Berufswettbewerb in Brandenburg: Landesentscheid 2023
Am Brandenburger Landesentscheid des Berufswettbewerbs maßen 14 Auszubildende der Land- und Tierwirtschaft Wissen und Können und lernten dann auch noch Agrarminister Axel Vogel kennen, der ihnen gratulierte.
Für manche von ihnen begann der Tag früh: Finja Starck, die am Ende bei den Tierwirten auf Platz zwei landete, war schon seit 4.30 Uhr mit der Regionalbahn unterwegs, anderen ging es ähnlich. Und alles nur, um rechtzeitig um 8 Uhr in Groß Kreutz zu sein. Denn dort fand am Dienstag vergangener Woche der Brandenburger Landesentscheid des Berufswettbewerbs der Deutschen Landjugend statt.
Nach einem sechsstündigen Wettbewerb standen die Besten fest, und gewonnen haben sie alle: an Kontakten, Erfahrungen, Training von Prüfungssituationen und allgemeiner Blickfelderweiterung.
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Praktisch gefordert in Groß Kreutz
Im Vergleich zu den Vorentscheiden in den fünf Oberstufenzentren gab es mehr Praxis: Neben Antworten auf allgemeine und fachspezifische Fragen und Vorträgen (Tierwohl, Digitalisierung) waren die Azubis in Groß Kreutz mehrfach praktisch gefordert. Die Landwirte sollten u. a. ein Milchrind beurteilen und kaufen, einen Getreideschlag bonitieren und einen Wassereimer auf Palette geschickt per Frontlader transportieren. Die Tierwirte hatten Futtermittel zu bestimmen, eine Zuchtkarte auszufüllen und einen Melkstand samt Melktechnik und Betriebsmitteln zu prüfen.
Großer Dank und Gratulation an die Junglandwirte
In einem von den Landfrauen mit Blumen geschmückten Saal dankte Heiko Terno, Vizepräsident des Landesbauernverbandes, den mehr als 200 Teilnehmern, besonders den 14 anwesenden, die sich den Wettbewerben stellten, aber auch den knapp 20 ehrenamtlichen Richtern, die den Landeswettbewerb begleiteten. Ohne sie wäre das Prüfungswesen der Landwirtschaft in Gefahr, ist Terno überzeugt.
Agrarumweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) nahm sich die Zeit, den jungen Leuten persönlich zu gratulieren. Die Landwirtschaft brauche gut ausgebildete Fachkräfte, um sich den Herausforderungen der Branche zu stellen, so Vogel. Die Anpassung an die Klimaveränderungen, der Schutz der Artenvielfalt sowie der Transformationsprozess zu einer tierwohlorientierten Tierhaltung stellten die größten Aufgaben für die landwirtschaftlichen Betriebe dar.
Engagement, Know-how, Kreativität und Innovationsoffenheit seien dabei gefragt. „Erfreulich ist, dass die Landwirtschaft nicht vom Rückgang der Ausbildungszahlen betroffen ist und die Zahlen stabil sind“, so Vogel. Dies spreche für die hohe Qualität der Ausbildung. Er wünschte den Jugendlichen, sie mögen ihrem Beruf treu bleiben, gut abschließen und eine gute Stelle bekommen, die auch gut bezahlt werde.
Einen Zwischenapplaus bekam Tino Erstling, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes des Gastgeberkreises Potsdam-Mittelmark: Der Verband wünsche dem Agrarnachwuchs eine größere Wertschätzung von Politik und Gesellschaft. Die jüngsten Äußerungen seines Parteikollegen Benjamin Raschke zur Tierhaltung trügen nicht unbedingt dazu bei, so Erstling an die Adresse des Ministers.
Detlef May, Leiter der gastgebenden Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung (LVAT) betonte den Aspekt der Öffentlichkeitsarbeit durch den Wettbewerb. Radiosender hätten den ganzen Tag berichtet. Es gelte immer wieder zu trommeln und zu zeigen, wie wichtig Landwirte für die Versorgung sind.
Die besten Land- und Tierwirte
Landwirte
1. Platz: Franziska Sophie Aldag (Lübbinchener Milch und Mast GbR)
2. Platz: Joshua Fritz Kipp (Havelland Hof Ribbeck)
3. Platz: Timo Koch (LVB GmbH Seefeld) und Marian Krüger (Landwirtschaft Golzow)
Tierwirte
1. Platz: Merle Bornstein (Fürstenwalder Agrarprodukte Buchholz GmbH)
2. Platz: Finja Starck (Schöllnitz Agrar GmbH)
3. Platz: Paul Hansen (AG Karstädt) und Lena Frieda Trill (RBB)