Der Rübenhof der Zuckerfabrik Anklam ist schon fast leer. © CBC Anklam

Zuckerfabrik Anklam mit höchstem Rübenertrag

80 Tonnen Rüben pro Hektar, 17,4 Prozent Zuckergehalt und ein hoher Zuckerertrag von 13,9 Tonnen pro Hektar sind die Ergebnisse der längsten Rübenkampagne in der Zuckerfabrik Anklam. Frostgeschädigte Rüben und personelle Engpässe wegen der Corona-Pandemie waren besondere Herausforderungen.

Von Gerd Rinas und Detlef Finger

Die längste Rübenkampagne der Zuckerfabrik Anklam endete mit einem Rekordergebnis, teilte die Cosun Beet Company (CBC) Anklam heute mit. Mit 80 t Rüben pro Hektar lag der Ertrag deutlich über dem geplanten Ergebnis von 72 t/ha. Der Zuckergehalt stieg seit dem Kampagnestart am 7. September 2021 von 16,5 auf überdurchschnittliche 17,4 % an. Der Zuckerertrag von 13,9 t/ha übertrifft die Erwartungen deutlich.

Frostschäden erschwerten Verarbeitung

Zu Jahresbeginn lagerten noch etwa 100.000 t Rüben in Mieten an Feldrändern. Ein Teil der Rüben wies aufgrund des wechselhaften Wetters und vor allem großer Temperaturschwankungen zwischen Weihnachten und Neujahr Frostschäden auf. Dies führte zu erheblichen Schwierigkeiten und zusätzlichen Kosten bei der Verarbeitung. Die anvisierte Verarbeitungsleistung von durchschnittlich 13.500 t/Tag konnte in den vergangenen Wochen nicht gehalten werden.

340 Landwirte lieferten

Dank moderner Anlagentechnik, Mitarbeiter-Know-how und des massiven Einsatzes von Hilfsstoffen (Enzyme) konnten täglich noch 8.000 t Rüben verarbeitet werden. Etwa 30.000 t Rüben (1,5 % der Gesamtmenge) wurden von den Landwirten vor allem in Biogasanlagen zu Strom und Wärme verwertet. Insgesamt rechnet die Fabrik mit 1,9 Mio. t Rüben, die zu Weißzucker, Bioethanol und Dicksaft verarbeitet werden. Die Rüben lieferten 340 Landwirtschaftsbetriebe von der polnischen Grenze im Osten bis nach Rostock im Westen und von Rügen im Norden bis zur Uckermark im Süden.

163 Tage – bisher längste Rübenkampagne

„Neben dem Rekordertrag, der erschwerten Verarbeitung frostgeschädigter Rüben und personellen Engpässen durch die Corona-Pandemie stellte die historisch lange Kampagnedauer von 163 Tagen besondere Herausforderungen“, schätzte Torsten Tzschoppe, Leiter der Abteilung Produktion in der Zuckerfabrik, ein. Um so zufriedener sei man mit dem Ergebnis.

Obwohl die Kampagne beendet ist, wird der Schichtbetrieb fortgesetzt. Die Fabrik wird nun gereinigt und auf die Dicksaftkampagne Anfang April vorbereitet. Dazu wird der in Tanks zwischengelagerte Dicksaft wieder in den Produktionsprozess eingeführt und zu Weißzucker – voraussichtlich ca. 180.000 t – verarbeitet. Ganzjährig ohne Unterbrechung arbeiten das Bioethanolwerk und die Biogasanlage auf dem Gelände der Zuckerfabrik. In den Anlagen werden in diesem Jahr ca. 68.000 m3 Bioetahnol und etwa 144 GWh Biomethan hergestellt.

Nordzuckeranbauer mit sehr guten Ergebnissen

Für die Nordzucker-Anbauer in Mecklenburg-Vorpommern, deren Rüben im Werk in Uelzen, Niedersachsen, verarbeitet werden, stehen nach Informationen auf der Winterversammlung Nordzucker/ZAV Klein Wanzleben nach der Kampagne 2021/2022 folgende Werte zu Buche: 82,7 t/ha Rübenertrag (75,2 t/ha) bzw. 14,4 t/ha Zuckerertrag (13,4 t/ha), 17,4 % Zuckergehalt (in Klammern: Durchschnittswerte 2016-2020 in Mecklenburg-Vorpommern).

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