Typische Fraßschäden durch die Gelbe Getreidehalmfliege zeigen sich in unterschiedlichen Halmlängen. (c) Martin Sacher

LSV Sommerweizen: Eine Alternative für die Frühjahrsbestellung

In den Landessortenversuchen zu Sommerweizen werden neue Sorten mit etablierten Züchtungen verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei verspäteter Ernte die Fallzahlen 2021 teilweise deutlich abfielen.

Von Martin Sacher, LfULG, Christian Guddat, TLLLR, Heiko Thomaschewski, LLG

Sommerweizen ist in unserer Region eine Kultur mit begrenzter Anbaubedeutung. Der Sommerweizen stellt eine Anbaualternative dar, wenn nicht alle geplanten Flächen mit Winterungen bestellt werden konnten oder auswinterungsbedingte Umbruchflächen im Frühjahr eine alternative Kultur benötigen. In diesen Fällen kommt es zu einer Ausdehnung der Anbauflächen, was mitunter zu Saatgutknappheit führt. In „normalen“ Jahren wird in Ostdeutschland lediglich eine Fläche von circa 10.000 ha mit Sommerweizen bestellt.

Die aktuell in Deutschland zugelassenen Züchtungen (Stand 11/2021: 30 konventionell, zusätzlich eine ökologisch) gehören, mit Ausnahme einer 2020 zugelassenen B-Sorte, den Qualitäts-gruppen E und A an. Für diese gibt es in qualitativer Hinsicht gute Absatzchancen. Bei meist um 20 bis 35 % niedrigeren Erträgen im Vergleich zur Winterform, weist Sommerweizen häufig einen höheren Rohproteingehalt, aber auch eine geringere Mehlausbeute auf. Die wirtschaftlichen Nachteile, vor allem aufgrund des begrenzten Ertragsvermögens, sind die wesentliche Ursache für den Nischencharakter dieser Kultur.

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