Tante-Emma für das 21. Jahrhundert

Der Emma´s Tag- und Nachtmarkt entstand auf einer Fläche von zehn mal zehn Metern und hat rund 1.200 Produkte im Angebot. (c) Birgitt Schunk

Ein Dorfladen, der 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche geöffnet hat, und nahezu ohne Personal auskommt, hat den Thüringer Innovationspreis 2021 erhalten.

Das raffinierte Dorfladen-Konzept der Emma‘s Tag & Nachtmarkt GmbH aus Erfurt ist mit dem Thüringer Innovationspreis 2021 (Kategorie: Tradition und Zukunft) ausgezeichnet worden. In dem digitalen Dorfladen erhalten Kunden Waren des täglichen Bedarfs: Das reicht von Lebensmitteln über Drogerieartikel bis zu Backwaren, Fleisch und Wurst oder Obst und Gemüse.  

 Peter John, Geschäftsführer der Emma’s Tag- und Nachtmarkt GmbH, Preisträger Thüringer Innovationspreis
Peter John, Geschäftsführer der Emma’s Tag- und Nachtmarkt GmbH und stolzer Preisträger des Thüringer Innovationspreises (c) Sascha Fromm

Dorfladen Rund um die uhr mit Video überwacht 

Über 1.200 Artikel sind gelistet, darunter besonders viele regionale Waren. Das Geschäft hat 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche geöffnet und kommt ohne ständig anwesendes Personal aus. Möglich macht das ein ausgeklügeltes System mit Zugangskontrolle, automatischer Warenwirtschaft und einer Rundum-Video-Überwachung, um Diebstählen oder Vandalismus vorzubeugen.  


Peter John

Der 24-Stunden-Dorfladen – mit künstlicher Intelligenz

Dorfladen 2.0: Der digitale Dorfladen im Thüringischen Altengottern hat 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche geöffnet und kommt ohne ständig anwesendes Personal aus. Wir haben uns das raffinierte Dorfladen-Konzept genauer angesehen. mehr


Lokale Bäcker und Fleischer 

Zusätzlich stehen ein E-Auto und eine Ladesäule bereit, die die registrierten Kunden für den Transport der Einkäufe nutzen können. Optional kann der Markt zum kompletten Dienstleistungszentrum für Gemeinden inklusive Paketstation ausgebaut werden. Und auf Wunsch lassen sich lokale Bäcker, Metzger oder Dienstleister wie Friseur oder Fußpfleger einbinden. Das Konzept spricht insbesondere Gemeinden mit 500 bis 2.000 Einwohnern als Zielgruppe an. 

Digitaler Dorfladen stärkt ländlichen Raum  

Die Jury des Innovationspreises urteilte, dass die Zukunft des ländlichen Raums ein aktuelles und politisches Thema ist. Mit dem digitalen Dorfladen verbinde die Emma’s Tag und Nachtmarkt GmbH aktuelle Entwicklungen und technische Möglichkeiten zu einem vielversprechenden und gesamtheitlichen Konzept zur nachhaltigen Stärkung der ländlichen Infrastruktur.  


Thüringen Flagge

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Saatgutreiniger von Petkus in enger wahl 

Nominiert für den Innovationspreis in der Kategorie „Tradition und Zukunft“ war zudem die Petkus Technologie GmbH aus Wutha-Farnroda. Das Traditionsunternehmen ist Landwirten ein Begriff. Beworben hatten sich die Südthüringer mit dem „Petkus S Airmax“. Über den modernen Saatgutreiniger urteilte die Jury, dass dieser traditionelle Siebtechnik mit innovativen Siebsichtern, einem aerodynamischen Sichterkanal und einer intelligenten Prozesssteuerung verbindet. Das System überzeuge mit einer ausgezeichneten Gesamtkonzeption. 

Insgesamt 100.000 Euro Preisgeld 

Für den Wettbewerb des Thüringer Innovationspreises 2021 gingen 81 Bewerbungen ein. In einem dreistufigen Bewertungsverfahren sichtete die 19-köpfige unabhängige Fachjury aus sachverständigen Persönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft alle Beiträge. Insgesamt fünf Spitzenentwicklungen und eine Unternehmerin wurden ausgezeichnet (Kategorien: Tradition und Zukunft; Industrie und Material; Digitales und Medien; Licht und Leben; Sonderpreis für junge Unternehmen; Ernst-Abbe-Preis für innovatives Unternehmertum).

Das Thüringer Wirtschaftsministerium stellt dafür ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. Ausrichter des Wettbewerbes ist die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT). red

Thüringer Gründerpreise für Altenburger Senfmanufaktur und einen autonomen Geräteträger für die Landwirtschaft

Die Altenburger Senf & Feinkost GmbH & Co. KG ist einer der Preisträger des diesjährigen „ThEx AWARD – der Thüringer Gründungspreis 2021“. In der Kategorie „Nachfolgen“ ging der 1. Preis an Julia Jungbeck-Ucar. Ihr Vater Karl Jungbeck gründete 1992 das Unternehmen und die Marke „Altenburger“ und produziere damals zwei Sorten Senf mit drei Mitarbeitern. Im Jahr 2010 kam die Tochter ins Unternehmen. Nach und nach erweiterte sie das Sortiment. Das Unternehmen produziert heute als Manufaktur mit ca. 30 Mitarbeitern über 500 Produkte rund um Senf, Fruchtsenf, Saucen, Gewürze, Meerrettich, Öle, Dressings und vieles mehr. Ab 2022 sollen die Senfkörner aus eigenem Anbau und aus der Region verarbeitet werden.

In der Kategorie „Gründen“ ging der 3. Platz an Michael Rieke, Fabian Rösler, Martha Wenzel und Dr. Andreas Karguth. Mit der Bauhaus-Universität Weimar wurde der autonom fahrende, leichte und wendige Geräteträger „E-Terry“ entwickelt. Seinen Einsatz findet er vor allem in der Präzisionslandwirtschaft, aber auch im Forst und im Gartenbau.

Der ThEx AWARD ist ein Wettbewerb des Thüringer Zentrums für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) unter Federführung der Industrie- und Handelskammer Erfurt. Das Preisgeld wird vom Thüringer Wirtschaftsministerium gestiftet. Elf Preise in Höhe von insgesamt 71.000 Euro werden in den Kategorien Gründen, Durchstarten, Nachfolgen und Impulsgeberin vergeben. In diesem Jahr hatten sich 118 Unternehmen für die Preise beworben. red

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