Intel-Absage: Wie geht es mit der Fläche bei Magdeburg weiter?
Update 6.8.: Die Umwidmung von 1.100 ha bestem Börde-Boden bei Magdeburg zur Ansiedlung von Industrie und Gewerbe treibt die Gemüter weiterhin um.
Es sollte die größte Firmenansiedlung in Deutschland seit Jahrzehnten werden und endete (vorerst) mit einem Flop: Mitte März 2022 verkündete Intel, südwestlich von Magdeburg zunächst zwei Halbleiter-Werke errichten zu wollen. Im September 2024 verschob der finanziell angeschlagene US-Konzern sein Vorhaben um mindestens zwei Jahre. Im Juli blies der Chiphersteller den Bau der Fabriken dann endgültig ab.
Sachsen-Anhalt plant Rückkauf und Neuvermarktung
Geplanter Standort der „Mega-Fab“ war das Gewerbegebiet „Eulenberg“. Hier hatte die Landgesellschaft rund 450 ha für die Landeshauptstadt akquiriert, die die Flächen an Intel weiterverkaufte. Mit Pausierung der Investition beauftragte der neue Eigentümer die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt als Dienstleister, sich um die Zwischenbewirtschaftung zu kümmern. Betraut wurde damit ein familiengeführter Ackerbaubetrieb mit Hauptsitz im Salzlandkreis. Dabei geht es auch darum, zu verhindern, dass die vor der Erschließung umgesiedelten, geschützten Feldhamster nicht erneut in die Fläche einwandern.
Hierzu wurden die Randzonen regelmäßig bearbeitet und zuletzt im Frühjahr mit Mais bestellt. Auf der inneren Fläche wachsen Sonnenblumen. Die Stadt Magdeburg möchte die Intel-Flächen gern zurückerwerben und neu auf dem Markt positionieren.

Reserveflächen: 220 ha für zukünftige High-Tech-Ansiedlung
Zusätzlich zu dieser Kernfläche akquirierte die Landgesellschaft im Plangebiet „Über den Springen“ bei Langenweddingen (Gemeinde Sülzetal), das insgesamt 520 ha umfasst, davon 500 ha LN, bislang mehr als 400 ha für einen High-Tech-Park für Zulieferer. Diese Flächen sind im Besitz der eigens vom Land gegründeten High-Tech-Park Sachsen-Anhalt GmbH, der das Finanzministerium das Geld für den Ankauf über einen Kredit bereitstellte.
Weitere 220 ha Land sind am „Stemmerberg“ bei Schleibnitz (Wanzleben-Börde) als Reserveflächen für den High-Tech-Park vorgesehen, teils von der Landgesellschaft angekauft.
Auch letztere Areale werden hamsterunfreundlich bewirtschaftet. Von Flächenverlusten betroffene Landwirte erhielten Entschädigungen, teils auch Ersatzflächen.
Standort für Groß-Investitionen: Neue Firmen für 750 ha Fläche gesucht
Mit seinen 750 ha ist der High-Tech-Park das größte zusammenhängende Gewerbegebiet Sachsen-Anhalts und prädestiniert für Großinvestitionen. Das Land sucht nun nach neuen Firmen. Zuletzt trat das Dresdner Unternehmen FMC auf den Plan, es will eine Chipfabrik auf etwa 100 ha landeseigenen Flächen realisieren.

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