(c) Sabine Rübensaat

Heimische Lebensmittel deutlich geringer belastet

In Nahrungsmitteln aus EU-Produktion finden sich seit Jahren kaum Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Dafür nimmt die Zahl auffälliger Importe aus Nicht-EU-Ländern tendenziell zu.

Die von amtlicher Seite unter die Lupe genommenen Lebensmittel wiesen auch im Jahr 2018 nur sehr geringe Mengen an Rückständen von Pflanzenschutzmitteln auf. Das hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) unter Verweis auf die jetzt vorliegenden Untersuchungsergebnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung dieses Jahres mitgeteilt. Die Prüfergebnisse bestätigen die Entwicklung der vergangenen Jahre.

Kaum Probleme bei den „Bestsellern“

Aus Nicht-EU-Ländern importierte Paprika und Auberginen sind häufiger mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet . Dennoch ist die Beanstandungsquote niedrig. (c) Christina Gloger
Aus Nicht-EU-Ländern importierte Paprika und Auberginen sind häufiger mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet . Dennoch ist die Beanstandungsquote niedrig. (c) Sabine Rübensaat

Wie die Behörde weiter mitteilte, fällt der Blick auf einzelne Kulturen allerdings ebenso unterschiedlich aus wie der auf die Herkunft der Produkte. So sind Erzeugnisse aus Deutschland und anderen EU-Staaten deutlich geringer belastet als solche aus Nicht-EU-Staaten. Bei häufig verzehrten Lebensmitteln wie Äpfeln, Karotten, Kartoffeln und beliebten saisonalen Erzeugnissen, etwa Erdbeeren oder Spargel, waren wie in den Vorjahren kaum oder gar keine Überschreitungen der gesetzlichen Rückstandshöchstgehalte festzustellen. Die meisten Überschreitungen gab es bei Bohnen mit Hülsen (19 %), Reis (14 %) und Grünkohl (12 %).

Lediglich bei 1,3 % der untersuchten Erzeugnisse aus Deutschland gab es Beanstandungen, weil Rückstandshöchstgehalte überschritten waren. Wie das BVL weiter mitteilte, bewegte sich die Quote in den vergangenen fünf Jahren stets auf „sehr niedrigem“ Niveau zwischen einem und zwei Prozent. Ähnlich gering belastet waren Lebensmittel aus anderen EU-Staaten im Berichtsjahr lag die Quote der Überschreitungen bei 1,5 %.

Grünkohl gehört zu den wenigen Gemüsesorten, die überdurchschnittlich oft zu beanstanden sind. (c) Sabine Rübensaat
Grünkohl gehört zu den wenigen Gemüsesorten, die überdurchschnittlich oft zu beanstanden sind. (c) Sabine Rübensaat

Paprika, Bohnen, Auberginen und Kräuter fielen auf

Gestiegen ist 2018 die Zahl der Überschreitungen bei importierten Lebensmitteln aus Nicht-EU-Staaten. Lag sie im Jahr zuvor noch bei 6,3 %, waren es jetzt 8,8 %. Damit setzt sich eine Tendenz fort, die das seit 2015 beobachtet. Allerdings fällt die beanstandete Belastung auch hier gering aus. Die meisten Lebensmittel aus Drittstaaten wie Äpfel, Karotten, Tomaten, Orangensaft und alle untersuchten tierischen Lebensmittel waren nur gering belastet, Überschreitungen des Rückstandshöchstgehalts gab es nur sehr wenige. Beanstandungsquoten von 15 % und mehr wurden zumeist nur bei wenigen Produkten wie Gemüsepaprika, Bohnen und Hülsen, frischen Kräutern und Auberginen festgestellt.

Ökoprodukte deutlich seltener belastet

Das BVL berichtete außerdem, dass auch 2018 – wie in den Jahren zuvor – in Lebensmitteln aus ökologischem Anbau durchgehend weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen worden seien als bei konventionell erzeugten. Bei Ökolebensmitteln habe sich herkunftsunabhängig der Anteil an Proben mit Rückständen über den Höchstgehalten weiter auf 0,8 % verringert. Im Vergleich dazu habe diese Quote für Lebensmittel aus konventionellem Anbau über alle Herkünfte hinweg bei 3,2 % gelegen. (AgE)