Die HW 80 tun noch immer ihre Dienste.

TAP: Grassilage, die erste …

Bei unserem Praxispartner in Brandenburg, der TAP Trebnitzer Agrarproduktion, stand der erste Schnitt auf dem Programm. Dieses Jahr wurde auf ehemaligen Greening-Flächen Kleegras geerntet.

Von Heike Mildner (Text und Fotos)

Trebnitz gibt es gleich acht Mal in Deutschland: fünfmal in Sachsen-Anhalt und je einmal in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Das Trebnitz, in dem unser Praxispartner zu finden ist, hat ein Schloss, in dem bis 1992 der Dorfkindergarten zu finden war und seit 1992 der Verein Schloß Trebnitz ein Bildungs- und Begegnungszentrum etabliert. Zum Schloss gehört ein Museum mit Arbeiten des Bildhauers Gustav Seitz und – was weniger ungewöhnlich ist – ein Park. Hinter dem Park liegt eine frisch gemähte Kleegrasfläche, auf der Silageballen liegen. Jungmeister Maik Wilke (23) greift einen nach dem anderen mit dem Ballensammler, der am Hubarm des Teleskopladers montiert ist, und hebt sie nacheinander auf die Ladeflächen des geborgten Pronar-Ballenwagens und die der beiden hofeigenen HW-80-Veteranen.

Jungmeister Maik Wilke (l.) verlädt die Ballen mit dem Teleskoplader.

Es ist eine ruhige Zeit: Nach der Umstellung auf ökologischen Landbau stehen keine Fahrten mit der Spritze mehr auf dem Programm, dafür die erste Kleegrasernte. Das knappe Dutzend Kleinflächen mit Kleegras war früher prädestiniert fürs Greening. Die meisten lagen seit 2017 brach, und die Nutzung des Aufwuchses von den Brachflächen war nicht möglich. Als Biobetrieb fällt Greening für die Trebnitzer GmbH weg. Um die Prämie für Ökolandbau zu bekommen, müssen die Flächen mindestens einmal im Jahr beerntet werden.

TAP: Grassilage, statt HEU

Eigentlich planen die Trebnitzer, von den Kleegrasflächen Heu zu gewinnen. Aber eigene Heutechnik ist noch nicht vorhanden, und außerdem ist das Wetter dieser Tage wankelmütig. Daher hat Frank Schumacher sich diesmal für die Gewinnung von Grassilage entschieden – wofür allerdings auch noch keine Spezialtechnik vorhanden ist. Umstellen heißt auch, Erfahrungen sammeln, um Entscheidungen reifen zu lassen – auch was Investitionen in neue Landtechnik betrifft.

Also mähte ein Lohnunternehmen die Kleegrasflächen. Zuvor suchte Maik Wilke die Flächen nach Rehkitzen ab, um Schaden zu vermeiden. Als Jäger ist er mit dem Verhalten der heimischen Wildtiere bestens vertraut. Nach der Mahd wurde das Gras von einem anderen Lohnunternehmen in Silageballen gepresst, die jetzt geborgen und auf den Betriebshof gebracht werden. Den Männern macht die Arbeit Spaß. Man sieht, was man wegschafft – auch wenn Maik Wilke gern mehr Ballen auf einmal abfahren würde, nicht nur die zehn auf der Platte und die je vier auf dem HW 80. Zwei Tage brauchen die drei für die 17 ha. Je nach Bodenpunkten haben sie 8 bis 15 Ballen Grassilage von je etwa 580 kg/Ballen eingefahren, die jetzt auf dem Hof zum Verkauf stehen.