Förderungen erhalten auch Streuobstwiesenvorhaben(c) Detlef Finger

„Sonderfonds Insektenschutz“: Millionen für Wiesen, Falter und Streuobst

Auf Hochtouren läuft derzeit in Thüringen die Förderung von Insektenschutzprojekten in der Agrarlandschaft. Anfang 2021 hatte das Umweltministerium in Erfurt einen neuen „Sonderfonds Insektenschutz“ eingerichtet.

Von Frank Hartmann

Der neue „Sonderfonds Insektenschutz“ speist sich aus Bundesmitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK; 60 %) und aus Landesmitteln (40 %). Das Bundesagrarministerium stellt über den GAK-Sonderrahmenplan „Maßnahmen zum Insektenschutz in der Agrarlandschaft“ allein im laufenden Jahr 85 Mio. Euro bereit.

Für das Thüringer Programm können sich Vereine, Verbände, Kommunen oder Landwirtschaftsbetriebe mit Projekten (Laufzeit: 2021 bis 2023) ab einem Volumen von 500.000 Euro bewerben. Der Fördersatz beträgt bis zu 100 % (Kommunen bis zu 90 %).



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„echter Bedarf und große Bereitschaft“

20 Anträge gingen in der ersten Jahreshälfte ein. Laut Ministerin Anja Siegesmund (Grüne) zeige das große Interesse, dass es „einen echten Bedarf und eine große Bereitschaft“ gebe, sich für mehr Insektenschutz einzusetzen. Zuletzt wurde das Projekt „Blüten- und insektenreiche Bergwiesen im Naturpark Thüringer Wald“ des Landschaftspflegeverbandes Thüringer Wald ausgewählt. Mit den rund 1,5 Mio. Euro Förderung sollen „landschaftspflegerische Maßnahmen den Zustand von Berg-Mähwiesen, Borstgrasrasen sowie Übergangs- und Schwingrasenmooren“ verbessern. So wird u. a. Spezialtechnik zum Mähen steiler Hänge angeschafft.

Bis Ende 2023 läuft ein Schutzprojekt der „Naturforschenden Gesellschaft Altenburg“ (NfGA), das mit 1,55 Mio. Euro unterstützt wird. Hier unternimmt man Anstrengungen, „das Überleben des gefährdeten Skabiosen-Scheckenfalters in Thüringen“ zu sichern.

Sonderfonds Insektenschutz: Förderung für Streuobstwiesen

Förderungen erhalten auch zwei Streuobstwiesenvorhaben: So will der Landschaftspflegeverband „Mittelthüringen“ bis 2023 Streuobstwiesen in den Landkreisen Sömmerda und Weimarer Land sowie in der Stadt Weimar sanieren. Geplant ist, 550 Bäume durch Pflege zu erhalten, rund 1.000 hochstämmige Obstgehölze neu anzupflanzen sowie den Unterwuchs zu entbuschen. Gefördert wird dies mit 550.000 Euro.

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland (AbL) erhält bis 2023 für ihr Schutzprojekt „Streuobstwiesen – ein Paradies für Insekten“ ebenso nicht unerhebliche 520.000 Euro. Ziel des Großprojektes sei es, insgesamt 20 ha Streuobstwiesen in den Landkreisen Nordhausen und Gotha sowie dem Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich-Kreis und Saale-Holzland-Kreis zu sanieren.

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