Mitarbeiter des GeoSN und Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt vor der neune SAPOS-Bodenstation. (c) Karsten Bär

Satellitendienst SAPOS wird noch präziser

Auf dem Erzgebirgskamm bei Zinnwald-Georgenfeld hat Sachsen die erste SAPOS-Bodenstation in Betrieb genommen. Durch den kostenlosen Dienst wird es künftig unter anderem möglich sein, Landmaschinen noch genauer zu steuern.

Der Satellitenpositionierungsdienst SAPOS wird genauer. Das Staatsministerium für Regionalentwicklung und der Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN) haben in Zinnwald-Georgenfeld die erste SAPOS-Bodenstation des Freistaates in Betrieb genommen. Sie ermöglicht präzisere Korrekturdaten zur Positionsbestimmung in Echtzeit. „Die Qualität des Netzes wird damit weiter gesteigert“, sagte Sachsens Minister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt (CDU). Wie in Sachsen werden derzeit auch in den anderen Bundesländern SAPOS-Bodenstationen aufgebaut.

SAPOS verbessert Effizienz im Pflanzenbau

Genutzt wird das Signal der SAPOS-Stationen unter anderem in der Landwirtschaft, um Landmaschinen präzise zu steuern. Über den Servicebereich HEPS wird hierbei eine Genauigkeit von ein bis zwei Zentimeter erreicht. Dies werde beginnend bei der Bodenbearbeitung, über die Bestandesführung bis hin zur Ernte genutzt, sagte der in Zinnwald ebenfalls anwesende Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes  (SLB), Torsten Krawczyk. Aufgrund der hohen Genauigkeit könnten Dünge- und Pflanzenschutzmittel spürbar effizienter eingesetzt werden. Das bringe ökonomische Vorteile und schone zugleich die Umwelt .


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Aktuell befinden sich in Sachsen vier weitere SAPOS-Bodenstationen im Aufbau. Sie ergänzen die 19 vorhandenen Referenzstationen, die in der Regel auf Dächern öffentlicher Gebäude montiert sind. Vorteil der festverankerten bodengebundenen Stationen ist ihre deutlich höhere Langzeitstabilität. Bei den Dachstationen zeigte sich, dass zyklische Bewegungen der Gebäude von bis zu 1,5 Zentimeter auftreten.

Dienst ist in Sachsen kostenfrei

Die künftig fünf Bodenstationen werden sich alle in Randlagen des Freistaates befinden. Sie stellen auch den jeweils benachbarten Bundesländern sowie Polen und Tschechien Signale zur Verfügung. Insgesamt 17 grenznahe herkömmliche Stationen in den Nachbarländern liefern bereits jetzt auch Daten für die Berechnungsstellen in Sachsen. In rund 900 Meter Höhe erfasse die Station in Zinnwald die bislang zu wenig abgebildeten Höhenlagen des Erzgebirges, erklärte GeoSN-Geschäftsführerin Annette Rothenberger-Temme. Auch in Inversionswetterlagen liefere die Station genauere Ergebnisse.

SAPOS wird deutschlandweit von den Bundesländern nach einheitlichen Standards betrieben. Der Dienst empfängt Signale von 115 internationalen Satelliten. In Sachsen konnten Landwirte und Landwirtschaftliche Dienstleister den Dienst seit September 2018 kostenlos erproben, seit August 2019 stellt GeoSN allen Nutzern die Daten kostenfrei zur Verfügung. Auch in Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist SAPOS gebührenfrei nutzbar.