Rinderzucht Brandenburg: Tierzuchtpreis vergeben – das sind die Gewinner
Bei der Generalversammlung des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG (RZB) überreichte Agrarministerin Hanka Mittelstädt die Tierzuchtpreise, und auch verbandsintern gab es etliche Auszeichnungen – und zwei Wahlen.
Fast auf den Tag genau vor 35 Jahren wurde der Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG (RZB) gegründet, auf seiner Generalversammlung am Mittwoch (23.4.) in Groß Kreutz konnten alle Beteiligten auf eine wechselvolle, aber erfolgreiche Geschichte der Rinderzucht in Brandenburg zurückblicken. Und auch, wenn Agrarministerin Hanka Mittelstädt im Gründungsjahr des RZB erst Laufen lernte, wie sie in ihrem Grußwort bemerkte, würdigte sie überzeugend das Engagement der Rinderzüchter in Brandenburg, kündigte ein erstes Artikelgesetz zum Bürokratieabbau für die nächste Plenarsitzung an und stellte eine Erhöhung der Förderung für das Schwarzbunte Niederungsrind von derzeit 230 €/GVE auf 480 €/GVE in Aussicht.
Agrarministerin ehrt Züchter: Tierzuchtpreise für Engagement und Exzellenz
Außerdem überreichte sie den Tierzuchtpreis des Landes Brandenburg an Christian Rußig, der in der Agrargenossenschaft Ranzig für die Tierhaltung zuständig ist. Seine Mitarbeit im Zuchtbeirat für die Rasse Deutsche Holstein, die Beschickung der Biotechnikstation Dabergotz, der Zukauf weiblicher Top-Genetik und bisher 34 Kühe mit einer Lebensleistung über 100.000 l nannte Mittelstädt u. a. als Gründe für die Auszeichnung. Rußigs Fachwissen, Leidenschaft und Streben nach Exzellenz seien beispielgebend.
Der Tierzuchtpreis Jugend ging an Felix Elbrecht aus Vehlefanz, der seit 2004 bei den Jungzüchtern aktiv ist und sich u. a. um die Organisation von Trainingslagern verdient gemacht hat.

Bestandsrückgang und Kostensteigerungen: Keine einfachen Zeiten für Rinderzüchter
Eine Fachfrau als Ministerin und der Medaillensegen sollte indes nicht darüber hinwegtäuschen: Es sind keine leichten Zeiten für die Rinderzucht in Brandenburg. In besagten 35 Jahren gingen die Rinderbestände um 70 % zurück, so RZB-Vorstand Frank Groß in seinem Bericht zur Lage der Rinderzucht in Brandenburg. Aufmerken ließ der Fakt, dass beim jüngsten Färsenchampionats ein behördlicher Attest 300 Euro je Tier kostete, um alle Auflagen zu erfüllen. Kosten, die der Veranstalter trägt und „eine existenzielle Bedrohung für derartige Veranstaltungen“, kommentierte Groß.
Geschäftsführer Thomas Auert musste im Geschäftsbericht erstmals in der Geschichte des RZB ein negatives Jahresergebnis vermelden, das auf „deutlich geringere Umsätze“ zurückzuführen sei. Dennoch konnte Thomas Dobbertin vom Genoverband dem RZB eine positive Bilanz – „sehr, sehr solide Werte“ – mit vorbildlicher Eigenkapitalquote bestätigen.
Damit das so bleibt, beteiligt sich die RBB GmbH an der Phönix GmbH. Beschlossen wurde das schon vor Jahren, am 1. April begann das operative Geschäft. Im Vorfeld habe es „etliche Stunden Verhandlungen und am Ende eine Verschwiegenheitserklärung in drei Sprachen“ gegeben, so Auert.

© Heike Mildner
Eigenständigkeit gesichert: RZB bleibt stark innerhalb der Phönix-Gruppe
Vonseiten des RZB maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt waren Gundula Frank und Frank Groß, Stellvertreterin und Vorsitzender des RZB-Vorstandes. Sie hätten mit Beharrlichkeit dafür gesorgt, dass der RBB seine Eigenständigkeit innerhalb der Phönix-Gruppe behalten kann, lobte Auert.
Beiden wurde in der Generalversammlung, – und das ist bei amtierenden Vorstandsmitgliedern eher ungewöhnlich, – die Ehrennadel des RZB überreicht. Mit der Beteiligung am Phönix-Zuchtprogramm wolle der RZB Sperma von hochwertigen Bullen sichern, das den Ansprüchen der Brandenburger Züchter gerecht wird, fasste Thomas Auert diese Investition in die Zukunft zusammen.

Neuer Vorstand gewählt: Wer künftig den LKVBB lenkt
Nicht zuletzt standen turnusmäßig die Wahlen des Vorstands und des Aufsichtsrates auf der Tagesordnung. Durch das Ausscheiden von Fred Schulze und Bernd Bodien waren zwei Plätze im Vorstand vakant. Satzungsmäßig als Vorsitzender des Landeskontrollverbandes (LKVBB) wurde Frank Matheus berufen. Stefan Rothe (Bauerngesellschaft Ziltendorfer Niederung Wiesenau) wurde neu in den Vorstand gewählt. Er wird mit Frank Groß, Gundula Frank, Thomas Auert und Dr. Anja Müller-König die Genossenschaft führen. Rothe schied aus dem Aufsichtsrat aus, der nun mit sieben statt acht Personen besetzt ist.

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