Millionenschaden

Brand in Geflügelhof: Tausende Hühner sterben in den Flammen

Trotz Einsatzes aller umliegenden Freiwilligen Feuerwehren ist das Gebäude des Geflügelhofes in Bresegard (Mecklenburg-Vorpommern) vollständig heruntergebrannt. (Symbolfoto) © CameraCraft//STOCK.ADOBE.COM

Tragischer Stallbrand mit Millionenschaden in Mecklenburg-Vorpommern: Bei einem Großbrand in Bresegard kamen am 7. Juli rund 9.500 Hühner ums Leben. Der Brand wirft erneut Fragen zum Brandschutz in der Tierhaltung auf.

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Aus bisher ungeklärten Gründen ist am Montagvormittag (07. Juli) in einem Stallgebäude eines Geflügelhofes in der Gemeinde Bresegard bei Picher im Landkreis Ludwigslust-Parchim ein Feuer ausgebrochen. Nach bisherigen Informationen sei auf dem Geflügelhof gegen 10:40 Uhr der Großbrand in einer Stallung ausgebrochen.

Stallbrand in Bresegard: Rund 9.500 Hühner sterben

Bei Eintreffen der ersten Rettungskräfte vor Ort habe das Gebäude bereits in Vollbrand gestanden. In der Stallanlage waren rund 9.500 Hühner untergebracht, von denen offenbar keines vor den Flammen gerettet werden konnte. Trotz Einsatzes aller umliegenden freiwilligen Feuerwehren ist das Gebäude vollständig heruntergebrannt. Der Sachschaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf rund eine Million Euro.

Brand in Geflügelhof: Ermittlungen zur Ursache laufen

Die Kriminalpolizei sicherte am Brandort erste Spuren. Zur Klärung der Brandursache wird im Folgenden ein Brandursachenermittler zum Einsatz kommen. Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung wurden aufgenommen. Menschen wurden bei dem Brand im Geflügelhof nicht verletzt.

Brandschutz in Ställen: Forderungen nach Großbrand in Alt Tellin

Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion und Schweriner Bundestagsabgeordnete Ina Latendorf betonte, dass sich der Stallbrand in die Abfolge von verheerenden Bränden in Stallanlagen einreihe. Nach dem Fanal in Alt-Tellin vor vier Jahren habe immer noch keine Kehrtwende in der Tierhaltung eingesetzt. Bei dem Brand waren am 30. März 2021 in einer großen Schweinestall-Anlage in Alt Tellin im Landkreis Vorpommern-Greifswald rund 50.000 Tiere getötet worden.

„Trotz vieler Bekundungen sind bisher die notwendigen baurechtlichen Änderungen, zum Beispiel bei den Lüftungssystemen, nicht in ausreichendem Maße vorgenommen worden und vor allem für einen wirksamen Brandschutz nicht festgelegt worden“, so Ina Latendorf.

Brandschutz in Tierhaltungsanlagen: Bauministerium weist Kritik zurück

Das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat indes zu den öffentlich geäußerten Vorwürfen bezüglich des Brandschutzes Stellung genommen. In einer Pressemitteilung betonte Bauminister Christian Pegel, dass ohne ein geprüftes Brandschutzkonzept keine Baugenehmigung für Stallanlagen erteilt werde.

Zudem ist bereits im November 2024 eine neue Richtlinie zur Verbesserung des Brandschutzes in Tierhaltungsanlagen in Kraft getreten, die sowohl für Neubauten als auch für wesentlich geänderte Bestandsbauten gilt. Sie beinhaltet unter anderem die Verpflichtung zum Einbau von Brandfrüherkennungssystemen, die Nachrüstung mit Brandschutzwänden, die jährliche Überprüfung durch Brandschutzsachverständige und die Vorlage betrieblicher Evakuierungs- und Notfallpläne für Tiere.

Die tragischen Ereignisse in der Gemeinde Bresegard bei Picher würden die fatalen Folgen jeder Schwachstelle in der betrieblichen Umsetzung aufzeigen. Baumister Pegel appelliert daher an die Betreiber: „Der Staat hat seine Hausaufgaben gemacht – nun liegt es auch in der Verantwortung der Betreiber, die bestehenden Regelungen strikt umzusetzen und ihre Anlagen kontinuierlich auf dem neuesten Stand zu halten.“

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