Auf den steilen Flächen wird das „Hillmaster“-System des Dreschers gefordert. Dieser Gerstenschlag war trockengeschädigt. © Frank Hartmann

Drescher rollen durch dünne Bestände

Die Wintergerste der Agrar eG Teichel enttäuscht. Beim Raps hatte man bereits eine kleine Ernte einkalkuliert. Die ersten Erbsen hingegen sind ein Lichtblick.  

Von Frank Hartmann

Reichte im extremen Dürrejahr 2018 der Ertrag der Wintergerste gerademal an 46 dt/ha heran, geht Dr. Stefan Blöttner in dieser Saison davon aus, dass man dieses Niveau wohl nicht schaffen wird. Die Gerstenflächen waren Ende Juli gedroschen, darunter etliche, deren Trockenschäden unübersehbar waren. Die Haspeln hatten hier ihre Mühe, die kurzen Halme ins Schneidwerk zu befördern. Dabei erinnert der Vorstandsvorsitzende daran, dass man frostgeschädigte 45 ha bereits gehäckselt hatte. Gleichwohl durch den Zwiewuchs viele grüne Körner im Bunker landeten, konnten dennoch Gerstenpartien vermarktet werden. Der Feuchtegehalt sprach nicht dagegen. Und sauber war die Gerste ohnehin.

Raps enttäuscht, Erbsen erfreuen

Am 25. Juli ging es bereits in den Winterraps, dem sowohl Frost als auch Schädlingsbefall zugesetzt hatten – inklusive 30 ha Umbruch. Die ersten Schläge bestätigen Blöttners Kalkulationen. Gehofft hatte er dennoch, dass es mehr als 18 dt/ha werden. Überraschend gute Ergebnisse zeigten Dienstag voriger Woche die ersten gedroschenen Sommerfuttererbsen. Sollten hier am Ende um die 35 dt/ha stehen, sei dies ein echter Lichtblick.

Futtersituation entspannt

Entspannt hat sich die Futtersituation bei der Agrar eG Teichel. Für den zweiten und dritten Schnitt kamen die Niederschläge zum richtigen Zeitpunkt. Jetzt spielt zudem das Wetter mit, um ordentlich Heu zu machen. Das Stroh des Vorjahres reicht gut bis zum Anschluss an die aktuelle Ernte, sodass Blöttner derzeit keinen Engpass befürchten muss.

Weihnachtsgeschäft angelaufen

Abseits der Felder hat in Teichröda das Weihnachtsgeschäft begonnen. 750 geimpfte Flugenten und an die 100 Gänse werden als Saisongeflügel gemästet. Die Jungvögel bezieht man von der nahegelegenen Agrar eG Kamsdorf. Blöttner zufolge sei dies nicht nur ein Geschäft für die Direktvermarktung. Hier gehe es auch darum, den Menschen in den umliegenden Dörfern, die selbst kein Geflügel aufziehen, den Wunsch nach einem lokal erzeugten „Festbraten“ zu erfüllen. In diesem Sinne sei dies ein sehr elegantes Agrarmarketing der Genossenschaft. fh

Fotos: Frank Hartmann; Agrar eG Teichel (1)