Wem die Stunde schlägt – Das Ticken auf den Weiden

Glosse von Karsten Bär

Manche sagen, das Verhältnis zwischen Mensch und Wolf sei von Vorurteilen belastet. Es reicht ein Blick in Grimms Märchenbuch. Immer ist Isegrim schuld. Und nicht etwa Großmutter, Enkeltochter und Jäger, die sich aufführen, als hätten sie nie vom Anhang IV der FFH-Richtlinie gehört. Oder wenn Mutter Geiß beim Herdenschutz versagt und sich dann beschwert, dass von heute auf morgen sechs Geißlein mehr in der Statistik der Nutztierrisse stehen.

Nicht die Zahl der Wölfe entscheidet, wie viele Nutztiere ihnen zum Opfer fallen, sondern wie gut die Herdenschutzmaßnahmen sind. So hat es das Bundesamt für Naturschutz unlängst erklärt. Das ist zwar nicht gänzlich einleuchtend, denn wo kein Wolf ist, kann auch kein Geißlein in die Rissstatistik eingehen. Aber immerhin ist es ein amtliches Wort.

Wie war das gleich bei den Grimms? Das siebte Geißlein entkam dem Wolf, weil es sich im Kasten der Standuhr versteckte. Das ist gelebter Herdenschutz. Wen würde es wundern, wenn in Zukunft die Weiden voller Uhren stünden? Tick-tack, tick-tack. So weiß auch gleich der Schäfer, wann seinem Handwerk die Stunde schlägt.

ASP-Zaun: Sachsen hat mit Aufbau begonnen

Am Mittwoch wurde in Sachsen mit dem Bau des festen Zaunes zur ASP-Prävention an der Grenze zu Polen begonnen. Der Zaun – errichtet vom Technischen Hilfswerk, Bundeswehr und der Landestalsperrenverwaltung – soll die bisherige mobile Wildbarriere verstärken.

Am Mittwoch hat der Freistaat Sachsen entlang der Landesgrenze zu Polen mit dem Bau eines festen Zauns begonnen. Er soll vor der weiteren Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) schützen. Koordiniert vom Technischen Hilfswerk (THW) errichten THW-Kameraden, Soldaten der Bundeswehr sowie Mitarbeiter der Landestalsperrenverwaltung seit Mittwoch (11.11.) den festen Zaun, der die bisher dort installierte mobile Wildbarriere ersetzen bzw. verstärken wird.

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Der Zaun wird vom Fundort des ASP-Wildschweines gen Norden und Süden gezogen. Er soll im Norden an den Zaun Brandenburgs anschließen und im Süden zunächst bis zur Autobahn A4 reichen. Geplant ist auch, den gesamten Grenzverlauf bis nach Zittau zu verstärken. Der Zaun ist etwa einen Meter hoch und mit einem horizontalen Schutz vor einer Unterwühlung durch Wildschweine versehen. Für Rehe und Hirsche bleibt er so jedoch passierbar. red

Vogelgrippe: Erster Ausbruch in Haustierbestand in MV

Nachdem am letzten Wochenende bei einem Wildvogel die Vogelgrippe nachgewiesen wurde, ist nun auch ein Haustierbestand in Ostdeutschland befallen. In einer privaten Tierhaltung in Zingst wurde die Vogelgrippe festgestellt.

In einer privaten Tierhaltung in Zingst wurde gestern klassische Geflügelpest amtlich festgestellt. Zahlreiche Hühner, Enten und Gänse waren in kurzer Zeit verendet. Bei den Tieren wurde das hochpathogene Influenzavirus des Subtyps H5N5 nachgewiesen, teilte der Landkreis Vorpommern-Rügen mit. Es wurde ein Sperrbezirk eingerichtet, der die Gemeinde Zingst umfasst, und ein Beobachtungsgebiet mit mehreren Gemeinden. 

Vogelgrippe: Pflichten der Tierhalter im Sperrbezirk

Tierhalter im Sperrbezirk sind u. a. verpflichtet, Ein- und Ausgänge zu den Geflügelhaltungen gegen unbefugtes Betreten zu sichern sowie Geräte oder Fahrzeuge, die in der Geflügelhaltung eingesetzt werden, zu reinigen und desinfizieren. Im Sperrbezirk und Beobachtungsgebiet dürfen zudem keine lebenden gehaltenen Vögel, Fleisch von Geflügel und Federwild, Eier sowie Erzeugnisse von Geflügel und Federwild aus oder in den Bestand verbracht werden. Gleiches gilt für Geflügelmist.

