Agrarstaatssekretärin Silvia Bender übergab am 22. September in Paaren im Glien die Zeugnisse des für die Anerkennung von Berufsabschlüssen zu-ständigen Landesamts für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF). (c) Meike Mieke/LBV

Ein guter Brandenburger Jahrgang

310 von 379 Auszubildenden in den grünen Berufen haben ihre Prüfungen im zweiten Corona-Jahr erfolgreich absolviert. Ende September erhielten sie von Staatssekretärin Silvia Bender ihre Zeugnisse.

Von Heike Mildner

Nach ihrer dreijährigen dualen Ausbildung haben in diesem Herbst 360 Auszubildende in den grünen Berufen ihre Zeugnisse erhalten. Nachdem im vergangenen Jahr die Übergabeveranstaltungen wegen der Pandemie ausfallen mussten, waren sie in diesem Herbst wieder möglich.

Agrarstaatssekretärin Silvia Bender übergab am 22. September in Paaren im Glien die Zeugnisse des für die Anerkennung von Berufsabschlüssen zuständigen Landesamts für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF). Auch in Eberswalde und Cottbus fanden Zeugnisübergaben statt.

Trotz Corona gleiche Anforderungen

Bender würdigte die besonderen Leistungen des Jahrgangs: Trotz erschwerter Bedingungen durch Corona lag der Anteil der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen höher als in den Vorjahren. Zugleich verwies Bender auf die Herausforderungen durch den sich zuspitzenden Fachkräftemangel. „Ich gratuliere allen Absolventinnen und Absolventen zu ihrem erfolgreichen Abschluss und wünsche Ihnen für den nächsten Lebensabschnitt alles Gute. Der hohe Anteil der bestandenen Abschlüsse trotz Pandemiebedingungen – und das möchte ich ausdrücklich betonen – unter den gleichen Anforderungen wie in den Jahren zuvor zeigt Ihre besondere Leistung und verdient Respekt.“

Feierliche Übergabe der Zeugnisse

Bei der feierlichen Übergabe verlieh Staatssekretärin Silvia Bender Berufsschulzeugnisse für Landwirtinnen und Landwirte, Tierwirtinnen und Tierwirte, Gärtnerinnen und Gärtner, Fachkräfte im Agrarservice und Pferdewirtinnen und -wirte.

Außerdem erhielten Absolventinnen und Absolventen mit Behinderungen in den Berufen als Helferinnen und Helfer im Gartenbau, Landwirtschaftshelferinnen und -helfer sowie Hauswirtschaftshelferinnen und –helfer ihre Zeugnisse.

An der Verleihung nahmen neben den Absolventinnen und Absolventen auch zahlreiche Ausbildungsberater, Ausbilder, Berufsschullehrer, Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft sowie berufsständischer Verbände, Eltern und Angehörige teil.

Insgesamt umfasst der grüne Bereich in Brandenburg 5.566 Landwirtschaftsbetriebe, inklusive Gartenbau, mit 36.505 Arbeitskräften, die sich steigenden Anforderungen durch die Marktsituation, aber auch aus immer wichtiger werdenden Aspekten hinsichtlich Tierschutz, Transparenz der Nahrungsmittelproduktion, Beiträge zur Landschaftspflege und Umweltschutz, stellen.

Staatssekretärin Silvia Bender: „Die Absolventinnen und Absolventen haben jetzt das Wissen, um in der Landwirtschaft mit der Natur, mit Tieren und Pflanzen verantwortungsvoll umzugehen und zu wirtschaften. Ich hoffe sehr, dass sie diese Kenntnisse und das Fachwissen in Brandenburg einsetzen werden und gute und interessante Angebote für den weiteren Weg erhalten.“

gute perspektiven im agarbereich wichtig

Die Staatssekretärin wies aber auch auf den sich künftig zuspitzenden Fachkräftemangel hin. „Während der Corona-Pandemie sind die Ausbildungszahlen in den grünen Berufen leicht gestiegen. Das zeigt, dass sich viele junge Menschen für die Erzeugung von Lebensmittel, die Arbeit und das Wirtschaften mit und in der Natur und mit Tieren begeistern. Wir brauchen aber auch weiterhin motivierte junge Leute und Ausbildungsbetriebe, die sich auf die Bewerbersituation einstellen. Wichtig sind Perspektiven im Agrarbereich, gute Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt eine angemessene Bezahlung. Deshalb werden wir auch weiterhin unsere Möglichkeiten auf Landesebene nutzen, um für eine gute Ausbildung und das Ziel der Fachkräftesicherung zu arbeiten“, so die Staatssekretärin.


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Durchfallerquote bei Landwirten zu hoch

Die Durchfallerquote bei Land- und Tierwirten ist zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (2020 hatten 28 % der Landwirte und 32 % der Tierwirte ihre Prüfungen nicht bestanden), aber immer noch so hoch wie in den Jahren zuvor und kein Grund zur Zufriedenheit. Beim 2. Märkischen Ausbildertag war von den Betrieben besonders eine bessere Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und Betrieb angemahnt worden.

Knackpunkt bei den Prüfungen sei regelmäßig das Fach „Wirtschaft und Soziales“ (WiSo), in dem man eigentlich Punkte sammeln, aber auch viele Punkte verlieren könne, kommentiert Meike Mieke, Bildungsreferentin beim Landesbauernverband (LBV). Der Bauernverband Südbrandenburg arbeite daher im Unterausschuss WiSo bei der Zuständigen Stelle berufliche Bildung mit, um in der Lern-App „AgrarQuiz“ Fragen aus dem WiSo-Prüfungskomplex so aufzubereiten und anzubieten, dass die jungen Leute sich besser auf sie vorbereiten können.

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