Sachsen-Anhalt

Milliardengeschäft mit Fleisch

Schinkenproduktion in einem Tönnies-Schlachtbetrieb (c) Werkbild/Tönnies
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Sachsen-Anhalts Lebensmittelwirtschaft ist der Platzhirsch im Verarbeitenden Gewerbe im Bundesland. Das liegt auch an den großen Betrieben, etwa in der Schlachtbranche und der Zuckerherstellung.

Die Lebensmittelwirtschaft Sachsen-Anhalts verzeichnete im Vorjahr einen Produktionswert von fast 6,30 Mrd. €. Das waren letztendlich noch 5,1 % mehr als 2018. Einschließlich der Futtermittelerzeugung belegte die Branche innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes den ersten Platz. Und das mit 6,70 Mrd. € Gesamtumsatz und einem Anteil von 17,9 % an der Absatzproduktion des Landes. Erst dahinter rangiert die Chemie mit 5,66 Mrd. € Umsatz bzw. 15,1 % Anteil.

Herausragender Sektor der sachsen-anhaltischen Lebensmittelwirtschaft war die Herstellung von Fleisch und Fleischerzeugnissen. Dieser Bereich erreichte einen Gesamtumsatz von ca. 2,54 Mrd. € bzw. einen Anteil von 40 %. An zweiter Stelle im Ranking lag die Produktion sonstiger Nahrungsmittel. Das sind zum Beispiel Zucker, Süßwaren, Gewürze und Fertiggerichte. Diese kamen auf 920,2 Mio. € Produktionswert oder fast 15 % Anteil.

Lebensmittelwirtschaft: Backwarenherstellung auf Rang drei

Nahezu gleichauf rangiert auf dem dritten Rang die Back- und Teigwarenherstellung. Sie kommt auf etwa 907,1 Mio. € Gesamtumsatz bzw. anteilig auf gut 14 %. Die Getränkeproduktion (Bier, Wein, Mineralwasser etc.) erreichte als eigenständiger Bereich der Lebensmittelwirtschaft in Sachsen-Anhalt einen Umsatz von 759,6 Mio. €.

Sachsen-Anhalt verfügt auf dem Gebiet der Erstverarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse über vergleichsweise enorme Kapazitäten. Stellvertretend hierfür steht zum Beispiel im Bereich der Schlachtung und Zerlegung das Tönnies-Fleischwerk in Weißenfels im Burgenlandkreis. Dessen behördlich genehmigte Kapazität liegt bei 20.000 Schweinen bzw. 2.300 t Lebendgewicht pro Tag.

Zentrum der Zuckerrübenverarbeitung

Zuckerfabrik von Pfeifer & Langen in Könnern (c) Detlef Finger

Das Bundesland ist zugleich Zentrum der Erzeugung und Verarbeitung von Zuckerrüben im Osten Deutschlands. Die Anbaufläche umfasste zuletzt etwa 52.000 bis 53.000 ha. Gut 1.000 Landwirtschaftsbetriebe im Land bauen Zuckerrüben an. Die süßen Hackfrüchte werden in landesweit drei modernen Zuckerfabriken verarbeitet. Die werke wurden Anfang der 1990er-Jahre im Zuge der Reorganisation der Zuckerwirtschaft der DDR neu errichtet.

Im Einzelnen sind dies die Zuckerfabrik der Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG in Könnern im Salzlandkreis und des Weiteren die Werke der Nordzucker AG in Klein Wanzleben im Bördekreis und der Südzucker AG in Zeitz im Burgenlandkreis. Jede dieser Fabriken kann in der Rübenkampagne täglich 16.000 t und mehr Zuckerrüben verarbeiten. Angestrebt werden Kampagnedurchsätze von jeweils über 2 Mio. t.

In dieser vom Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt vorgelegten Datenanalyse zu den Umsätzen in der Nahrungsgüterwirtschaft sind Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten im Land erfasst.