Erster Ausbruch in privater haltung in MV 2020

Der Ausbruch der Vogelgrippe in Zingst ist der erste in einer privaten Geflügelhaltung in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr. Ab dem 30. Oktober war die Vogelgrippe zunächst auf Rügen bei einem Mäusebussard und weiteren Wildvögeln nachgewiesen worden. Neben den Subtypen H5N5 und H5N8 wurde auch der Subtyp H5N1 festgestellt, der beim Ausbruch der Vogelgrippe 2006 bei vielen Wildvögeln auf Rügen nachgewiesen wurde und unter bestimmten Umständen auf den Menschen übertragen werden kann. Seit dem 7. November gilt im gesamten Landkreis Vorpommern-Rügen Stallpflicht für Geflügel. red


Zwei Kraniche in der Luft, dahinter ein herbstlicher Wald.

Vogelgrippe: Neuer Fall bei Wildvogel in Brandenburg

Auch in Brandenburg ist bei einem verendeten Kranich der Geflügelpest-Erreger H5N8 (auch Vogelgrippe genannt) nachgewiesen worden. Der Fundort befindet sich im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. mehr


Schild, Rügen auf ein Schild, das auf ein Wildvogel-Geflügelpest Beobachtungsgebiet hinweist.

Vogelgrippe hat MV erreicht

Bei einem Mäusebussard auf der Insel Rügen wurde die Vogelgrippe festgestellt. In mehreren Gebieten des Landkreises Vorpommern-Rügen muss jetzt Geflügel aufgestallt werden. Das Risiko des Vordringens in Hausgeflügelbestände wird als hoch eingeschätzt. mehr

Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition: Virtuelle Landwirtschaft – abwechslungsreich wie nie!

Viele haben darauf gewartet: Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition des Schweizer Entwicklerstudios Giants Software. Nicht nur der riesige Fuhrpark begeistert die Spieler, sondern sie werden auch ins idyllische Alpenland, mit jeder Menge neuen, für die Region typischen Aufgaben, entführt.

Die Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition des unabhängigen Schweizer Entwicklerstudios Giants Software begeistert Spieler mit einem riesigen Fuhrpark und der „Arbeit“ im idyllischen Alpenland, wo neue, für die Region typische Aufgaben auf sie warten. Bereits bei seinem ursprünglichen Release für PC, PlayStation 4 und Xbox One Ende 2018 konnten Spieler*innen beim Landwirtschafts-Simulator 19 aus mehr als 300 landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Geräten wählen. Auf zwei großen Karten – Ravenport in den USA und das von mitteleuropäischen Landschaften inspirierte Felsbrunn – ist es die Aufgabe, den eigenen virtuellen Hof zu führen. Ein Highlight im Jahr 2018 war sicherlich die von Fans lange erwartete Einführung des Herstellers John Deere. Die grün-gelben John Deere-Traktoren ergänzen seitdem das „Who is Who“ bekannter Marken wie Case IH, Deutz-Fahr, Fendt, Valtra, Massey Ferguson, Challenger, New Holland, Krone und vielen weiteren mehr. Hinzu kamen bei Landwirtschafts-Simulator 19 Pferde als neue Nutztierart (in vorhergehenden Teilen bereits enthalten waren Kühe, Schweine, Schafe und Hühner), auf deren Rücken die Spieler Ausritte in die Umgebung unternehmen konnten. Außerdem wurden neue Feldfrüchte wie Baumwolle und Hafer eingeführt.


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(c) astragon

Landwirtschaftliche Maschinen verschiedener Hersteller stehen dicht nebeneinander im Videospiel Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition.
In der Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition sind Hersteller vieler bekannter Marken mit ihren Maschinen vertreten.

Beim Mehrspielermodus für bis zu 16 Spieler durften virtuelle Landwirte und -wirtinnen im Landwirtschafts-Simulator 19 zudem erstmals wählen, ob sie lieber kooperativ oder im Wettbewerb mit anderen wirtschaften wollten. Doch seitdem hat sich einiges getan – mehrere Add-Ons bescherten Landwirtschafts-Simulator-Fans in den vergangenen Monaten liebevoll umgesetzte Maschinen weiterer Marken wie CLAAS, Kverneland, Vicon, Bourgault oder Holmer.

Eine Frau sitzt auf einem Pferd im Videospiel Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition, dahinter stehen Kühe auf einer virtuellen Weide.
Neu hinzugekommen in der Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition sind Pferde.

Die Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition kommt am 12. November 2020 für PC und Konsolen in den Handel. Die Premium Edition wird nicht nur das Basis-Spiel sowie alle bisher veröffentlichten Zusatzinhalte enthalten, sondern mit dem ebenfalls auf den 12. November terminierten Alpine Landwirtschaft Add-on noch eine Menge weiterer Spielinhalte draufsetzen: Die brandneue Karte Erlengrat lädt Spieler*innen zusätzlich zu den USA und Mitteleuropa ins idyllische Alpenland ein – komplett mit majestätischen Berggipfeln, steilen Hängen, Hotel und Skilift – sowie einer ortsansässigen Käserei und einer Schokoladenfabrik, die beide auf die Anlieferung leckerer Alpenmilch direkt vom Erzeuger warten.

