Aussteller aus aller Welt präsentieren ihre neuesten Innovationen auf der Agritechnica in Hannover. (c) IMAGO/Future Image

Agritechnica Auftakt 2023

Innovationen und Neuheiten in der Landtechnik sind noch bis Sonnabend (18.11.2023) auf der Agritechnica in Hannover zu sehen. Auf dem Max-Eyth-Abend forderte DLG-Präsident Hubertus Paetow weniger Eingriffe durch die Politik.

Von Claudia Duda / AGE

Gegen übermäßige Regulierung der Landwirtschaft hat sich der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, ausgesprochen. Anstatt betriebliche Abläufe politisch feinsteuern zu wollen, müssten Unternehmen zu Innovationen, Effizienz und Wachstum beflügelt werden, sagte Paetow auf dem Max-Eyth-Abend der Agritechnica am Montag in Hannover.

„Der Staat sollte eine fördernde Rolle einnehmen und sich darauf konzentrieren, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu optimieren“, mahnte der Landwirt aus Mecklenburg-Vorpommern. Entscheidend sei dies auch für die langfristige Entwicklung des Agrarsektors. Die hiesige Landtechnikbranche sei ein global bedeutender Innovationsmotor. „Dies gilt aber nur, solange die politischen Rahmenbedingungen die internationale Anschlussfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit nicht infrage stellen“, so der DLG-Präsident.

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Agritechnica Auftakt: Natur als Helfer in der Produktion

Die Landtechnikmesse steht in diesem Jahr unter dem Titel „Green Productivity“ (Grüne Produktivität). Das Motto stehe für einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, erläuterte Paetow. „Wir produzieren in der Natur und mit der Natur, aber verstehen die Natur nicht als unseren Feind, sondern als Helfer bei der Aufgabe, für die Menschheit Nahrungsmittel zu produzieren.“

Die Forderung nach einer ökologischen Nachhaltigkeit ist Paetow zufolge daher keine kurzfristige Laune eines „Zeitgeistes“, sondern eine langfristige Grundvoraussetzung. Der technologische Fortschritt habe dabei eine entscheidende Rolle. Beim traditionellen Max-Eyth-Abend feierte die Branche ein wenig sich selbst – und, dass trotz Pandemie und schwieriger Umstände durch Inflation und zwei Kriege die Wachstumsraten der Landtechnikhersteller im hohen zweistelligen Bereich liegen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hatte am Montag zum ersten Mal die Agritechnica besucht. Paetows Rede hörte er nicht mehr, weil er da schon wieder abgereist war.

Zuvor äußerte er sich jedoch beeindruckt. „An praktisch jedem Agritechnica-Stand geht es um das Thema Nachhaltigkeit“, berichtete er am Nachmittag bei einer Veranstaltung der Rentenbank auf der Messe. „Hersteller und Landwirte als Käufer setzen zunehmend auf den Markt der Nachhaltigkeit“, stellte der Grünen-Politiker fest. Am Abend begrüßte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil die Messegäste.

Mit der Feststellung, dass ein höherer Ertrag in der Landwirtschaft möglich sein müsse, um Investitionen sicherstellen zu können, dürfte sich der SPD-Politiker auf die Seite der meisten von ihnen gestellt haben. Weil betonte, wachsende Weltbevölkerung und wachsende Umweltprobleme stellten eine große Herausforderung für die Landwirtschaft dar.

Politik muss die Widersprüche klären

Ausgangsbedingung dafür müsse aber Planungssicherheit sein, vor allem für junge Landwirte. Die Politik müsse daher Widersprüche klären, beispielsweise beim Tierwohl und dem Immissionsschutz. „Ein starkes Deutschland ist ohne eine starke Landwirtschaft nicht vorstellbar“, betonte der niedersächsische Ministerpräsident.

Noch bis Sonnabend präsentiert sich die Leitmesse als Treffpunkt der globalen Landtechnik und Landwirtschaft. Mit 2.811 Ausstellern aus 52 Ländern ist das Messegelände Hannover ausgebucht, teilte der Veranstalter, die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) mit. Mehr als 400.000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet.

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Etwa 400.000 Besucher erwartet die DLG in Hannover. (c) DLG

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