Das Bundesagrarressort förderte 2021 mit 3,44 Mio. Euro den Kauf von 993 Drohnen zur Kitzrettung, von denen fast 200 noch in der Mahdsaison zum Einsatz kamen und rund 6.000 Jungtiere retteten. © Birgitt Schunk

Futterernte: Kitzrettung mit Drohne

Mit der Futterernte rückt der Wildtierschutz in den Fokus. Viele Landwirte werden dabei von Jägern und Vereinen unterstützt, auch mit Drohnen.

Auf vielen Flächen hierzulande werden seit Beginn der Futterernte Rehkitze aufgespürt. In der Vorderrhön Agrar GmbH Hümpfershausen in Thüringen kam bei der Kitzrettung während der Futterernte eine Drohne der Jäger aus Oepfershausen zum Einsatz.

„Die Jäger haben unseren Erntefahrplan und sie wissen auch, wo potenzielle Standorte sind, um Rehkitze zu setzen“, erklärte Geschäftsführer Christian Schmitt. Allein am Mittwoch und Donnerstag vorvergangener Woche wurden zehn Kitze geortet. Landwirte und Jäger sprechen von einem gegenseitigen Geben und Nehmen.

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223 Rehkitze in Sachsen-Anhalt 2021 gerettet

In Sachsen-Anhalt bietet u. a. der Verein Wildtierretter Bauern und Jagdausübungsberechtigten mit seinen ehrenamtlichen Mitgliedern Unterstützung an. Im Einsatz bei der Kitzrettung während der Futterernte sind fünf mit Wärmebildkameras bestückte Drohnen, deren Anschaffung zu 90 % vom Land gefördert wurde. 223 Rehkitze hat der Verein in der vergangenen Saison retten können, künftig sollen es noch mehr werden.

In Sachsen unterstützen Dienstleister bei Drohnenflügen mit Wärmebildkameras

In Sachsen rief das Agrarministerium die Landwirte auf, frühzeitig Absprachen zu treffen und Maßnahmen zu koordinieren, um den gesetzlich vorgeschriebenen Schutz des Nachwuchses von Wildtieren und bodenbrütenden Vögeln bei der Mahd zu gewährleisten. Das Ressort verwies auch auf Dienstleiter, die bei Drohnenflügen mit Wärmebildkameras oder Erkennungssoftware bei der Suche nach Rehkitzen und anderen Tieren unterstützen.

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Neben dem Kitztod bedeutet jeder Kadaver im Silo Botulismusgefahr für den Tierbestand.

Rehkitzretter-Team aus MV

Der Landesjagdverband in Mecklenburg-Vorpommern lud Ende April zum Treffen der Jungwildretter nach Güstrow ein. Dort stellte das Rehkitzretter-Team des regionalen Jagdverbandes sich samt seinen Erfahrungen vor.

In Nordwestmecklenburg organisierten Bauern- und Kreisjagdverband unlängst einen zweitägigen Lehrgang zum Erwerb des Drohnenführerscheins für 20 Landwirte. Zugangsvoraussetzung war ein beim Luftfahrtbundesamt absolvierter Onlinetest zum Ablegen des EU-Kompetenznachweises, der auch kleiner Drohnenführerschein (EU) A1/A3 genannt wird.

Rund 6.000 Jungtiere gerettet

In Brandenburg führt der Landesjagdverband ein Verzeichnis mit Drohnenpiloten und Helfern und vermittelt sie. Gemeinsam mit dem Verein Rehkitzrettung Brandenburg werden Helfer geschult. Das Bundesagrarressort förderte 2021 mit 3,44 Mio. Euro den Kauf von 993 Drohnen zur Kitzrettung, von denen fast 200 noch in der Mahdsaison zum Einsatz kamen und rund 6.000 Jungtiere retteten.

Von 684 genehmigten Anträgen entfielen 58 auf die ostdeutschen Länder. Eine Fortsetzung des Bundesprogramms durch das jetzt von den Grünen geführte Ressort sei nicht vorgesehen, vermeldeten Agrar- und Jagdportale. BS/red

Video: Ein Rehkitz wird freigelassen

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