Ein John Deere 8400 R Traktor im Videospiel Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition
Ein John Deere 8400 R in der Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition.

Natürlich erfordert das dortige Gelände geeignetes neues Equipment. Dieses bringen darauf spezialisierte Hersteller wie Aebi, Lindner, Pöttinger, Rigitrac und SIP ins Spiel. Damit wächst der in der Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition enthaltene Fuhrpark auf beeindruckende 475 landwirtschaftliche Fahrzeuge und Geräte an. So wird die Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition zum idealen Komplettpaket für alle, die diesen jüngsten Teil der beliebten Simulations-Reihe noch nicht besitzen. Spieler*innen, die ihren Bauernhof in Ravenport oder Felsbrunn schon länger managen, dürfen sich über das separat erhältliche Alpine Landwirtschaft Add-on des Landwirtschafts-Simulator 19 freuen. Dieses erweitert das Spiel um eine neue Karte sowie 30 neue Maschinen.  

Die Landwirtschafts-Simulator 19: Premium Edition wird ab 12. November 2020 für PC ab 39,99 Euro (UVP), für PlayStation 4 und Xbox One für 49,99 Euro (UVP) erhältlich sein. Das Landwirtschafts-Simulator 19 Alpine Landwirtschaft-Add-on kommt für PC ebenfalls ab 12. November zum Preis von 19,99 Euro in den Handel. Zusätzlich liegt der Premium Edition ein 72-Seitiges Artbook bei, welches gerade für Neueinsteiger einen prima Leitfaden bietet.

Bilder vom Milchdialog: Landwirte übergeben Positionspapiere

Mit einer bundesweiten Aktion wollten Landwirte am Mittwoch auf die Situation ihrer Betriebe aufmerksam machen. Organisiert wurde der „Milchdialog“ u.A. vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter und Land schafft Verbindung Deutschland. Vor Ort wollte man mit Molkereien den niedrigen Erzeugerpreisen auf den Grund gehen.

Die Landwirtinnen und Landwirte von Land schafft Verbindung Deutschland (LSV), dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und anderen Branchenvertretungen, darunter die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Freie Bauern, European Milk Board (EMB) , Milch Board (Deutsche Milcherzeugergemeinschaft) und die Bauern & Land Stiftung, wollen heute, am 11.11., mit bundesweiten Aktionen auf die prekäre Situation vieler Betriebe aufmerksam machen. Mit Verarbeitern landwirtschaftlicher Produkte, darunter vor allem Molkereien und Schlachthöfen, wollen sie im Dialog niedrigen Erzeugerpreisen auf den Grund gehen. Eine Woche später – am 19.11. – wollen die LSV-Landwirte erneut vor Ort sein.

Forderungen im „Milchdialog“

Konkretere Forderungen an die Molkereiindustrie stellen BDM, LSV, AbL, Freie Bauern und Co. im Rahmen des „Milchdialoges“. In einem Forderungspapier heißt es: „Wir brauchen zwingend deutlich höhere Markterlöse für Milch, Rinder, Schweine und Geflügel.” In Zahlen sind das:

Milchdialog in der Altmark: Stationen in Stendal und Bismark

In Sachsen-Anhalt machten sich am 11. November u.a. BDM-Landesteamchef Peter Schuchmann und der Vorstandsvorsitzende des MEG Milch Board w.V., Frank Lenz, auf den Weg zu Milchverarbeitern, um das gemeinsame Positionspapier zu überbringen. Bei der Milchwerke „Mittelelbe“ GmbH in Stendal kamen die beiden Landwirte, die selbst Milcherzeuger sind, mit Prokurist Norbert Frye und Gerald Otto (Milcheinkauf) ins Gespräch. Bei der Altmark-Käserei Uelzena GmbH in Bismark nahm der vertretungsberechtigte Geschäftsführer Olaf Braumann das Forderungspapier entgegen.

Übergabe des Positionspapiers bei den Milchwerken Stendal: Gerald Otto (Milcheinkauf), Norbert Frye (Prokurist), Peter Schuchmann (BDM, v.l.). (c) BDM
Übergabe des Positionspapiers bei Uelzena in Bismark: Olaf Braumann (Vertretungsberechtigter Geschäftsführer), Frank Lenz (MEG Milch Board) (v.l.). (c) MEG

Die kurzen Treffen und der Austausch verliefen in einer Atmosphäre von gegenseitigem Verständnis. Schuchmann und Lenz betonten, dass diesem Verständnis jetzt aber auch Taten folgen müssen. Die Molkereivertreter schilderten demgegenüber die Zusammenhänge von Verkaufserlösen bei den Abnehmern (Handel/Industrie) und verwiesen auch auf den Weltmarkt und dessen Bedeutung für die hiesigen Milchpreise. fi

Übergabe des Forderungspapiers am 11.11. an die Müller Molkerei in Leppersdorf (Sachsen)

