In Dresden bietet QioBack gesunde regionale Bio-Snacks aus Hülsenfrüchte an.(c) PYKADO | Paul Kuchel

QioBack in Dresden: Backwaren aus Hülsenfrüchten

In der Innenstadt Dresden hat die „QioBack-Manufaktur“ eröffnet. Was ist daran besonders? Hier gibt es nachhaltige gesunde Snacks aus regionalen Hülsenfrüchten, sogenannte Leguminosen. Familie Quendt setzt auf Bioware und möchte ein breites Publikum begeistern.

Von Karsten Bär

Mit dem EIP-Agri-Projekt „Legu Sachsen“ schufen sie gemeinsam mit weiteren Partnern die Grundlagen. Jetzt haben Matthias und Heike Quendt den Sprung in die Vermarktung gewagt.

Das Unternehmerpaar (QFI – Quendt Food Innovation KG) hat in der Dresdner Innenstadt vorige Woche offiziell seine „QioBack-Manufaktur“ eröffnet, in der es selbst entwickelte Lebensmittel aus heimischen Hülsenfrüchten herstellt.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung 17/2024

Unsere Top-Themen

  • BraLa 2024: Trecker, Tiere und Talente
  • Strategien im Maisanbau
  • Wertvoller Wirtschaftsdünger
  • Märkte und Preise
Zur aktuellen Ausgabe

QioBack in Dresden: Gesunde Alternativen

In Sachsen erzeugte Ackerbohnen, Körnererbsen und Lupinen sind die Grundlage für herzhafte und süße Snacks und Minimahlzeiten, die in der Manufaktur gebacken und zum Verkauf angeboten werden. Speziell die Minimahlzeiten – Teigschalen mit einer Füllung – waren im EIP-Agri-Projekt als nachhaltige und gesunde Alternative zum herkömmlichen Imbissangebot entwickelt worden und sollten in Bäckereien Einzug halten.

Diesen letzten Schritt habe man freilich verfehlt, räumt Matthias Quendt ein. Sie hätten die Bäcker nicht überzeugen können. Quendt führt dies auf akute Probleme wie Pandemie und steigende Energiekosten zurück. Daher packte es die Familie, die 20 Jahre lang die Firma Dr. Quendt in Dresden aufbaute und schließlich 2014 verkaufte, selbst an. „Nah ran an die Menschen“ habe man gewollt. Die Firma QFI zog vom Technologiezentrum in Freital in die Dresdner Innenstadt. Hier will man ein breites Publikum erreichen und für Lebensmittel aus Hülsenfrüchten begeistern.

Anders als im „Legu Sachsen“-Projekt setzt QioBack ausschließlich auf Bioware als Rohstoff. Dies entspreche der eigenen Philosophie von nachhaltiger und vollwertiger Ernährung am meisten, so Matthias Quendt.

Dresdener Bäckerei
Mit ihrer Backmanufaktur in Dresden wollen Matthias und Heike Quendt Menschen für nachhaltige Ernährung begeistern. (c) Karsten Bär

Hülsenfrüchte vom Demeter-Betrieb und ihre Verarbeitung

Bezogen werden die Hülsenfrüchte unter anderem von Landwirt Ignac Wjesela aus Crostwitz bei Bautzen.

Sein Demeter-Betrieb bewirtschaftet 100 ha Land. Auf je zwischen 6 und 7 ha erzeugt er Ackerbohnen, Körnererbsen und Lupinen. Während die Ackerbohnen schon länger zum Anbauspektrum des Betriebes gehören, hat Ignac Wjesela die beiden anderen Kulturen als heimische Hülsenfrüchte neu in den Anbau genommen – anstelle der zuvor angebauten Sojabohne.

Er bevorzuge es, Lebensmittel herzustellen. „Die Idee finde ich toll“, erklärt der Biolandwirt, was ihn zur Zusammenarbeit mit QioBack bewegte. Eine Rolle spielte auch die gute Zusammenarbeit mit der Rätzemühle in Spittwitz bei Bautzen. Dort werden die Hülsenfrüchte zu Mehl verarbeitet.

Die Rätzemühle war bereits Partner im EIP-Agri-Projekt. Leguminosen habe man allerdings auch schon vorher gemahlen, berichtet Geschäftsführer Johannes Unger. Auch wenn die Mengen nach wie vor gering sind, sei steigendes Interesse an der Verarbeitung von Hülsenfrüchten spürbar.

Dass es weiter steigt, hoffen Matthias und Heike Quendt. Sie wollen in Dresden nicht nur das Interesse der Endverbraucher wecken. Auch Kooperationspartner aus Handel und Gastronomie – oder eben doch noch Handwerksbäcker – hat die QioBack-Manufaktur im Blick.

Auch interessant
Kichererbsen
Kichererbsen als Alternative Proteinquelle. Die Hülsenfrucht bietet viel Potential und Chancen in regionalen Anbaugebieten.
Auch interessant
Ackerbohne, Blüte, Leguminosen
Regionales Wertschöpfungspotential mit Leguminosen. © Sabine Rübensaat