Holztransport mit der Bahn: Flexibel mit Timberports

Die Bahn will mit sogenannten Timberports wieder mehr Holz auf de Schiene transportieren. (c) DB Cargo Logistic

Viele Jahre ist der Anteil des auf der Schiene transportierten Holzes gesunken. Mit einem verbesserten logistischen Ansatz will die Bahn nun wieder attraktiver werden – mit sogenannten Timberports, Umschlagzentren für Holz.

Von Jörg Möbius

Holz nicht nur umladen, sondern mit Lagermöglichkeiten Rundholz aus den umliegenden Wäldern sammeln und dann auf einen Schlag verladen und zum Sägewerk abfahren – damit möchte die Deutsche Bahn wieder mehr Holz auf der Schiene transportieren. Timberport nennt die Bahn solche Umschlagzentren. Vier wurden in den letzten drei Jahren gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten aufgebaut, die die Ports auch betreiben. Der fünfte momentan existierende Timberport in Rheinland-Pfalz dient auch dazu, Schnittholz vom Sägewerk kommend abzuladen, zu lagern und dann per Lkw zum Kunden in der Nähe zu bringen. Das lastet die Waggons sinnvoll aus. Ein Partner der DB Cargo Logistics sorgt für Umschlag und Lagerung auf dem Timberport. Auch kümmert er sich um die Ladungssicherung. Beim direkten Beladen vom Lkw auf den Bahnwaggon müssen das die Lkw-Fahrer erledigen.

Konflikte entschärfen

Holztransport per Bahn, daneben Holz auf einem Lkw
Einfache Ausbaustufe eines Timberports: Ein Gleis mit 300 bis 400 m Länge und Lagermöglichkeit daneben. (c) DB Cargo Logistics

Mit der Lagermöglichkeit können größere Mengen Holz für den Abtransport gesammelt werden. Das entschärft Konflikte, die bei der Just-in-Time-Verladung immer wieder entstehen können Auch wird damit kleineren Kunden der Zugang zur Schiene erleichtert. Mit den Timberports wurden Logistikstandorte geschaffen, an denen Rohholz aus einer Region gebündelt, zwischengelagert und dann abtransportiert werden kann. Der Antransport mit dem Lkw soll dabei möglichst kurzgehalten werden, was neben Effizienzgesichtspunkten auch der Umwelt zugutekommt. Denn der Transport auf der Schiene spart 80 % CO2 gegenüber dem Lkw. Anders gerechnet: Ein Güterzug mit 20 Waggons ersetzt 52 Lastzüge voll Holz.

Schnittholz auf einem Stapler
Effizient: Vom Sägewerk kommt Schnittholz, dann gehen die Waggons mit Rundholz wieder zurück. (c) DB Cargo Logistics

Durch die Entkopplung von Straße und Schiene entzerren Timberports nicht nur die Logistikprozesse, sondern erhöhen auch die Flexibilität und Effizienz der an der Rohholzversorgungskette beteiligten Partner. Lkw sind nicht mehr im Fernverkehr gebunden, können jederzeit anliefern und sind nach kurzem Aufenthalt wieder zurück auf dem Weg in den Wald, um Nachschub zu holen. Auch forstwirtschaftliche Dienstleister werden dadurch entlastet, Lkw-Fahrer sind bekanntlich knapp. Vorteil für die Bahn: die Waggons können schnell mit dem bereitliegenden Holz beladen werden und dann wieder auf die Reise gehen. Nur mit rollenden Waggons wird auch Geld verdient. Damit die Logistik klappt, ist es sinnvoll, dass alle Partner in der Transportkette digital vernetzt sind. Dazu gibt es ein gefördertes Projekt von DB Cargo Logistics, den Bayerischen Staatsforsten und der Professur für Forstliche Verfahrenstechnik an der Universität Freiburg.

Holztransport mit der Bahn: Weitere Pläne für Timberports

Neue Timberports sind in Planung, konkret ist ein Projekt in Niedersachsen. Einige der rund 190 Holzverladebahnhöfe in Deutschland könnten mit dem Konzept der flexiblen Zwischenlagerung dazu beitragen, dass mehr Holz auf die Schiene kommt.

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