Milchdialog: Übergabe der Forderungen an das DMK in Erfurt


Milchdialog in Bützow: Die kalte Schulter gezeigt

Landwirtinnen und Landwirte übergeben ihre Forderungen aus dem "Milchdialog" an einen Vertreter der Almil Molkerei in Bützow.
Landwirt Eckhard Meiners (2. v. l.)  aus Horst übergab die Forderungen an Sebastian Klein (l.). von der Almil Molkerei in Bützow. (c) Gerd Rinas

Bützow. An zehn Standorten in Mecklenburg-Vorpommern übergeben heute (11.11.) Landwirte unter dem Motto „Schluss mit lustig“ an ihre Marktpartner Forderungen von BDM, AbL, LsV, EMB, Freien Bauern und der MEG Milch Board nach höheren Erzeugerpreisen. Zur  Almil AG Bützower Dauermilchwerk waren gegen 11 Uhr zehn Landwirte aus dem Landkreis Rostock mit Schleppern angereist. Landwirt Eckhard Meiners (2. v. l.)  aus Horst übergab die Forderungen an Sebastian Klein (l.). Der Almil-Betriebsleiter war vom Interesse der Öffentlichkeit an der Aktion offenbar überrascht. Er nahm die Forderungen wortlos entgegen und zeigte sich den Fotografen nur von hinten, was wiederum bei den Landwirten Empörung auslöste. Am 19. November wollen sie bei der Geschäftsführung der Bützower Molkerei Antworten auf ihre Forderungen abholen. ri

LSV: Für die Bauern kann es kein weiter so mehr geben

Am späten Dienstagabend teilt LSV folgendes mit: „Wir wollen die Diskussion breit führen und fordern unsere Kollegen aller landwirtschaftlichen Produktionsrichtungen zur Solidarität auf, um die Kraft dieser Bewegung zu nutzen und auf alle Missstände in der gesamten Wertschöpfungskette hinzuweisen. Wir Bauern sind dem Preisdiktat unserer Abnehmer ausgesetzt. Das muss nicht heißen, dass unser Abnehmer in jedem Falle eine Möglichkeit hat faire und kostendeckende Preise für unser Produkt zu bezahlen. Auch viele unserer Verarbeitungsbetriebe sind einem Preisdiktat ihrer Abnehmenden Hand ausgesetzt. Deshalb kommen wir auch in Frieden und reichen die Hand zum Dialog miteinander.”

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(c) Dirk Andresen Deutschland

Die Landwirtinnen und Landwirte wollen am 11. November im Dialog mit den Verarbeitern hinterfragen, warum die Preise für landwirtschaftliche Produkte oft nicht mehr kostendeckend sind, und momentan für so manchen Betriebszweig sogar ruinös. Zielorte der LSV-Aktionen am 11.11 in den verschiedenen Bundesländern seien „neben den Marktpartnern für Milch, Rind, Schwein und Geflügel für LSV Deutschland auch die Marktpartner unserer weiteren Produkte wie Zuckerrüben, Getreide, Gemüse, Obst, Ölsaaten, … ”

Laut LSV sollen die deutschlandweiten Aktionen am 11.11. kein Generalangriff sein, sondern vielmehr ein Angebot zum Dialog mit den Verantwortlichen und mit der Bitte um Antworten. Letztere will LSV eine Woche später, am 19.11., erneut vor Ort abholen.

DIe Forderungen von LSV im Überblick

Mit der Aktion am 11.11. fordern die LSV-Landwirte:

Mit weniger als der Erfüllung dieser Forderungen wird sich LSV „nicht mehr abspeisen lassen”. red


Mehrere Landwirte stehen an einer Straße. Im Hintergrund fährt ein Lkw mit der Aufschrift "Aldi".

Bauernprotest vor Aldi-Zentrallager in Wilsdruff

Mit einer Kundgebung vor dem Aldi-Zentrallager in Wilsdruff hat Land schafft Verbindung Sachsen gegen die Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels protestiert. Die Landwirte seien bereit, ihre „Betriebe zu schützen“. mehr

Biostimulanzien in der Praxis – Hilfsmittel im Ackerbau der Zukunft?

Wie präsent sind Biostimulanzien in der Landwirtschaft? Tamme Dirks studiert an der Hochschule Osnabrück und widmet sich in seiner Bachelorarbeit diesem Thema. Für seine Online-Umfrage benötigt er Unterstützung aus der Praxis.

Im Rahmen seiner Bachelorarbeit will der Student Tamme Dirks an der Hochschule Osnabrück untersuchen, wie präsent Biostimulanzien in der Landwirtschaft sind. Außerdem will er wissen, ob sich Biostimulanzien in Zukunft als Hilfsmittel in der deutschen Landwirtschaft etablieren könnten. Dafür befragt er Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland mithilfe einer Online-Umfrage unter Praxisbetrieben.

