Am 26. Mai sind die Thüringer aufgerufen, Landräte und Bürgermeister für die kommenden sechs Jahre sowie Abgeordnete in den Kreis-, Stadt- beziehungsweise Gemeindeparlamenten für die nächsten fünf Jahre zu wählen.(Symbolbild) © PICTURE ALLIANCE/ FOTOSTAND

Wahl in Thüringen: Alle Infos zu Europa- und Kommunalwahlen im Überblick

Für die meisten Thüringer startet mit den Kommunalwahlen am 26. Mai das „Superwahljahr“. Am 9. Juni folgt in Thüringen das Votum über das EU-Parlament samt Stichwahlen für Landräte und Bürgermeister.

Von Frank Hartmann

Am 26. Mai sind die Thüringer aufgerufen, Landräte und Bürgermeister für die kommenden sechs Jahre sowie Abgeordnete in den Kreis-, Stadt- beziehungsweise Gemeindeparlamenten für die nächsten fünf Jahre zu wählen. Allerdings wird nicht überall über die Mandate entschieden. So fanden die Landratswahlen in den Kreisen Nordhausen, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt und Sonneberg bereits zu früheren Terminen statt,
sodass dort jeweils ein anderer Turnus gilt. In den anderen 13 Landkreisen und den fünf Kreisfreien Städten können die Einwohner ihren Landrat bzw. Oberbürgermeister wählen.

Wahl 2024 in Thüringen: Kreistage an der Reihe

Besonderheit der anstehenden Landratswahlen ist das altersbedingte Ausscheiden etlicher langjähriger Landräte, was die Wahlen in Thüringen 2024 umso spannender macht. Das betrifft das Eichsfeld (Werner Henning/CDU), die Kreise Greiz (Martina Schweinsburg/CDU) und Hildburghausen (Thomas Müller/CDU), den Saale-Holzland-Kreis (Andreas Heller/CDU) und den Kreis Sömmerda (Harald Henning/CDU) sowie den Wartburgkreis (Reinhard Krebs/CDU).

Abgestimmt wird am 26. Mai über die neue Zusammensetzung aller Kreistage und die Stadträte in den Kreisfreien Städten. Rund 1.000 Sitze, davon 764 in den Kreistagen, gilt es, für die nächste Legislaturperiode zu besetzen.

Bei der Wahl im Jahr 2019 bewarben sich fast 5.000 Kandidaten um die Mandate. Landesweit entfielen 27,3 % der Sitze auf Kandidaten der CDU, 17,7 % auf die AfD, 14 % auf die Linke, 13,4 % auf die SPD, 7,5 % auf Grüne und 4,8 % auf FDP-Vertreter. 15,4 der Mandate gingen an andere Parteien und unabhängige Wählervereinigungen. Eine davon findet sich etwa mit dem Bauerverband im Saale-Holzland-Kreis, der vier von 46 Kreistagsabgeordneten stellen konnte.

Bei den bevorstehenden Kreistagswahlen tritt der Bauernverband im Saale-Holzland-Kreis mit 43 Bewerbern an. Insgesamt acht Parteien und Wählergruppen mit 242 Kandidaten kämpfen um die Sitze des Kreistages in Eisenberg. In nahezu allen Landkreisen finden sich unter den Kandidaten aktive Landwirte, die häufig über Parteilisten zur Wahl antreten. Thüringenweit bewerben sich am 26. Mai 4.725 Kandidatinnen und Kandidaten um die Mandate.

Fast 100 neue Bürgermeister

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister können am 26. Mai einschließlich der Oberbürgermeister in den Kreisfreien Städten Erfurt, Gera, Jena, Suhl und Weimar sowie den Oberbürgermeistern in Altenburg, Eisenach, Gotha, Ilmenau und Mühlhausen in 94 Städten/Gemeinden gewählt werden,
darunter 24 ehrenamtliche Amtsträger.

Die letzten „großen“ Bürgermeisterwahlen fanden in Thüringen im Juni 2022 statt: Zur Wahl standen seinerzeit sieben hauptamtliche und 318 ehrenamtliche Bürgermeister. Über drei Viertel der Mandate (276) errangen Einzelbewerber und Vertreter von Wählergruppen – darunter auch vereinzelt aktive Landwirte.

Tausende sind engagiert

Parteimitgliedschaften spielen auf gemeindlicher Ebene auch bei den Wahlen der Ortschafts- bzw. Ortsteilbürgermeister und Gemeinderäte in Thüringen 2024 eine untergeordnete Rolle. Zuletzt wurden 2022 in 118 Ortsteilen Bürgermeister gewählt, von denen 99 als Einzelbewerber oder als Vertreter von Wählergruppen angetreten waren.

Am 26. Mai stehen 1.025 Ortsteil- bzw. Ortschaftsbürgermeister zur Wahl. Daneben werden die Vertreter in 600 Kommunalparlamenten beziehungsweise in den Gemeinderäten gewählt. Von wenigen Ausnahmen abesehen, sind das nahezu alle Kommunen im Freistatt. Zur Kommunalwahl 2019 bewarben sich fast 20.000 Bürger für 7.000 zu vergebende Mandate. Thüringenweit entfielen 4.500 Sitze auf Vertreter von Wählergruppen bzw. die sich für keine der im Landtag vertretenen Partei bewarben.

Am 26. Mai geht es um 6.484 Sitze, die 14.000 Kandidatinnen und Kandidaten einnehmen wollen. Zwei Wochen nach den Thüringer Kommunalwahlen, am 9. Juni, dürfen die Thüringer mit über die Zusammensetzung des EU-Parlaments entscheiden. Zugleich finden an diesem Tag die Stichwahlen der Kommunalwahlen statt, was mit Sicherheit etliche Landrats- und Bürgermeisterabstimmungen ereilen wird. Zur Europawahl bewerben sich in Thüringen insgesamt 34 Parteien mit 1.097 Kandidatinnen und Kandidaten. Der Wahlzettel, das verriet der Landeswahlleiter bereits, ist über 80 cm lang. Leidglich die CDU tritt mit fünf Kandidaten auf einer eigenen Landesliste zur Europawahl an.

Wahl 2024 in Thüringen: Nur eine Landesliste

Die anderen Parteien gehen mit ihren Kandidaten auf bundesweiten Listen ins Rennen, auf denen sich 20 Bewerber mit Wohnsitz in Thüringen finden. Bei einer Wahlbeteiligung von 61,6 % votierten die Thüringer bei der Europawahl vor fünf Jahren mit 24,7 % für die CDU, 22,5 % für die AfD, 13,8 % für die Linke, 11 % für die SPD, 8,6 % für die Grünen und 4,4 % für die FDP. Das „Superwahljahr“ findet für die Thüringer dann am 1. September mit der Landtagswahl seinen Abschluss.

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