Symbolbild/Montage (c) Sabine Rübensaat

Bei Görlitz: Erster ASP-Fall in Sachsen

Nun wurde auch in Sachsen die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte heute den positiven ASP-Befund bei einem erlegten Wildschwein – es hatte keine Krankheitssymptome gezeigt.

Die Afrikanische Schweinepest wurde jetzt erstmals auch bei einem Wildschwein in Sachsen nachgewiesen. Nach Angaben des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt wurde das Wildschwein am 27.10. in der Gemeinde Krauschwitz (Landkreis Görlitz) bei einer Jagd erlegt. Die Überläufer-Bache hatte keine Krankheitssymptome gezeigt. Das Wildschwein wurde jedoch routinemäßig auf ASP untersucht. Das Ergebnis war positiv. Ein zeitgleich geschossener Frischling war negativ getestet worden.

Die Untersuchung in der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen fand am Donnerstag (29.10.) statt. Der Verdacht auf ASP wurde am Freitag ausgesprochen. Das Friedrich-Löffler-Institut hat den Verdacht heute bestätigt. Nach Angaben des Sozialministeriums habe sich damit die Strategie des Freistaates Sachsen, im grenznahen Bereich zu Polen alle Wildschweine auf das Vorkommen der Erkrankung zu untersuchen, als Frühwarnsystem bewährt.

Sachsen Ergreift Maßnahmen

Zum ASP-Fund in Sachsen sagte Staatsministerin Petra Köpping: „Ich appelliere an die Schweinehalter, in ihren Bestrebungen, die Hausschweine zu schützen, nicht nachzulassen und Biosicherheitsmaßnahmen konsequent weiter zu verfolgen. Aufgabe ist es, nun besonnen zu reagieren und gemeinschaftlich zu handeln. Wir sind gut auf den Ernstfall vorbereitet.“ Der Krisenstab des Sozialministeriums und das Landestierseuchenbekämpfungszentrum werden eingerichtet. In Absprache mit dem Landkreis und der Bundeswehr wird außerdem die Einrichtung der Restriktionszonen vorbereitet.

Die nun notwendigen Restriktionszonen werden in Abstimmung mit den lokalen Behörden und der beratenden Sachverständigengruppe festgelegt. Die vordringlichste Maßnahme ist jetzt, die Verbreitung und das weitere Einsickern der Erkrankung in die Wildschweinbestände nachhaltig einzuschränken oder zu unterbinden.


Auswertung in Letschin: Karsten Ilse, Jäger Bernd Köppe, Drohnenführer Jan Worpus und Jagdhelfer Jörg Baumgarten (v. l.). Mittels Drohne konnten sie beobachten, wie Rotwild aus Mais in ein Wäldchen wechseltede

ASP: Sonderfall Oderbruch

Im Landkreis Märkisch-Oderland gab es bisher drei positiv auf ASP beprobte Wildschweine. Bei der Fallwildsuche am vorletzten Wochenende wurde etwa die Hälfte der Weißen Zone kontrolliert. mehr


ASP bereits seit sechs Jahren IN POLEN

In Polen gibt es seit 2014 ein aktives ASP-Geschehen, das sich in Richtung Westen ausgebreitet hat. Seit Januar waren bereits Fälle von ASP in unmittelbarer Grenznähe zu Deutschland aufgetreten. Nachdem am 10. September 2020 ein erster Fall von ASP bei einem Wildschwein in Brandenburg bestätigt wurde, gab es – wie erwartet – weitere nachgewiesene ASP-Fälle. 


ASP-Bekämpfung ist ein Langstreckenlauf

Vier Wochen nach dem ersten ASP-Nachweis bei einem Wildschweinkadaver wurden feste Wildzäune um eine Weiße Zone gezogen. Julia Klöckner, Dietmar Woidke und das halbe Kabinett haben sich vor Ort ein Bild zur ASP-Bekämpfung gemacht. mehr


Mit weiteren Fällen von ASP, die gestern aus Brandenburg gemeldet wurden, erhöht sich die Gesamtzahl der nachgewiesen ASP-Fälle in Deutschland auf insgesamt 117. Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wir vor frei von der Afrikanischen Schweinepest. Für die bisher ergriffenen Maßnahmen und das koordinierte Vorgehen zur Seuchenbekämpfung wurde Deutschland von der Europäischen Kommission explizit in der vergangenen Woche gelobt und bestärkt, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mitteilt. Die Seuche ist für den Menschen ungefährlich. red