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Sachsen fördert Spezialkurs im Precision Farming

Landwirte in Sachsen können jetzt eine berufsbegleitende Ausbildung im Bereich Präzisionslandwirtschaft absolvieren. Die Kosten für diesen Spezialkurs im Precision Farming übernimmt das Land.


Ab Juli dieses Jahres haben sächsische Landwirte die Möglichkeit, an einer einjährigen, berufsbegleitenden Ausbildung im Bereich Precision Farming teilzunehmen. Die Anbieter werben damit, dass sich dieser Zertifikatskurs mit dem Namen „Digitaler Pflanzenbau im Jahreszyklus“ durch die stark anwendungsorientierte Vermittlung von agronomischem Wissen auszeichnet. Teilnehmern sollen es direkt in der Praxis nutzen können.

Entwickelt wurde die Spezialausbildung von Agronym, einem Verein mit Sitz in Dresden, der als „Netzwerk für nachhaltige Bioökonomie“ Innovationen für die Landwirtschaft fördert. Interessenten können sich ab sofort online auf der Webseite des Vereins anmelden. Die Teilnahmekosten übernimmt der Freistaat Sachsen mithilfe von Eler-Mitteln.

Spezialkurs Precision Farming: Erstes ganzheitliches Angebot

„Landwirte müssen Betriebsmittel immer sorgsamer und effizienter einsetzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Informationsgeleiteter, regelbasierter und automatisierter Pflanzenbau gewinnt daher in der Branche zunehmend an Bedeutung“, erläutert Dr. Manuel Ermann, der beim Trägerverein Agronym als Projektmanager Wissenstransfer tätig ist. „In Sachsen widmen sich landwirtschaftlichen Bildungseinrichtungen dem Thema Precision Farming bisher nur vereinzelt. Ein ganzheitliches Angebot für Betriebsleiter und Agronomen existiert bislang nicht. Dies ändert sich nun durch den erstmalig im Juli 2020 stattfindenden Zertifikatskurs.“


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Den Spezialkurs hat der Verein Agronym entwickelt. Dieser Zusammenschluss organisiert die Qualifizierung landwirtschaftliche Fachkräfte auf innovativen Gebieten. „Es handelt es sich bei dem Zertifikatskurs um ein komplett neues Bildungsformat für land-wirtschaftliche Praktiker“, erklärt Prof. Dr. Thomas Herlitzius von der Technischen Universität Dresden. Er ist Vorstandsvorsitzender des Agronym e.V. und hat die Spezialausbildung mitinitiiert.

Praxistraining im Jahresverlauf

„Unser Ansatz ist in Deutschland derzeit beispiellos: im Verlauf einer kompletten Saison vermitteln wir pflanzenbauliches Wissen und erfassen parallel auf Versuchsflächen alle für den Kurs relevanten Daten. Diese digitalen Informationen werten wir gemeinsam mit den Teilnehmern aus, wodurch agronomische Zusammenhänge ersichtlich werden. So können die Erkenntnisse direkt in der Praxis angewendet werden“, führt Herlitzius weiter aus.


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Der Zertifikatskurs „Digitaler Pflanzenbau im Jahreszyklus“ beginnt jeweils im Sommer eines Jahres und geht über 13 Monate. Er ist modular aufgebaut und endet mit einer Prüfung. Um eine hohe Qualität und persönliche Betreuung garantieren zu können, ist die Teilnehmerzahl auf zwölf Personen begrenzt. Die Kosten von rund 10.000 Euro pro Person trägt in der Premierensaison 2020/21 der Freistaat Sachsen mit Mitteln aus der Zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Die methodisch-didaktische Gestaltung der Spezialausbildung übernimmt für Agronym die Firma Agricon aus Jahna.

Zum Bewerbungsformular für den Kurs geht es hier. red