Je mehr Betriebe sich an der Umfrage beteiligen, desto genauer kann das Bild der Nutzung von Biostimulanzien in Deutschland gezeichnet werden. Die Erkenntnisse aus der Umfrage werden wir im Rahmen eines Artikels im Frühjahr 2021 auch auf www.bauernzeitung.de veröffentlichen. Ist ihr Interesse geweckt? Dann machen Sie mit und profitieren Sie in einigen Monaten von den Ergebnissen der Umfrage. Hier können Sie an der Umfrage teilnehmen.


Für einen ersten Überblick über die Fragen, kann die Umfrage vorab angesehen werden. Die Beantwortung der Fragen erfolgt online über den Link.


Die erhobenen Daten dieser Umfrage werden von Tamme Dirks anonym ausgewertet und vertraulich behandelt. Die Beantwortung des Fragebogens wird etwa 10 Minuten Zeit beanspruchen. Für eine erfolgreiche Datenerhebung ist es wichtig, dass die Umfrage nach bestem Wissen beantwortet wird. Bei Fragen ist Tamme Dirks per E-Mail erreichbar. red

Man darf keine „Püppi“ sein

Eigentlich wollte sie etwas ganz anderes machen. Jetzt ist Melina Meißner Fachkraft Agrarservice, hat mit 1,8 abgeschlossen und leitet mit 22 Jahren ihren eigenen Betrieb.

Von Heike Mildner

Manchmal gerät man ungewollt auf die Überholspur. Als im Februar 2017 Mario Meißner, Melinas Vater, viel zu früh starb, hinterließ er einen 250-ha-Marktfruchtbetrieb. Melina war – anders als ihr jüngerer Bruder – bereits volljährig. Sie hatte gerade ihr Fachabitur in der Tasche und bei der Bundeswehr eine Ausbildung begonnen. Nun also doch zurück nach Obersdorf und ab in die Landwirtschaft.

Melina Meißner (c) Heike Mildner

In Obersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland heißen viele Meißner. Steffen Meissner, der dort einen Landwirtschaftsbetrieb führt und Melinas Ausbilder wurde, ist nicht mit ihr verwandt. Aber man kennt und hilft sich von Anfang an. Eigentlich wollte sie den Betrieb ihres Vaters im Nebenerwerb führen und sich auf die Ausbildung konzentrieren. Aber das ging nicht. Von Anfang an galt Melina Meißner als selbstständig, zahlte in die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) ein, führte den Familienbetrieb und absolvierte parallel ihre Ausbildung.

Die Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice zog sie der Landwirtsausbildung vor, weil sie wenigstens im Winter etwas mehr Zeit für die Buchführung im Familienbetrieb haben wollte. Und Tiere hat ihr Betrieb sowieso nicht. Zur Berufsschule fuhr sie nach Groß Kreutz und schlug sich dort als einzige Frau unter den am Ende elf Berufsschülern dieses Ausbildungsberufes ausgesprochen gut: 1,1 die Theorie, Gesamtnote 1,8 und als Zugabe eine gute Portion Durchsetzungsvermögen.

Ohne die braucht man aber auch gar nicht anzufangen, sagt Melina. „Ich schmink mich auch mal, weiß aber auch, dass ich nicht mit schönem Outfit auf den Trecker zu steigen brauche“, sagt sie. Wenn es körperlich schwer werde, müsse sie mit Ganzkörpereinsatz arbeiten, und dabei mache man sich auch mal dreckig. „Man muss es wollen, sich darauf einlassen, muss sich hineindenken in die Technik“, sagt sie und ließ Zweifel gar nicht erst zu. Schließlich war sie zum Erfolg verpflichtet.

Dennoch ist sie froh, sich jetzt auf die Selbstständigkeit konzentrieren zu können. Hätte sie länger als zwei Wochen Zeit gehabt, sich für eine verkürzte Ausbildung zu entscheiden, hätte sie es gemacht, sagt Melina Meißner. Sich diesbezüglich in den ersten zwei Wochen der Ausbildung entscheiden zu müssen, findet sie lebensfremd. Zuerst habe sie es sich nicht zugetraut zu verkürzen, später habe sie sich teils gelangweilt in der Schule.

Auf ihrem Betrieb hat Melina in diesem Jahr Mais, Raps, Gerste, Triticale und Roggen wachsen lassen. Gerade steht die Maisernte an: auf dem Ausbildungsbetrieb und auf dem eigenen. Wie gesagt, man hilft sich in Obersdorf. Über die Meisterschule denkt sie noch nicht nach. Eher Finanzbuchhaltung, das würde sie jetzt dringender brauchen. Und schon ist sie unterwegs zum Schlepper, zum Feld, zum Mais. Die nächsten vier Wochen wird gehäckselt, was das Zeug hält.

