Obstbau

Lohn und Arbeitszeit: Faktencheck widerlegt Vorurteile in der Saisonarbeit

Im Obstbau sind Saisonarbeitskräfte unverzichtbar. © Karsten Bär
Karsten Bär

Um Vorurteile gegenüber der Saisonarbeit auszuräumen, steht Obstbaubetrieben jetzt eine Argumentationshilfe zur Verfügung. Lesen Sie hier den Faktencheck zu Löhnen, Arbeitszeit und Unterkünften.

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Mithilfe eines Faktenchecks können Obstbaubetriebe und andere Unternehmen, die zur Ernte Saisonarbeiter beschäftigen, Vorurteilen und unberechtigter Kritik entgegentreten. Die kompakte Zusammenstellung ist von der Fachgruppe Obstbau im Bundesausschuss Obst und Gemüse herausgegeben worden. Unter anderem hat sie der Obstbauverband Sachsen & Sachsen-Anhalt ihren Mitgliedsbetrieben zur Verfügung gestellt und zur Verwendung empfohlen.

Saisonarbeiter in der Landwirtschaft: Warum gute Bedingungen entscheidend sind

Heftige Kritik an Betrieben, die Saisonarbeiter beschäftigten, gebe es zur Erntezeit regelmäßig, heißt es in dem Faktencheck. Zwar gebe es mitunter auch Schwarze Schafe, jedoch seien diese die Ausnahme und bestünden auch nicht lange am Markt. Die Kritik entbrennt am Lohn, an der Arbeitszeit und an den Unterkünften. Die große Mehrheit der Obstbauern wisse jedoch: Ohne Helfer aus dem Ausland gehe es nicht. Ein anständiger Umgang mit den Mitarbeitern sei die absolute Voraussetzung für den Erfolg und das Überleben eines jeden Obstbaubetriebs. Wer sich nicht daran halte, schade sich langfristig selbst. „Schluss mit den Schauermärchen“, meint die Fachgruppe Obstbau daher und stellt Argumente gegen zwölf Vorurteile zur Verfügung.

Fairer Lohn und Arbeitszeit: Was Saisonarbeiter wirklich verdienen

Dargelegt wird darin unter anderem, dass Saisonarbeiter in der Landwirtschaft weder unterbezahlt sind noch zu ungeregelten Arbeitszeiten gezwungen werden. Auch für Saisonkräfte gelte der Mindestlohn von aktuell 12,82 €/Stunde als Untergrenze. Viele verdienten durch Leistungslohn mehr. Arbeitslohn wie auch -zeiten müssten genau dokumentiert werden, was die Behörden auch kontrollierten. Die Einsatzzeiten während der Ernte richteten sich nach Wetter und Reife. Das bedeute mal mehr und mal weniger Arbeit. Das Arbeitszeitgesetz setze dabei jedoch klare Grenzen. Pausen seien Pflicht.

Unterkünfte für Erntehelfer: Auflagen und Realität

Auch den Vorwurf, die ausländischen Erntehelfer seien in schlechten Unterkünften untergebracht und müssten diese auch noch teuer bezahlen, weist der Faktencheck zurück. Die Unterkünfte seien keine Luxushotels, doch gebe es klare Vorschriften laut dem Arbeitsstättengesetz, wie diese auszusehen haben. Viele Betriebe böten ihren Saisonarbeitern sogar mehr als vorgeschrieben. Die Kosten seien im Vertrag geregelt und deckten in der Regel nur die tatsächlichen Kosten. „Kostenlose Unterkünfte zu fordern, wäre unfair gegenüber heimischen Mitarbeitern, die das auch nicht bekommen“, heißt es in dem Papier.

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Vom Jäteflieger aus halten Saisonarbeiterinnen händisch den Großteil der Zwiebelanbaufläche des Wassergutes Canitz unkrautfrei.
Vom Jäteflieger aus halten Saisonarbeiterinnen händisch den Großteil der Zwiebelanbaufläche des Wassergutes Canitz unkrautfrei. © Karsten Bär

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