Denn so viele neue Bürden und Bestimmungen wie in diesem Jahr gab es für die landwirtschaftliche Branche hierzulande wohl noch nie. (c) Privat

Jahresrückblick 2023: Hohe Verluste befürchtet

Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Mecklenburg-Vorpommern. Doch die Betriebe wurden 2023 mehrfach vor neue Herausforderungen gestellt. Es drohen Verluste von 20 Prozent pro Hektar, so Agrarminister Till Backhaus.

Von Nicole Gottschall

Wie ein schlechtes Buch liest sich der Jahresrückblick 2023 für die meisten Landwirte. Denn so viele neue Bürden und Bestimmungen wie in diesem Jahr gab es für die landwirtschaftliche Branche hierzulande wohl noch nie. Es werden hohe Verluste befürchtet.

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Jahresrückblick 2023: Immer mehr Betriebe geben auf

Abgesehen von den Irrungen und finanziellen Einschnitten durch die neue Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik Europas und fehlenden entscheidenden Bekenntnissen zur hiesigen Landwirtschaft auf Bundesebene schlugen sich die Landwirte unter anderem mit Geschenken wie der neuen Düngelandesverordnung, Richtlinie zum Brandschutz in Tierhaltungsanlagen sowie der Erarbeitung eines Landes-Klimaschutzgesetzes und einer Nutztierstrategie MV herum. Im Ergebnis dessen geben immer mehr von ihnen ihre Tiere oder gar den Betrieb auf.

Jahr 2023: Kosten für Wasser für Landwirte weiter unklar

Ein Geschenk blieb indes entgegen ursprünglicher Ankündigung unausgepackt. In der Landespressekonferenz am Dienstag wollte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) eigentlich über den aktuellen Stand des Landeswassergesetzes berichten. Während diese noch mit dem Titel „Wird der Wasserpfennig für Landwirte fällig?“ angekündigt wurde, scheint jedoch längst klar zu sein, dass Landwirte künftig für Wasserentnahmen zahlen müssen – fraglich ist nur, in welchem Umfang und zu welchen Konditionen.

Agrardiesel: Alternativen vom Bund gefordert

Stattdessen reagierte Backhaus jedoch bei dem Termin auf die Sparpläne der Bundesregierung – ein weiteres Präsent pünktlich zu Weihnachten. Der angekündigte Wegfall der Agrardieselbeihilfe und der Kfz-Steuerbefreiung brachte jüngst nicht nur die Landwirte im Nordosten auf. Sein Haus errechnete, dass durch Lohnsteigerungen, Inflation, Verlust von Beihilfen etc. Mindereinnahmen von rund 20 Prozent je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche drohen. Diese einseitige Belastung einer systemrelevanten Branche sei nicht mehr darstellbar, deshalb fordert der Landesminister Alternativen vom Bund und eine Sonder-Agrarministerkonferenz.

Bauernpräsident: Das Maß ist voll

Für die Beschenkten sei das Maß mehr als voll. Das Jahr 2023 habe alle Grenzen des Erträglichen gerissen. „Wir versorgen die Menschen mit Lebensmitteln, produzieren Energie, unterstützen Artenvielfalt und schützen das Klima – und bekommen als Dank immer mehr Restriktionen und weniger nachteilsausgleichende Unterstützung. Es muss sich endlich etwas ändern“, so Bauernpräsident Detlef Kurreck.

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