Scheune in Züssow abgebrannt – 800.000 Euro Schaden

Im vorpommerschen Züssow ist am Sonntagabend eine Scheune in Brand geraten und bis auf die Grundmauern niedergebrannt – der Schaden wird auf 800.00 Euro geschätzt. Die Kriminalpolizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus.

Am Sonntagabend ist es in dem Ort Züssow im Landkreis Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) zu einem Scheunenbrand gekommen. Gegen 20 Uhr wurde die Polizei über den Brand informiert. Die Scheune, in welcher sich Traktoren sowie auch Heu, Stroh und Futtermittel befanden, brannte vollständig nieder. Der entstandene Schaden wird auf etwa 800.000 Euro geschätzt, wie die Polizei Vorpommern-Greifswald auf Twitter mitteilt.

Die Brandursache sei bislang noch unklar, weshalb auch die Kriminalpolizei der Ermittlungen aufgenommen hat. Am Montagvormittag hat ein Brandursachenermittler seine Arbeit aufgenommen. Er geht vom Tatbestand der vorsätzlichen Brandstiftung aus. Am Abend des Brandes wurde zudem bereits ein 31-jähriger Tatverdächtiger festgenommen, der am Montag aber wieder entlassen wurde.

Die Polizei sucht weiter nach Zeugen, die auffällige Beobachtungen gemacht haben. Diese werden gebeten, sich bei der Polizei in Wolgast unter 03836-2520, über die Internetwache der Landespolizei M-V oder aber bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. red

Abgabeprämie für Schwarzwild in Brandenburg

Für eine schnellere Reduzierung der Wildschweinbestände zur ASP-Bekämpfung zahlt das Land Brandenburg seit 9. November eine Abgabeprämie für Schwarzwild – bis zu 50 Euro je Tier.

Um die Afrikanische Schweinepest (ASP) einzudämmen, müssen die Wildschweinbestände weiter reduziert werden. Seit dem 9. November wird erlegtes und nicht vermarktungsfähiges Schwarzwild aus den Pufferzonen der ASP-Gebiete für eine Abgabeprämie angenommen, meldet das Brandenburger Landwirtschaftsministerium. Die Landkreise haben dafür Abgabestellen eingerichtet.

Die oberste Jagdbehörde im Landwirtschafts- und Umweltministerium Brandenburg zahlt demnach für Wildschweine mit einem Gewicht bis 30 kg eine Abgabeprämie von 30 Euro, für Schwarzwild ab 30 kg eine Abgabeprämie von 50 Euro. Alle in einer Sammelstelle abgegebenen Tierkörper werden auf ASP beprobt und anschließend unschädlich beseitigt.

Abgabeprämie für Schwarzwild: Übersicht der Sammelstellen

Die Landkreise haben gemeinsam mit dem Landesforstbetrieb und weiteren privaten und kommunalen Forstbetrieben Sammelstellen eingerichtet. Eine detaillierte Übersicht der Sammelstellen hat das Agrar- und Umweltministeriums veröffentlicht. Auch auf dem Geoportal Forst Brandenburg ist die Übersicht der Sammelstellen abrufbar. Für den Landkreis Märkisch Oderland sollen die Orte der Sammelstellen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

In den ASP-Restriktionszonen, in denen die Jagd weiterhin erlaubt und erforderlich ist, ist es aus seuchenhygienischen Gründen erschwert und aufwändig, Wildschweinfleisch zu vermarkten. Damit die Wildschweinpopulation dennoch sinkt, finanziert das Landwirt- schaftsministerium die Abgabeprämie. Sobald die Jagd in den gefährdeten Gebieten freigegeben wird, können auch Wildschweine aus diesen Bereichen (außer aus sogenannten weißen Zonen) abgegeben werden. Zurzeit ist die Jagd im gefährdeten Gebiet jedoch untersagt.

Abgabeprämie zu Jahresende ausgezahlt

Die Jagdausübungsberechtigten erhalten die Abgabeprämie von den Landkreisen. Diese werde laut Landwirtschaftsministerium zum Jagdjahresende bei den unteren Jagdbehörden mit dem im Internet verfügbaren Formular beantragt und ausgezahlt. Die bereits bestehende Erlegungsprämie für Schwarzwild mit 50 Euro pro erlegtes Stück über den Streckenzahlen des Referenzjahres 2015/16 werde auch für die abgegebenen Stücke weiter angerechnet. red

Vogelgrippe: Neuer Fall bei Wildvogel in Brandenburg

Auch in Brandenburg ist bei einem verendeten Kranich der Geflügelpest-Erreger H5N8 (auch Vogelgrippe genannt) nachgewiesen worden. Der Fundort befindet sich im Landkreis Ostprignitz-Ruppin.

