Symbolbild Geflügelpest-Warnschild. © IMAGO / BildFunkMV

Geflügelpest: Kein Ende in Sicht

In den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte hat das Geflügelpestvirus erneut Nutzgeflügel befallen. Etwa 41.000 Hühner sollen gekeult werden.

Von Gerd Rinas

In Vorpommern-Greifswald ist erneut Geflügelpest ausgebrochen. Laut Landkreis wurde der Geflügelpesterreger in einer Hausgeflügelhaltung in Klein Bünzow bei Anklam festgestellt. 56 Tiere sind bereits am Freitag gekeult worden. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist Geflügelpest in einer Haltung in Blankensee bei Neustrelitz festgestellt worden. 41.000 Hühner sollen notgetötet werden. Um die Seuchenherde wurden Sperrbezirke von 3 km und Beobachtungsgebiete von 10 km eingerichtet. Sämtliches Geflügel muss aufgestallt oder in Anlagen gehalten werden, die gegen Wildvögel gesichert sind. Tierhalter müssen sicherstellen, dass der Kontakt von Geflügel zu Wildvögeln unterbunden wird. Im Sperrbezirk um Blankensee befinden sich 120 weitere Geflügelhaltungen mit insgesamt etwa 42.000 Tieren.

Geflügelpest: 20 Ausbrüche seit dem vorigen Herbst

Seit dem vergangenen Herbst brach die Geflügelpest in Mecklenburg-Vorpommern in etwa 20 gewerblichen und privaten Haltungen aus – häufiger als in den Jahren zuvor. Die Verluste übersteigen mittlerweile 270.000 Legehennen, Puten, Enten und Gänse. Unterdessen weist der Geflügelwirtschaftsverband MV darauf hin, dass Freilandeier aus MV infolge der fortgesetzten Stallpflicht im März knapper werden könnten. Nach den Vorgaben zur Eiervermarktung muss für Legehennen nach 16 Wochen im Stall die Vermarktung der „Eier aus Freilandhaltung“ ohne Auslauf angepasst werden. Sie sind als „Eier aus Bodenhaltung“ zu deklarieren. „Aufgrund der angeordneten Stallpflicht Eier aus Bodenhaltung“ – so oder ähnlich könnte künftig auf Eierverpackungen zu lesen sein.

Virus bei Wildvögeln präsent

„Legehennenhalter hoffen natürlich, dass sie die Hennen schnellstmöglich wieder ins Freie lassen können und die Eier mit der bekannten Deklaration 01 für Freiland vermarkten können“, sagte Verbandsvorsitzende Marion Dorn. Allerdings sei die Stallpflicht der effektivste Schutz vor dem Eintrag des Geflügelpesterregers, der weiterhin in der Wildvogelpopulation zu finden sei. Das Friedrich-Loeffler-Institut stuft das Risiko, dass sich das Geflügelpestvirus in Wasservogelpopulationen ausbreitet und in Geflügelhaltungen eingetragen wird, nach wie vor als hoch ein. In Mecklenburg-Vorpommern werden laut Statistischem Amt MV 2,38 Mio. Legehennen gehalten, davon 655.000 ökologisch (mit Auslauf) und rund 1,05 Mio. im Freiland.