Zum Schutz vor ASP: An der dänischen Grenze bei Tondern wurde bereits Anfang 2019 ein Zaun zum Schutz gegen Wildschweine aufgestellt (c) Imago Images / Christian Spicker

ASP: Auch Sachsen baut jetzt Zaun

Eine Wildschweinbarriere soll das Eindringen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verhindern: Auch Sachsen hat sich nun zum Bau eines Zauns an der Grenze zu Polen entschlossen – zunächst allerdings nur auf einem kurzen Abschnitt.

Von Karsten Bär

Zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist auf einem kurzen Teilabschnitt der Grenze zu Polen ein Zaun errichtet worden. Wie das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) mitteilt, wurde auf einem Abschnitt von etwa 4,5 km Länge eine Barriere geschaffen, die verhindern soll, dass Wildschweine aus Polen nach Sachsen gelangen und dabei möglicherweise das ASP-Virus ins Land tragen. Die Arbeiten an dem Zaun entlang der Lausitzer Neiße zwischen der Landesgrenze zu Brandenburg und dem Beginn der Umzäunung des Bad Muskauer Parks sollten gestern abgeschlossen sein.

Entschieden hatten diese Maßnahme die für die ASP-Prävention zuständigen Veterinäre des Sozialministeriums, der Landesdirektion und des Landkreises Görlitz. Damit will man die Schritte flankieren, die von den Behörden in Brandenburg und Polen bereits vollzogen wurden. Die an der Lausitzer Neiße geschaffene Barriere besteht aus Elektrozäunen, die punktweise durch Geruchskomponenten ergänzt werden. 

Wildschweinbarrieren „kein völliger Schutz“ vor ASP

Sozialministerin Petra Köpping (SPD), deren Haus für den Tierseuchenschutz zuständig ist, warnte vor überzogenen Erwartungen. Wildschweinbarrieren gewährleisteten keinen völligen Schutz, sondern seien lediglich ein Hilfsmittel, um das Risiko des Eintritts der Krankheit durch ein infiziertes Schwein zu verringern. Man prüfe jede Maßnahme, die beitragen könne, das Auftreten der ASP und die damit verbundenen schweren Risiken für die Landwirtschaftsbetriebe zu verhindern.

In dieser Woche will sich ein Expertenteam der Europäischen Union, das die Ausbrüche in Tschechien, Belgien und Polen begleitet hat, im Landkreis Görlitz über die bisherigen sächsischen Vorbereitungen informieren und weitere Präventionsmaßnahmen abstimmen.