In Brandenburg ist bei einem tot aufgefundenen Kranich die hochpathogenen aviäre Influenza, Subtyp H5N8 (die sogenannte Vogelgrippe) vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) nachgewiesen worden. Das hat das Brandenburger Verbraucherschutzministerium am Wochenende mitgeteilt. Mit dem einsetzenden Zug der Wildvögel wurden seit dem 30. Oktober wieder Vogelgrippe-Fälle – vor allem an Nord- und Ostseeküste – nachgewiesen.

Zu dem Vogelgrippe-Fund in Brandenburg sagte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher: „Wir wissen, dass die Geflügelpest seit Ende Oktober wieder verstärkt auch in Deutschland auftritt. Jetzt gilt es, eine Übertragung auf Hausgeflügel zu verhindern.“

„Außerdem“, fährt Nonnemacher fort, „haben wir bereits den Geflügelwirtschaftsverband Brandenburg, den Landesverband der Rassegeflügelzüchter und die Bauernverbände über die aktuelle Situation zur Geflügelpest informiert. Die Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Erregers und auch eines möglichen Eintrags in Nutzgeflügelhaltungen und Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen ist hoch. Wir intensivieren darum unser Geflügelpest-Monitoring. Außerdem sind alle Geflügelhalter aufgefordert, die vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und zu verstärken unter anderem durch Kontaktvermeidung zwischen Wildvögeln und Nutzgeflügel. Wildvögel dürfen keinen Zugang zu Futtereinstreu und sonstigen Gegenständen haben“.

Zudem sollen Hobbyhalter sicherstellen, dass die Ein- und Ausgänge zu den Ställen gegen unbefugten Zutritt gesichert sind, die Ställe oder sonstigen Standorte des Geflügels von fremden Personen nur mit betriebseigener Schutz- oder Einwegkleidung betreten werden und eine Einrichtung zum Händewaschen sowie zur Desinfektion der Schuhe vorhanden sind.

Infektionen des Menschen mit H5N8 sind bisher nicht bekannt. Eine Übertragung des Erregers über infizierte Lebensmittel sind laut einer Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung unwahrscheinlich. red

Vogelgrippe: Erster H5N8-Fall in Geflügelhaltung nachgewiesen

Nachdem auch in Schleswig-Holstein die Tierseuche H5N8 (Vogelgrippe) bei Wildvögeln grassiert, ist sie jetzt auch in einer Geflügelhaltung im Kreis Nordfriesland amtlich festgestellt worden.

Heute ist in einer Geflügelhaltung im Kreis Nordfriesland die anzeigepflichtige Tierseuche des Subtyp H5N8 (auch Vogelgrippe genannt) amtlich festgestellt worden. Bereits seit mehreren Tagen grassiert die Geflügelpest an der Westküste Schleswig-Holsteins – vor dem heutigen Nachweis jedoch nur bei Wildvögeln. Darüber hinaus erfolgten 27 neue Nachweise in der schleswig-holsteinischen Wildvogelpopulation, wobei erstmals auch eine Wildgans aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde betroffen ist. Eine entsprechende Bestätigung hat das Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erhalten.

Vogelgrippe in Schleswig-Holstein: Haltung von 57 Hühnern betroffen

Die betroffene Haltung auf der Hallig Oland besteht aus 57 Hühnern, von denen innerhalb kurzer Zeit acht Tiere verstarben. Alle Tiere der Geflügelhaltung werden gemäß Geflügelpest-Verordnung getötet und fachgerecht entsorgt. Um den Ausbruchsbetrieb sind gemäß Geflügelpest-Verordnung Restriktionszonen einzurichten, welche aus einem Sperrbezirk von mindestens drei und einem Beobachtungsgebiet von mindestens zehn Kilometern um den Ausbruchsbetrieb bestehen. Dementsprechend umfasst der Sperrbezirk die Hallig Oland und das Beobachtungsgebiet u.a. Teile der Hallig Langeneß, der Insel Föhr und küstenanliegende Gemeinden des Festlandes. In diesen Zonen gelten bestimmte rechtlich vorgegebene Regelungen für Geflügelhaltungen. Diese umfassen u.a. ein Verbringungsverbot für lebendes Geflügel. Weitere Informationen werden vom Kreis Nordfriesland zur Verfügung gestellt und sind der Allgemeinverfügung des Kreises zu entnehmen.

Vogelgrippe: 590 verendete Wildvögel binnen 24 Stunden

Der aktuelle Fall zeigt, wie schnell das Virus auf Hausgeflügelhaltungen bei dem derzeit hohen Infektionsdruck in der Umwelt übergreifen kann. Ich appelliere dringend an alle Geflügelhalterinnen und -halter, ihre Tiere vor dem Virus zu schützen und die Biosicherheitsmaßnahmen konsequent einzuhalten“, sagte Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht. Allein innerhalb der letzten 24 Stunden hat der schleswig-holsteinische Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz insgesamt 590 neue verendete Wildvögel an der Westküste gezählt. Der Minister wird mit den bislang von der Geflügelpest betroffenen Kreisen Nordfriesland, Dithmarschen und Rendsburg-Eckernförde jetzt zeitnah das weitere Vorgehen beraten.

