Geflügelpest: 2.000 Weidegänse betroffen

Bei einem Gänsehalter in Südthüringen ist mitten im Saisongeschäft die Geflügelpest ausgebrochen. (Symbolfoto) © Sabine Rübensaat

Im Abstand weniger Tage ist nach einem Ausbruch der Geflügelpest in Ostthüringen nun ein Tierhalter im Süden des Freistaates betroffen. 

Innerhalb weniger Tage ist in Thüringen ein zweiter Ausbruch der Geflügelpest in einem Nutztierbestand bestätigt worden. Bei dem betroffenen Geflügelhalter im Kreis Hildburghausen, der rund 2.270 Gänse aufzog, verendeten in den letzten Tagen vermehrt Tiere. Die amtliche Kontrolle des zuständigen Veterinäramtes fand weitere Tiere mit deutlichen Krankheitsanzeichen.

Geflügelpest: Alle Gänse getötet

Das Veterinäramt des Kreises Hildburghausen sperrte unverzüglich den Betrieb und leitete die notwendigen tierseuchenrechtlichen Maßnahmen ein. Laut dem Sozialministerium in Erfurt, wird das noch lebende Geflügel getötet. Außerdem erfolgt die Einrichtung einer Schutzzone (ehemals Sperrbezirk) mit einem Radius von drei Kilometern sowie einer Überwachungszone (ehemals Beobachtungsgebiet) von zehn Kilometern.

Eintrag durch Wildvögel wahrscheinlich

Da es sich um Freilandgänse handelt, gehen die Thüringer Veterinärbehörden davon aus, dass das Geflügelpestvirus über Wildvögel eingeschleppt wurde. Für Tierseuchenexperten gilt der eindeutige Ausbruch bei Wassergeflügel wie Gänsen und Enten als Indiz, dass es sich um einen hochansteckenden Erreger handelt.

Keine weiteren Fälle von Geflügelpest in Ostthüringen

Ende voriger war die Geflügelpest in einem gut 130 Kilometer entfernten Betrieb in Ostthüringen ausgebrochen. 330 Gänse, Enten, Puten und Hühner waren betroffen. Ging man anfänglich davon aus, dass zugekaufte Flugenten den Erreger in den Bestand trugen, nimmt man nunmehr auch hier einen Wildvogeleintrag an. Wie der Amtstierarzt des Altenburger Landes, Matthias Thurau, mitteilte, untersuchte sein Team am vorigen Wochenende alle Geflügelbestände in der Drei-Kilometer-Überwachungszone. „Wir haben alle Halter angetroffen, konnten überall zu den Tieren und haben zum Glück keine weiteren positiven Befunde erhalten“, so Thurau. Besonders intensiv nahm man zwei Hühnermastbetriebe unter die Lupe. Beide kauften etwa 350 Mastküken eines Händlers aus Nordrhein-Westfalen, der Flugenten in den betroffenen Betrieb liefert. „Dort haben wir am Wochenende jedoch keine weiteren positiven Befunde festgestellt. Damit ist die Annahme, dass der Händler den Erreger eingeschleppt hat, erst einmal zurückgetreten“, erklärte Thurau.

Vorbeiten auf eine Aufstallpflicht

Thüringer Geflügelhalter können sich nach den Erfahrungen der vorigen Geflügelpestsaison darauf einstellen, dass es in der kommenden Woche landesweit zu Aufstallungs-Anordnungen kommt. Dies betrifft zuallererst die bekannten Risikogebiete mit hohen Geflügeldichten und Wild- bzw. Zugvögel-Rastareale.

Anders als etwa in der Hot-Spot-Region Nordrhein-Westfalen gilt seit dem Frühjahr in Thüringen, dass Geflügel im ambulanten Handel nur nach vorheriger Untersuchung der Tiere abgegeben werden darf. fh

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