ausgerüstet. (c) LfULG

LVG Köllitsch: Digitalisierung im Praxistest

Im LVG Köllitsch werden digitale Anwendungen auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Neu sind das Tierortungssystem Cattle Data und ein NIRS-Sensor für die Gülleausbringung.

Seit einiger Zeit ist die Digitalisierung der Landwirtschaft in aller Munde – und inzwischen kommen ihre Anwendungen auch zunehmend in den Betrieben an. Um den landwirtschaftlichen Praktikern demonstrieren zu können, wie es funktioniert und worauf es ankommt, sammelt man auch im Lehr- und Versuchsgut (LVG) Köllitsch Erfahrungen mit digitalen Hilfsmitteln. Unterstützt wird dies von der Stabsstelle Digitalisierung im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), die im LVG ihren Sitz hat.

Mit zwei digitalen Systemen Versuche begonnen

Kürzlich hat für zwei digitale Anwendungen in Köllitsch der Test auf ihre Praxistauglichkeit begonnen: Im Feldbau kommt ein NIRS-Sensor zum Einsatz und im Milchkuhstall ein Tierortungssystem.


Traktor auf Acker im ZVG Köllitsch

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Der NIRS-Sensor ist vergangene Woche am Güllefass des Betriebes installiert worden. Mithilfe der Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS) ermittelt der Sensor in Echtzeit den Nährstoffgehalt der Gülle. Somit kann die Nährstoffausfuhr über die Menge gesteuert werden, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Damit es nicht zu Problemen mit der Kompatibilität von Güllefass und Sensor kommt, griff das LVG auf Fabrikate des gleichen Herstellers (Veenhuis) zurück. Auf rund 200 ha Grünland, auf denen das LVG nach dem ersten Schnitt düngte, war die Technik schon im Einsatz. Dass es noch Zeit braucht, bis sie zuverlässig läuft, zeigte sich dabei auch: Der Sensor ermittelt einen etwas höheren N-Gehalt, als die Beprobung der Gülle ergeben hatte.

Antennen orten Ohrmarke der Kuh

Ein Landwirt hält den Kopf einer Kuh und befestigt eine Marke an deren Ohr.
Über die Ohrmarke kann das Tierortungssystem Standort und Aktivitäten einer Kuh ermittelen. (c) LfULG

Seit drei Wochen ist das passive Tierortungssystem CattleData im Stall der vom Melkroboter gemolkenen Kühe installiert. Die Tiere erhielten einen batterielosen Transponder in Form einer Ohrmarke. Im Stall installierte Antennen erkennen den aktuellen Standort jedes einzelnen Tieres und ermitteln auch Aktivitätsprofile. Das erlaubt Rückschlüsse für die Brunsterkennung und auf die Tiergesundheit. Etwa 60 Kühe haben einen Transponder, das System erkennt sie alle. Für den Anfang ist man im LVG mit dem System zufrieden.

Insgesamt zehn Mitarbeiter der Stabsstelle Digitalisierung befassen sich in Köllitsch mit unterschiedlichen digitalen Anwendungen für die Landwirtschaft. Einiges davon, etwa ein unter anderem für die Erstellung von Applikationskarten zu verwendender Starrflügler oder der Bodensensor SoilXplorer, stellt das LVG bei einem Feldtag im Herbst in Aktion vor. Der Feldtag wird nach jetzigem Stand am 25. September stattfinden. Der für den 13. Juni geplante Tag der offenen Tür im LVG Köllitsch fällt hingegen aus.