Jens Schreinicke, Wolfsbeauftragter des LBV. Er regte ein länderübergreifendes Wolfsmonitoring mit Polen und den Baltischen Staaten an, um belastbare Aussagen über den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes zu erhalten. „Brandenburg verweist hier leider immer nur auf die Bundesebene. Dagegen zeigt das Bayerische Landwirtschaftsministerium deutlich mehr Initiative“, es arbeite grenzübergreifend mit Österreich und Italien zusammen, so Schreinicke. mil/AGE