Seit Sonntagabend demonstrieren Thüringer Landwirte vor einem Aldi-Lager. ©Privat

Frust auf Aldi: Landwirte demonstrieren weiter

In Thüringen demonstrieren zur Stunde noch Landwirte mit Traktoren vor einem Aldi-Lager. Gefordert werden klare Preissignale des Handels, um den Fortbestand der Betriebe zu sichern.

Seit Sonntagabend „entschleunigen“ Thüringer Landwirte den Warenverkehr am Aldi-Lager im Gewerbegebiet Nohra bei Weimar. An der angemeldeten Protestaktion beteiligten sich zeitweilig Landwirte mit über 60 Traktoren. Derzeit harren noch 20 Aktivisten mit einem Dutzend Zugmaschinen aus. Ein Sprecher der protestierenden Landwirte, die Mitglieder diverser Gruppen und Verbände sind und sich über die sozialen Medien zu dieser Demonstration verabredet hatten, kündigte an, hier bis Montagabend um 20 Uhr ausharren zu wollen.

Landwirte demonstrieren Auch bei Lidl in Gera

Zeitgleich waren am Lidl-Lager in Gera zwei Dutzend Schlepper angerückt, um den Forderungen nach einer fairen Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels Ausdruck zu verleihen. In einem Forderungspapier hieß es unter anderem, dass nur Produkte in die Regale gehörten, für deren Rohstoffe aus landwirtschaftlicher Urproduktion der Vollkostenpreis gezahlt wurde. Anders als am Aldi-Lager in Nohra beendeten die Landwirte am Lidl-Standort Gera am Montagmorgen gegen 6 Uhr die Demonstration.

Betriebe in Existenznot

In der vergangenen Woche waren vor allem in Norddeutschland Landwirte vor Lager des Discounters Aldi gezogen. Damit reagierten sie auf dessen Ankündigung, die Butterpreise deutlich senken zu wollen. Stattdessen fordern Landwirte deutlich höhere Erzeugerpreise ein, um den Fortbestand ihrer Betriebe zu sichern. Zuletzt hatten alle großen LEH-Konzerne Gesprächsbereitschaft mit Landwirten und Bundesagrarministerin Julia Klöckner über faire Handelspraktiken in Aussicht gestellt. red