Frühlingskreuzkraut: Ein schöner, aber für Weidetiere wenig bekömmlicher Anblick. (c) Dr. Jens Radtke

Achtung vor dem Frühlingskreuzkraut

Im Gegensatz zum im Hochsommer blühenden Jakobskreuzkraut ist das Frühlingskreuzkraut in Brandenburg noch relativ unbekannt. Allerdings sollte auch seine Ausbreitung auf Weiden ebenso schnell eingedämmt werden.

Von Dr. Jens Radtke, Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e. V.

Das im Hochsommer blühende Jakobskreuzkraut hat sich bekanntermaßen auf extensiv bewirtschaftetem Grünland und stillgelegten Ackerflächen regional stark ausgebreitet.

Die darin enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PAs) können zumindest bei Pferd, Rind und Mensch leberschädigend wirken. Der PA-Gehalt des Frühlingskreuzkrautes (Senecio vernalis) ist ähnlich dem von Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea).

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Frühlingskreuzkraut unbedingt rechtzeitig entfernen

Als fremdländische Pflanze (Neophyt) besiedelt es insbesondere sandige Trockenrasen, Ödland und Ruderalflächen. Zunehmend erscheint es an Straßenrändern, Wegen und auf Schotterflächen. Von dort breitet es sich in Wiesen und Weiden aus.

Die Ausbreitung des Frühlingskreuzkrautes sollte frühzeitig eingedämmt werden. (c) Dr. Jens Radtke

Weidetiere meiden es. Allerdings können sie es im Heu nicht mehr erkennen. Daher gilt: Wehret den Anfängen. Solange das Frühlingskreuzkraut noch keine größeren Bestände gebildet hat, lässt es sich während der Blüte durch tiefes Ergreifen samt Wurzel herausreißen. So wird seine Ausbreitung verhindert oder zumindest eingedämmt.

Da es schnell zur Notreife von Samen kommt, dürfen die Pflanzen keinesfalls liegen bleiben, sondern müssen unschädlich beseitigt werden, z. B. mit dem Hausmüll. Mahd oder Mulchen müssten vor (!) der Blüte erfolgen. Größere Mengen können auch über Biogas-Anlagen unschädlich gemacht werden. Andere Bekämpfungsmaßnahmen sind bisher wenig erfolgreich.

Frühlingskreuzkraut: So erkennt man es

Als gelbblühender Korbblütler mit beblättertem Stängel ist es von den ebenfalls derzeit gelb blühenden Wildkräutern Löwenzahn (Taraxacum spec.) und Schöllkraut (Chelidonium majus) sicher zu unterscheiden. Die wechselständigen Blätter sind meist mit watteartigen Fäden dürftig bedeckt.

Die Sprossachse kann sowohl einstängelig bleiben und am Ende nur einen Blütenkopf ausbilden, oft teilt sie sich vielfach. Die Wuchshöhe liegt bei 15 bis 45 cm. Mit zunehmender Wuchshöhe der Gräser wird es daher schwer erkennbar.

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