Selbst tiefwurzelnde Luzerne, hier ein Schlag in Ostbrandenburg Ende Juli, kapitulierte vor der Dürre. © Heike Mildner

Beängstigende Rekorde

Temperaturen, Niederschläge und Sonnenscheindauer sorgten laut der vorläufigen Sommerbilanz des DWD für zum Teil beängstigende Rekorde.

Der Sommer 2022 (Juni, Juli, August) war in Deutschland der sonnigste, sechsttrockenste und gehört zu den vier wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn, meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.

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Fast 820 Sonnenstunden

Der Temperaturdurchschnitt lag im Sommer 2022 mit 19,2 °C um 2,9 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode (1991 bis 2020) betrug die Abweichung 1,6 Grad. Damit gehört der Sommer 2022 zu den vier wärmsten in Deutschland seit 1881. „Spitzenreiter“ bleibt 2003 mit 19,7 °C.

Mit rund 145 l/m2 fielen knapp 40 % weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel (239 l/m2). In der seit 1881 bestehenden Zeitreihe des DWD war der Sommer damit der sechsttrockenste. Den „Trockenrekord“ hält der Sommer 1911 mit nur 124 l/m2.

Mit fast 820 Stunden überragte die Sonnenscheindauer den mittleren Wert von 614 Stunden (1961 bis 1990) um rund 35 %. Damit hat der Sommer 2022 den bisherigen Höchstwert im Jahr 2003 von 793 Sonnenstunden klar übertroffen.

Sommerbilanz DWD: Wie sieht es in den Bundesländern aus?

Brandenburg

In Brandenburg erreichte die Mitteltemperatur 19,8 °C. Cottbus meldete extreme 39,2 °C und damit einen neuen Junirekord. In Langenlipsdorf wurde mit 39,1 °C ein neuer Julihöchstwert gemessen. Lediglich 130 l/m2 Niederschlag in drei Monaten bei 790 Sonnenstunden bilanziert der DWD.

Mecklenburg-Vorpommern

Mit 18,5 °C gab es auch in Mecklenburg-Vorpommern einen ungewöhnlich warmen Sommer. Im Bundesvergleich war es aber die zweitkühlste Region. Den neuen landesweiten Hitzerekord stellte Boizenburg mit 39,4 °C auf. 135 l/m2 Niederschlag und 800 Stunden Sonnenschein machten nur den Urlaubern Freude.

Sachsen

Sachsen kam auf sehr warme 19 °C und trockene 160 l/m2 – vergleichsweise nass war es in der östlichen Region. Dennoch schien die Sonne mit 790 Stunden außergewöhnlich oft.

Sachsen-Anhalt

Sonniger waren nur die sächsischen Sommer 2003 und 2019. Juni, Juli und August brachten für Sachsen-Anhalt im Mittel außergewöhnlich warme 19,5 °C. Am 20. Juli wurde erstmals seit Aufzeichnungsbeginn ein Tageshöchstwert von 40 °C in Huy-Pabstorf (Harz) gemessen. Magere 100 l/m² Niederschlag ermittelte der DWD bei einem neuen Landesrekord von 810 Sonnenstunden.

Thüringen

Mit nur 100 l/m2 war es in Thüringen ebenso trocken. Im Mittel 19 °C bedeuten den drittwärmsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn. Heißer waren nur die Sommer 2003 und 2018. Die Sonnenscheindauer von 795 Stunden übertrafen bisher nur die 809 Stunden im Jahr 2003. red