Alles für das gute Betriebsklima

Gruppenfotos wie im Strandkorb oder beim Museumsbesuch durften auf dem Betriebsausflug nicht fehlen. © Agrofarm eG Lüssow

Gutes Personal zu finden ist schwer. Es zu halten noch viel mehr. Darum weiß auch unser Praxispartner in Mecklenburg-Vorpommern. Wie die Agrofarm eG Lüssow nachhaltig in ihr gutes Betriebsklima investiert.

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen knackiger und die Arbeitsspitzen vor allem auf den Feldern weniger. Und so geht es am heutigen Dienstag auch schon merklich etwas ruhiger zu bei der Agrofarm eG in Lüssow. Zu berichten hat das Vorstandsduo, Wencke Ladwig und Lars-Peter Loeck, dennoch einiges. Allem voran der Rückblick auf einen gelungenen Betriebsausflug, der kürzlich auf die Insel Usedom führte.

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Agrofarm eG Lüssow: Ausflug stärkt Zusammenhalt und Betriebsklima

Als sich die Geschäftsführung das Programm für die zweitägige Reise mit den Mitarbeitern überlegt und die Teilnehmerliste an die Betriebspinnwand geheftet hat, ahnten sie nicht, was für ein Erfolg es werden würde. Ihr Ansinnen sei es gewesen, den Kollegen einfach mal Danke zu sagen und zu zeigen, dass die geleistete Arbeit wertgeschätzt wird. Mehr als die Hälfte der Belegschaft ist der Einladung gefolgt und hatte sich angemeldet.

Die 25-köpfige Gruppe machte sich – ausgestattet mit einem Verpflegungspaket des örtlichen Caterers – auf den langen Fahrtweg ins Historisch-Technische Museum nach Peenemünde, absolvierte im Anschluss eine Rundreise durch die Kaiserbäder der Insel und ließ den Tag gemütlich im Hotel in Koserow ausklingen. Alles sei gut durchorganisiert und für ausreichend Speis und Trank gesorgt gewesen. „So konnten wir außerhalb des Betriebsalltags etwas gemeinsam erleben und den Zusammenhalt stärken“, blickt Loeck zurück.

Etwas fachlicher wurde es dann am zweiten Tag auch noch. Nach dem Besuch des Landwirtschaftsbetriebes eines ehemaligen Auszubildenden ging es zur Zuckerfabrik nach Anklam. Die dortige Werksführung habe alle Teilnehmer gleichermaßen begeistert. In der Fabrik tiefere Einblicke bekommen zu haben und das noch mitten in der Kampagnenzeit, sei für alle ein Höhepunkt des Betriebsausfluges gewesen. Mit vielen schönen Erlebnissen und guter Teamstimmung im Gepäck ging es für die zufriedene Reisegruppe auf den Heimweg zurück nach Lüssow.

Bildergalerie: Neues von der Agrogarm eG Lüssow

Gruppenfotos wie im Strandkorb oder beim Museumsbesuch durften auf dem Betriebsausflug nicht fehlen. © Agrofarm eG Lüssow

Gruppenfotos wie im Strandkorb oder beim Museumsbesuch durften auf dem Betriebsausflug nicht fehlen. © Agrofarm eG Lüssow

Betriebseigene Tannenbaumplantage: Erstmals wird in diesem Jahr das Nadelholz geschlagen. Jeder Mitarbeiter kann sich seinen Weihnachtsbaum aussuchen

Betriebseigene Tannenbaumplantage: Erstmals wird in diesem Jahr das Nadelholz geschlagen. Jeder Mitarbeiter kann sich seinen Weihnachtsbaum aussuchen © Nicole Gottschall

Jagd und Landwirtschaft gehören zusammen, deshalb engagiert sich das Vorstandsduo der Agrofarm in den Jagdgenossenschaften.

Jagd und Landwirtschaft gehören zusammen, deshalb engagiert sich das Vorstandsduo der Agrofarm in den Jagdgenossenschaften. © Nicole Gottschall

Nicht beräumte Altlasten stellen ein Ärgernis dar. © Nicole Gottschall

Nicht beräumte Altlasten stellen ein Ärgernis dar. © Nicole Gottschall

Betriebseigene Tannenbaumplantage: Nach 10 Jahren kann erstmalig geschlagen werden

Da Ladwig und Loeck großen Wert auf Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation legen, lassen sie sich das auch gerne etwas kosten. Das sei gut investiertes Geld, sagen sie. Denn sie wissen, dass gutes Personal nur schwer zu finden und vor allem zu halten ist. Sie möchten die Kollegen auch mit solchen Aktionen an den Betrieb binden. Und so werfen bereits die nächsten Aktivitäten für gutes Betriebsklima ihre Schatten in der Agrofarm eG Lüssow voraus.

