Corona-Test an einem Tönnies-Standort (c) Tönnies (Werkbild)

Corona bei Tonnies: Neue Fälle bei Fleischverarbeitern in Sachsen-Anhalt

Nach dem Corona-Massentest im Tönnies-Schlachthof Weißenfels ergab eine Nachkontrolle bei einem Mitarbeiter, der zuvor aus dem Urlaub zurückgekehrt war, eine COVID-19 Erkrankung. Des Weiteren gab es einen positiven Befund bei einer Mitarbeiterin des Kaufland Fleischwerkes in Osterfeld.*


*Aktualisierung vom 10.7.2020, 13.34 Uhr
(in einer früheren Version des Artikels war in der Überschrift von einem neuen COVID-19-Fall bei einem Geflügelverarbeiter die Rede. Ferner waren in dieser Version weder die COVID-19-Erkrankung des Tönnies-Mitarbeiters in Weißenfels, noch der positive Befund in Osterfeld bekannt. Wir haben den Artikel entsprechend geändert.)

In Sachsen-Anhalt gibt es zwei weitere Coronafälle in Schlacht- bzw. Fleischverarbeitungsbetrieben im Burgenlandkreis. Diese betreffen den Schlachtbetrieb in Weißenfels sowie das Fleischwerk Osterfeld des Lebensmitteleinzelhändlers Kaufland.

Am Tönnies-Standort in Weißenfels wurde am Mittwoch ein Werkvertragsmitarbeiter bei einem Nachtest positiv auf das Coronavirus getestet. Der Rumäne war in der vorigen Woche verreist und beim Gesundheitsamt als abwesend gemeldet. Er konnte damit nicht an den vom Landratsamt angeordneten Massen-Pflichttestungen teilnehmen.

Positiv getestet wurde zudem bei betriebseigenen proaktiven Kontrollen eine festangestellte langjährige Mitarbeiterin der Kaufland Fleischwaren GmbH & Co. KG in Schleinitz bei Naumburg. Das Fleischwerk, in dem Schweine- und Rindfleisch zerlegt wird, gehört zur Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) und beschäftigt nach Firmenangaben mehr als 600 Mitarbeiter/innen. Anfang nächster Woche soll die Belegschaft des Betriebes erneut vorsorglich getestet werden.

Die beiden in ihren Unternehmen positiv getesteten Beschäftigten und deren Kontaktpersonen sind in Quarantäne.

Im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen in Schlacht- und Zerlegebetrieben und den Maßnahmen zur Eindämmung wurde bekannt, dass am Weißenfelser Standort des Tönnies-Konzerns aktuell 2.574 Personen beschäftigt sind. Diese Zahl meldete das Unternehmen an den Landkreis. Hinzu kommen 155 Mitarbeiter/innen des Veterinäramtes des Landkreises, die im Schichtbetrieb im Schlachtbetrieb die Einhaltung tierschutz- und lebensmittelrechtlicher Vorschriften kontrollieren. fi


Erstfassung des Artikels vom 7.7.2020:

Bei den massenhaften Corona-Pflichttestungen von Beschäftigten des Schlachtbetriebes in Weißenfels sind keine Infektionen mit dem Virus festgestellt worden. In der vergangenen Woche waren durch das Gesundheitsamt des Burgenlandkreises fast 2.400 Abstriche bei Mitarbeitern des Tönnies-Standortes genommen worden. Amtshilfe leisteten dabei der Sanitätsdienst der Bundeswehr sowie der Malteser Hilfsdienst und die Johanniter Unfallhilfe. Alle Testungen waren laut Labor negativ, teilte die Landkreisverwaltung in Naumburg mit. Rund 100 Mitarbeiter/innen des Schlachtbetriebes, die im Urlaub oder krank waren und deswegen bisher nicht getestet werden konnten, sollen nachgetestet werden.

Landkreis ordnete Pflichttests an

Landrat Götz Ulrich zeigte sich erleichtert ob des Testergebnisses. Es habe für alle Klarheit gebracht: für die Beschäftigten selbst, die Einwohner/innen des Landkreises sowie das Unternehmen. Der Burgenlandkreis hatte am 30. Juni eine Allgemeinverfügung erlassen, nach der sich alle Personen innerhalb des Schlachtbetriebes Corona-Pflichttests unterziehen müssen. Grund hierfür war, dass einige Tage zuvor ein Mitarbeiter eines Werkvertragsunternehmens vor seinem Arbeitsantritt im Schlachthof positiv auf das Virus getestet worden war und bei ihm die Infektionskette nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte.

Mitarbeiter bei der Geflügelverarbeitung (c) Detlef Finger

Mitte Mai waren bereits freiwillige Testungen im Schlachtbetrieb in Weißenfels vorgenommen worden. Insgesamt wurden damals rund 1.200 Personen vorsorglich abgestrichen, alle Tests blieben negativ. Damals waren die vom Burgenlandkreis bereitgestellten Testkapazitäten für ca. 2.500 Personen allerdings nicht ausgeschöpft worden.

An dem zweitgrößten Tönnies-Standort in Weißenfels sind aktuell 2.574 Beschäftigte direkt beim Unternehmen bzw. bei Subauftragnehmern tätig. Diese Mitarbeiterzahl meldete Tönnies jetzt dem Burgenlandkreis.

LKW-Fahrer mit Corona infiziert

Auch bei der zum Tönnies-Konzern gehörenden Anhalter Fleischwaren GmbH in Zerbst ist bislang bei umfassenden Tests keine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Der Fleischverarbeitungsbetrieb im Landkreis Anhalt-Bitterfeld beschäftigt rund 450 Mitarbeiter, darunter rund 180 Werkvertragsarbeiter.

Einen positiven Befund auf eine Infektion mit dem Coronavirus wurde dagegen im Rahmen einer Reihentestung bei der Anhaltinischen Geflügelspezialitäten GmbH in Möckern gemeldet. Wie der Landkreis Jerichower Land heute mitteilte, handelt sich um einen festangestellten LKW-Fahrer des Geflügelverarbeitungsunternehmens. Der Angestellte als auch dessen direkte Kontaktpersonen seien umgehend in Quarantäne geschickt worden. Von insgesamt rund 400 getesteten Mitarbeitern seien mehr als 300 negativ gewesen, knapp 83 Testergebnisse stünden noch aus.

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