Der letzte Geflügelpestausbruch in einer Hausgeflügelhaltung in Schleswig-Holstein wurde im März 2018 in einer kleinen Geflügelhaltung auf der Hallig Süderoog festgestellt.

Geflügelhalter müssen Tierbestände schützen

Alle Geflügelhalter*innen sollten ihren bestmöglich Tierbestand vor einem möglichen Erregereintrag schützen und die in der Geflügelpest-Verordnung für alle vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen konsequent umsetzen. Hierzu gehört unter anderem, dass Tiere nur an für Wildvögel unzugänglichen Stellen gefüttert werden dürfen. Zudem darf kein Oberflächenwasser für das Tränken der Tiere genutzt werden, zu dem Wildvögel Zugang haben. Futter, Einstreu und sonstige Gegenstände, mit denen das Geflügel in Berührung kommen kann, müssen für Wildvögel unzugänglich aufbewahrt werden.

Bei erhöhten Tierverlusten im Bestand ist zudem eine veterinärmedizinische Untersuchung vorgeschrieben, um ein unklares Krankheitsgeschehen im Bestand abzuklären und das Vorliegen einer Infektion mit Geflügelpestviren auszuschließen. Sollten Geflügelhaltungen bislang nicht beim zuständigen Veterinäramt und/oder Tierseuchenfonds registriert worden sein, sollte dies schnellstens nachgeholt werden. red

Entschlossener gegen ASP vorgehen

„Die Schweinepest wird mehr und mehr zur Katastrophe für Landwirte“, meldet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Thüringen. Ein Appell ostdeutscher Schweinehalter an Politik, Behörden und Verbraucher.

Einem eindringlichen Appell haben ostdeutsche Schweinehalter Politik, Behörden und Verbraucher um mehr Unterstützung im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) gebeten. „Die Schweinepest wird mehr und mehr zur Katastrophe für Landwirte“, ist eine Pressemitteilung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Thüringen (IGS) überschrieben, die gemeinsam mit den IGS Brandenburg und Sachsen sowie dem Schweinewirtschaftsverband Sachsen-Anhalt verbreitet wurde.

„Die aktuelle Situation der Schweinehalter in Deutschland bereitet uns allergrößte Sorgen“, erklärt der Vorsitzende der IGS Thüringen, Andrè Telle. „Bisher ist die Schweinepest nur bei Wildschweinen festgestellt worden. Kein einziger landwirtschaftlicher Betrieb ist betroffen. Wir schützen unsere Betriebe optimal. Trotzdem haben die Landwirte die Last zu tragen.“ Die Erzeugerpreise seien gesunken, die Schweine würden nicht mehr regelmäßig abgeholt. Viele Tierhalter bangten um ihre Zukunft. Die ASP führe in Verbindung mit den Corona-Infektionen in Schlacht- und Zerlegebetrieben „für alle Bauern, nicht nur für die Schweinehalter, zu einer Katastrophe“, so Telle.

Hans Christian Daniels, IGS Brandenburg, macht deutlich: „Der Schaden für die Landwirte ergibt sich vor allem dadurch, dass es grundsätzlich verboten ist, aus den betroffenen Gebieten Hausschweine oder Schweinefleischerzeugnisse herauszubringen“. Doch die ASP betreffe nicht nur die Bauern. Auch für alle anderen Bürger sei die Situation in den gefährdeten Gebieten im Alltag immer deutlicher spürbar: Jagen und Angeln seien häufig generell verboten, Zoos müssten schließen, Waldspaziergänge mit dem Hund wären in betroffenen Regionen bereits untersagt.

„Wir Schweinehalter fordern Politik und Behörden sehr eindringlich auf, mit allen gegebenen Möglichkeiten daran zu arbeiten, die se für Schweine gefährliche Tierseuche einzudämmen“, so Rita Blum, Vorsitzende der IGS Sachsen. Die Landwirte selbst verstärken bereits die Hygienemaßnahmen auf ihren Betrieben. Außerdem würden vermehrt Zäune gebaut, um die Betriebe zu schützen. „Wir fordern die klare Vorschrift, dass nicht nur das Stallpersonal, sondern auch betriebsfremde Personen nur über eine Hygieneschleuse Ställe betreten dürfen. Das heißt: Ställe dürfen nur nach Duschen und mit stalleigener Kleidung betreten werden.“

Die Schweinehalter bitten auch die Verbraucher um Unterstützung. „Es muss viel deutlicher werden, dass die Schweinepest für Menschen nicht gefährlich ist. Aber jeder kann dazu beitragen, das Virus aktiv einzudämmen“, fordert Hans-Georg Meyer, Vorsitzender des Schweinewirtschaftsverbandes in Sachsen-Anhalt, zum verantwortungsvollen Umgang mit Speiseresten auf. red