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Bruttowertschöpfung im Osten anteilig höher

Die Bruttowertschöpfung der Landwirtschaft umfasst Pflanzenproduktion und Viehhaltung einschließlich Futterbau. (c) Detlef Finger
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Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei tragen in den ostdeutschen Ländern doppelt so viel zur gesamten Bruttowertschöpfung bei wie im bundesweiten Schnitt. Das zeigen neueste Zahlen.

Die ostdeutsche Landwirtschaft hat zusammen mit der Forstwirtschaft und der Fischerei im vorigen Jahr eine nominale Bruttowertschöpfung, das heißt zu jeweiligen Preisen, von rund 4,6 Mrd. Euro erbracht. Das waren fast 21 % der gesamtdeutschen Bruttowertschöpfung dieses Wirtschaftsbereiches von rund 22,1 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Die Agrarländer Niedersachsen und Bayern kommen auf Anteile von 20,1 % bzw. 19,1 %.

Die absoluten Werte für die Bruttowertschöpfung der Branche in den Ost-Ländern bewegten sich in den zurückliegenden Jahren immerhin jeweils um 1 Mrd. Euro. Dabei gab es eine Spannbreite, die von unter 600 Mio. Euro bis nahezu 1,4 Mrd. Euro reicht. Das Auf und Ab der Zahlen dokumentiert Einflüsse auf die Bruttowertschöpfung, zum Beispiel durch die Milchkrise in den Jahren 2015/2016 oder die Dürrejahre 2018/2019.

Bruttowertschöpfung des Wirtschaftsbereiches Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei nach Bundesländern und Jahren (in Mio. €)

Jahr2014 201520162017201820192020
BB1.324833932 1.1858701.011812
MV1.3389157951.1488901.1761.145
SN1.1307789081.0918791.007908
ST1.3789271.0671.2911.0091.0981.020
TH891 559677820680787723
Quelle: Statistische Ämter der Bundesländer, Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder

Bis 2,8 % Anteil an Bruttowertschöpfung

Mit im Mittel 1,4 % war der Anteil der Branche an der Gesamtbruttowertschöpfung im Osten im Vorjahr doppelt so hoch wie im bundesweiten Schnitt mit 0,7 %. In den Ost-Ländern betrugen die Anteile 0,8 % in Sachsen (SN), 1,2 % in Brandenburg (BB), 1,3 % in Thüringen (TH), 1,8 % in Sachsen-Anhalt (ST) sowie 2,8 % in Mecklenburg-Vorpommern (MV).

Der geringere Wert des sächsischen Agrarsektors ist der überdurchschnittlichen Bruttowertschöpfung des Freistaates geschuldet. Diese umfasst insgesamt nominal 113,6 Mrd. Euro. Das entspricht Rang acht im bundesweiten Ranking.

Umgekehrt schneidet die Agrarbranche in Mecklenburg-Vorpommern besser ab, weil das Land nur 41,6 Mrd. Euro an Bruttowertschöpfung aufweist (Platz 14). Auf den Plätzen elf bis 13 rangierten im Vorjahr Brandenburg mit rund 66,9 Mrd. Euro, Sachsen-Anhalt mit 56,7 Mrd. Euro und Thüringen mit 55,7 Mrd. Euro.


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Corona drückt Bruttowertschöpfung

Nach jeweiligen Preisen gerechnet, erwirtschafteten Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft im Jahr 2020 eine Bruttowertschöpfung von gut 700 Mio. Euro in Thüringen bis über 1,1 Mrd. Euro in Mecklenburg-Vorpommern.

Preisbereinigt entwickelte sich die Bruttowertschöpfung übrigens in den meisten Hauptwirtschaftsbereichen im Vorjahr coronabedingt deutlich rückläufig. Neben dem Baugewerbe zeigten sich die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei dagegen krisenfester. Letztere verzeichneten teils sogar Zuwächse, etwa in Thüringen (+0,6 %) und in Sachsen-Anhalt (+4,8 %), bedingt auch durch dürrebedingte Nachholeffekte. Mit durchschnittlich -0,1 % schneidet der Osten hier besser ab als Deutschland insgesamt (-0,7 %).

Zu jeweiligen Preisen fielen die Veränderungen zum Vorjahr durchweg negativ aus. Aufgrund der niedrigen 2020er-Erlöse für pflanzliche und tierische Erzeugnisse, aber auch Holz, steht für die ostdeutsche Branche bei der Bruttowertschöpfung nominal im Mittel ein Minus von 9,3 % (Deutschland: -11,3 %).

Landwirtschaft dominiert den Sektor

Die amtliche Statistik weist für das Jahr 2018 die Anteile der Teilbereiche Landwirtschaft, Forst und Fischerei an der Bruttowertschöpfung dieses Sektors aus. Sie betrugen damals bundesweit 84 %, 15 % bzw. 1 %. Der Sektor umfasst den Anbau pflanzlicher Produkte und die Viehhaltung, außerdem Jagd- und Forstwirtschaft sowie Fischerei.

Die Bruttowertschöpfung ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen (Produktionswert), abzüglich dem Wert der im Produktionsprozess verbrauchten, verarbeiteten oder umgewandelten Waren und Dienstleistungen, den Vorleistungen.