Die betriebseigene Tannenbaumplantage soll dieses Jahr dazu genutzt werden, um gemeinsam die Adventszeit einzuläuten. Nach rund zehn Jahren Aufwuchszeit werde das Nadelholz erstmalig geschlagen. Es sei noch so einiges vorzubereiten, zum Beispiel muss die Zuwegung noch gemulcht werden. Doch dann könne sich am 2. Dezember jeder Mitarbeiter seinen eigenen Weihnachtsbaum schlagen. Anschließend sei zudem die Weihnachtsfeier mit reichhaltigem Büffet und einer Tombola geplant.

Lüssow ist startklar für den Winter

Bevor jetzt allerdings bei jemandem der Eindruck entsteht, dass die alltägliche Arbeit gänzlich in den Hintergrund gerät, der irrt. Die Stallanlagen und Tränken werden für die kalte Jahreszeit vorbereitet. Alles wird winterfest und frostsicher gemacht. Das Einstallen der Tiere ist in vollem Gang.

Der Entwurf der neuen Düngelandesverordnung inklusive Übersichtskarte der roten Gebiete und betroffenen Feldblöcke muss durchgearbeitet, mit den Betriebsdaten abgeglichen und gegebenenfalls neue Strategien erarbeitet werden. Auch die Arbeiten zur Gehölzpflege müssen geplant und abgesprochen werden.

Landwirtschaft und Jagd: So gelingt die Zusammenarbeit mit den Jagdgenossenschaften

Zu guter Letzt wird aktuell die Zeit genutzt, um sich intensiv mit den Jagdgenossenschaften zu befassen. Aufgrund der Flächenausstattung und Gemeindestruktur im Einzugsgebiet der Agrofarm eG Lüssow gibt es Berührungspunkte mit drei Jagdgenossenschaften: Lüssow, Goldewin-Mistorf und Groß Schwiesow.

Nicht nur weil Eigentum verpflichtet, engagiert sich das Lüssower Führungsduo in deren Vorständen. Sondern weil Jagdgenossenschaften einen wichtigen Beitrag für den ländlichen Raum sowie dessen nachhaltige Pflege beispielsweise durch Fördern der Artenvielfalt und Erhalt der Kulturlandschaft leisten. „Wir arbeiten hier in und mit der Natur, kennen die natürlichen Gegebenheiten und die Jäger. Das bringt für alle Vorteile in der Zusammenarbeit“, sagt Ladwig, die den Vorsitz der Jagdgenossenschaft in Lüssow innehat. Das würde sich unter anderem auch beim Auftreten von Wildschäden widerspiegeln. Die spielen nämlich kaum eine Rolle. Und wenn mal Probleme auftreten, würde auf kurzem Weg miteinander gesprochen und Maßnahmen eingeleitet werden.

Einfluss auf die Jagdpacht

Dass die Zusammenarbeit so gut funktioniert, hat für Loeck, der Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Goldewin-Mistorf ist, noch einen weiteren Grund: „Wir sind durch die Eigentumsverhältnisse flächenbestimmend und haben daher mit Einfluss auf die Jagdpacht.“ Die sei mit gerade mal 1,50 €/ha sehr moderat und führe dazu, dass die Jäger aus der Region kommen und sich daher anders verantwortlich fühlen. Denn wichtig sei ein andauerndes kameradschaftliches Miteinander zwischen Landwirten und Jägern.

Bei all den positiven Effekten, die das Mitwirken in den Jagdgenossenschaften mit sich bringt, stoßen den Verantwortlichen der Agrofarm eG Lüssow auch zwei Punkte böse auf: Zum einen das Führen des Jagdkatasters, was zeitlich und finanziell sehr aufwendig ist. Und zum anderen, dass das Beräumen von alten jagdlichen Einrichtungen durch die Besitzer mitunter vernachlässigt wird (Foto).

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