Rainer Wendland im neuen Abferkelstall. (c) Sabine Rübensaat

„Weniger Kontrollen und mehr Vertrauen!“

In diesem Jahr hat die Landboden Bronkow Agrar GmbH einen neuen Abferkelstall gebaut. Geschäftsführer Rainer Wendland erzählt von der Inbetriebnahme – und spricht über seine Erwartungen an Politik und Verbraucher.

Die Landboden Bronkow Agrar GmbH (Bauernzeitung 25) baute 2019 einen modernen Abferkelstall. Mit den 60 Bewegungsbuchten erfüllen die Brandenburger viele Tierwohlansprüche. Der Betrieb hält 200 Zucht- und 40 Jungsauen und hat 1.700 Mastschweineplätze sowie 900 Legehennen und 410 Milchkühe.

Geschäftsführer Rainer Wendland berichtet, dass mit der Inbetriebnahme des neuen Abferkelstalles und dem Einfahren der Produktionsrhythmen sowohl für die Tiere als auch für das Personal gute Bedingungen entstanden sind. Mit den Leistungen seien sie sehr zufrieden. Darüber hinaus haben sie sich neue Technik wie Traktoren und einen Kartoffelroder angeschafft. 

Abferkelstall vorerst letzte Baumaßnahme

Zu dem Betrieb mit dem neuen Abferkelstall gehört auch eine Kantine
Zum Betrieb gehört auch eine Kantine, in der täglich frisch gekocht wird. (c) Sabine Rübensaat

Gegenwärtig planen sie vorerst keine weiteren Baumaßnahmen. Es gibt zu große Unsicherheiten in der Agrarpolitik, kommentiert Wendland. Was bringen Kappung und Degression? Wie geht es mit Förderung nach 2020 weiter? Und was wird mit der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)?, fragt er.

In die Zukunft schaut Wendland auch schon mit Sorge: Es gibt viele Unklarheiten mit Verordnungen und Gesetzen, zu hohe Forderungen an den Berufsstand. Auch der Mindestlohn sei ein Problem für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes. „Aber trotzdem sind wir nicht ohne Hoffnung: Man muss an seinen Schwerpunkten arbeiten“, erklärt er. Dazu gehören Kosten, die man natürlich reduzieren und kontrollieren muss. 

Für 2020 wünscht er sich, „dass wir als mittelständischer Betrieb mit regionaler Verwurzelung besser wahrgenommen werden. Das heißt auch, dass wir Gewinne machen müssen, um nachhaltig produzieren zu können. Diese Erkenntnis muss beim Verbraucher und all den anderen Abnehmern unserer Produkte endlich ankommen. Das bedeutet: Weniger Kontrollen und viel mehr Vertrauen in unsere Arbeit! 

2020 wollen wir die Planung eines Schweinemaststalls vorbereiten. Damit wäre dann das gesamte Schweinehaltungssystem bei uns auf einem modernen Stand.  Außerdem wollen wir das Projekt ,Azubisuche‘ über Schulkooperationen und monatliche Praxistagen ausbauen.“ 


Lesen Sie die Reportage über den Bau des Abferkelstalls in unserer Ausgabe 25

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