Um drei Uhr morgens fanden sich am Montag Mitglieder von LsV Sachsen vor dem Aldi-Zentrallager in Wilsdruff ein. (c) LsV Sachsen

Bauernprotest vor Aldi-Zentrallager in Wilsdruff

Mit einer Kundgebung vor dem Aldi-Zentrallager in Wilsdruff hat Land schafft Verbindung Sachsen gegen die Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels protestiert. Die Landwirte seien bereit, ihre „Betriebe zu schützen“.

Mitglieder von Land schafft Verbindung Sachsen e. V. (LsV Sachsen) haben sich am Montag in den frühen Morgenstunden vor dem Aldi-Zentrallager in Wilsdruff versammelt. Mit der recht kurzfristig anberaumten Aktion habe man ein „Ausrufezeichen“ setzen und Präsenz zeigen wollen, wie der Versammlungsleiter Marc Bernhardt erklärte. Der Protest verlief friedlich und ohne Blockade der Zufahrten. Vor Ort waren 15 landwirtschaftliche Fahrzeuge und etwa 35 Teilnehmer.

Polizei sah in Wilsdruff keinen Grund zum Eingreifen

Die Polizei war zu Beginn vor Ort, habe den Platz nach einer Zeit wieder verlassen, da keine Veranlassung zum Eingreifen bestand. Mit dem Leiter des Zentrallagers Wilsdruff führten die Teilnehmer Gespräche. Er war gleich zu Beginn der Aktion auf die Landwirte zugegangen.

Mehrere Landwirte stehen an einer Straße. Im Hintergrund fährt ein Lkw mit der Aufschrift "Aldi".
Die Landwirte zeigten am Aldi-Zentrallager in Wilsdruff nur Präsenz. Blockiert wurden die Zufahrten nicht. (c) LsV Sachsen

Die Aktion des LsV Sachsen in Wilsdruff reiht sich ein in die wieder aufgeflammten Proteste von Landwirten gegen die Preispolitik des Einzelhandels. Bereits eine Woche zuvor waren insbesondere in Nord- und Westdeutschland LsV-Mitglieder vor Zentrallager verschiedener Einzelhandelsketten gezogen und hatten teilweise Zufahrten blockiert. Auslöser war die Ankündigung  von Aldi, den im Frühjahr nach ähnlichen Protesten vereinbarten Preisaufschlag für Trinkmilch wieder zurückzunehmen. In dieser Woche wird Land schafft Verbindung Deutschland in Gespräche mit dem Lebensmitteleinzelhandel treten.

LsV will Betriebe vor Dumpingpreisen schützen

Man wolle deutlich machen, dass die Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels auch sächsische Betriebe treffe, sagte Marc Bernhardt. Die Aktion in Wilsdruff sei erst der Anfang. In einer Presseerklärung zählte LsV Sachsen den Kampf gegen Dumpingpreise als Botschaft auf, die man aussende wolle. Zugleich erklärte die Organisation, dass man bereits sei, „unser aller Betriebe zu schützen, egal wo, egal wann!“. Da es keine einheitlichen Produktionsstandards gebe, fordert LsV Sachsen darüber hinaus einen besonderen Schutz für regionale deutsche Produkte.