Die Rahmenbedingungen tragen dazu bei, dass Tierhaltung in Deutschland droht verloren zu gehen, sagt TBV-Präsident Wagner. (c) Sabine Rübensaat

Aus für die Milcherzeugung

Thüringens Bauernpräsident Dr. Klaus Wagner kündigt gegenüber der Bauernzeitung an, dass sein Betrieb, die Universal-Agrar GmbH, die Milchproduktion einstellt.

Mit der Universal-Agrar GmbH in Erfurt-Mittelhausen gibt der letzte Milchviehbetrieb in Erfurt und seinen eingemeindeten Dörfern die Milchproduktion auf.

Dr. Klaus Wagner, Geschäftsführer des Unternehmens und im Ehrenamt Präsident des Thüringer Bauernverbandes (TBV), begründet in der Bauernzeitung den „enorm schmerzlichen“ Schritt mit der wirtschaftlichen Situation. 

Ausgebremste Investitionspläne in einem raumgreifenden städtischen Umfeld, vergangene Milchpreiskrisen, Futterknappheit aufgrund von Dürren sowie die Abwägung von Chancen und Risiken hätten „aus kaufmännischer Sicht keinen anderen Weg“ erlaubt, begründet Wagner den Ausstieg seines Betriebs aus der Milcherzeugung. 

Bauernpräsident Wagner: Zwang zum erfolgreichen Wirtschaften 

Jeder Standort und Betrieb sei natürlich anders. Der Zwang, erfolgreich zu wirtschaften, gelte aber für alle Landwirte. „Will man Tierhaltung in Deutschland erhalten, müssen diese wirtschaftlichen Zwänge verstanden werden.“ Die Rahmenbedingungen trügen dazu bei, dass Tierhaltung in Deutschland drohe verloren zu gehen. 

Im Jahr 2019 ging die Milcherzeugung in Thüringen weiter zurück. Die Zahl der Kühe rutschte erstmals unter die Marke von 100.000 Tieren. Aktuell melken noch rund 290 Milchviehbetriebe 97.000 Kühe. fh 


Einen ausführlichen Bericht zum Ausstieg der Universal-Agrar GmbH aus der Milcherzeugung gibt es in der Bauernzeitung 5/2020, Süd-Ausgabe, auf Seite 13.