Brand auf Betrieb in Thüringen: Ursache ungeklärt
Ein Brand löste auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Thüringen einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Die Mitarbeiter reagierten schnell und der Betrieb hatte Glück im Unglück.
Mehr als ein Dutzend Feuerwehren mit über 100 Kameraden rückten am Donnerstagnachmittag (21.11.) zu einem vermeintlichen Brand der Biogasanlage der Güterverwaltung „Nicolaus Schmidt“ AG in Rothenacker an. Die zentrale Leitstelle in Gera, die auch für den Saale-Orla-Kreis zuständig ist, nahm die Sache ernst.
Brand verursacht hochtoxische Gase
Der Brand entpuppte sich vor Ort als das Schwelen von Material in einem Container, bei dem „hochtoxische Gase entstanden“, so die Landespolizeiinspektion Saalfeld. Aktiviert wurde die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes (NINA-App), damit die Bevölkerung Fenster und Türen geschlossen hielt. Sechs Mitarbeiter des Agrarbetriebes, die versuchten, den Schwel-Brand selbst zu löschen, wurden zur Beobachtung in Krankenhäuser gebracht und waren allesamt am Abend wieder zu Hause. „Zum Glück hat sich niemand verletzt“, sagte Vorstandschef Stefan Kühne dieser Zeitung.
Zwischen den Holzbalken der Decke und der Gasmembran des Fermenters befinde sich ein wenige Millimeter dünnes Vlies als zusätzliche Besiedlungsfläche für Mikroorganismen zur biologischen Entschwefelung. Die Gasmembran hatte man knapp zwei Wochen vor der Havarie gewechselt und in diesem Zuge auch das Vlies erneuert. Und eben dieses mit Schwefel getränkte Material entzündete sich offenbar während des Verladens auf einen großen Abfallcontainer.
Feuerwehr filmt mit Drohne
Die Mitarbeiter bemerkten das Schwelen und zogen den Container mit einem Schlepper rasch zu den entfernten Siloflächen. Damit hätten sie vorbildlich reagiert, lobt der Vorstandschef. Flammen habe man nicht aus dem Container schlagen sehen; nur eine Drohne der Feuerwehr konnte ein Brennen filmen. Der Auslöser für das Entzünden ist Kühne zufolge offen; mindestens ein Berufskollege habe ihm jetzt von einem ähnlichen Fall berichtet.
Beim Fachverband Biogas ist man durch den Vorfall in Rothenacker auf das Thema aufmerksam geworden und geht der Sache nach, so der Regionalreferent für den Osten, Ingo Baumstark. Gleichwohl man in Rothenacker ob des großen Feuerwehraufgebotes und dramatischer Medienberichte überrascht war, dankt Kühne den Feuerwehren. „Die Kette, die ein Störfall in einer Biogasanlage auslösen sollte, funktioniert in Ostthüringen“, so sein Resümee.
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