Symbolbild (c) imago images / Steve Bauerschmidt

Zuckerfabriken in den Startlöchern

Zu Beginn dieser Woche waren im Osten die ersten Rübenroder im Einsatz. Welche Erträge bei der Zuckerrübenernte 2022 erwartet werden.

Fast 2.300 Betriebe bauen hier auf 117.000 ha in dieser Saison Zuckerrüben an (Deutschland: 400.000 ha).

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Im Norden gute Erträge erwartet

Auch im Gebiet des Anbauerverbandes für die Anklamer Zuckerfabrik in Mecklenburg-Vorpommern laufen die ersten Rodungen, die Verarbeitung startet voraussichtlich am 13. September.

Die Rüben sind auf sandigen Standorten wegen der Trockenheit klein. Auf schweren Böden ist die Bestandsentwicklung besser. Zuzüglich eines erwarteten Massezuwachses über den Herbst rechnet man im Norden mit guten Erträgen. Aktuell liege der Zuckergehalt bei 16,5 %.

In Sachsen-Anhalt wird das Nordzucker-Werk Klein Wanzleben ebenfalls am 13. September in die Kampagne starten, am Vortag beginnt die Rübenanfuhr. Die auf Gas angewiesene Fabrik in der Börde ist auf Sicherheit bedacht. Deshalb beginnt die Verarbeitung frühzeitig, obgleich der erwartete mittlere Rübenertrag mit etwa 56 t/ha – bei starker Streuung – deutlich unter dem mehrjährigen Niveau liegt. Die Zuckergehalte werden zu Beginn sehr hoch sein.

Zuckerrübenernte 2022: Deutlich unter Rekord

Im Werk von Pfeifer & Langen in Könnern wird Verarbeitungsbeginn voraussichtlich am 19. September sein. Nach letzten Proberodungen könnte der Rübenertrag im Durchschnitt um die 45 t/ha liegen. Das wäre deutlich weniger als im Rekordjahr 2021 und etwa zehn Prozent unter dem Mittel der vergangenen fünf Jahre. Dagegen erwartet man auch hier anfangs hohe Zuckergehalte.

Im Gebiet des Sächsisch-Thüringischen Anbauerverbandes sollte die Fabrik der Südzucker AG in Zeitz an diesem Wochenende mit der Produktion beginnen. In allen acht Abfuhrregionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden zu Wochenbeginn Rüben gerodet. Der Verband geht im Mittel von knapp über 60 t/ha und damit von einem klar unterdurchschnittlichen Ertrag aus. Die Spanne reiche von 30 t/ha bis zu 90 t/ha.

Durchschnittliche Ernte dank ausreichender Niederschläge

Im ostsächsischen Zuckerrübenanbaugebiet um Bautzen und Löbau fahren ab 19. September die ersten Lkw in Richtung Zuckerfabrik im tschechischen Dobrovice, die an diesem Tag auch die Verarbeitung aufnimmt.

Während die Bautzener Region stark unter Trockenheit gelitten hat, erhielt der Raum Löbau/Zittau in diesem Jahr ausreichend Niederschläge, sodass insgesamt von einer durchschnittlichen Ernte mit einem Ertrag von etwa 68 t/ha ausgegangen wird. Um die Abfuhrlogistik zu verbessern, wird in dieser Saison eine zweite Lademaus zum Einsatz kommen.

Mit 49.300 ha Rübenfläche stehen die Sachsen-Anhalter Landwirte im Osten nach wie vor weit vorne, gefolgt von ihren Kollegen in Mecklenburg-Vorpommern (33.100 ha), Sachsen (15.500 ha), Thüringen (12.500 ha) und Brandenburg (6.200 ha). red