Symbolbild (c) imago images / Steve Bauerschmidt

Was Rüben wollen

Die geringe Ausstattung mit Beizen und Pflanzenschutzmitteln hat dazu beigetragen, dass die Rübe unter Druck steht. Doch bei richtiger Aussaat und Bestandesführung ist die Hackfrucht sehr rentabel. (€)

Von Heiko Ludwig, Landesarbeitskreis Düngung

Die Zuckerrübenanbaufläche in Deutschland hat sich in den letzten zwei Jahren bei knapp 400.000 ha stabilisiert. Dennoch wird immer wieder über die Wertigkeit des Rübenanbaues diskutiert. Vor allem die Wirtschaftlichkeit der Zuckerrüben steht für Anbauer oft an erster Stelle. Doch die Fruchtfolgevorteile und der geringe relative Wasserverbrauch werden immer noch zu selten bedacht.

Hinzu kommt, dass gerade im Hinblick auf die aktuelle Verschärfung der Düngeverordnung die Rüben durch ihr gutes Nährstoffaneignungsvermögen eine hohe Effizienz der eingesetzten Nährstoffe besitzen. Das bringt für den Anbauer mehr Spielraum in die betrieblichen Nährstoffbilanzen. Durch die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaftsbetriebe verbunden mit einem hohen Know-how im Anbau wurden 2019 im Vergleich zu 2018 gute Erträge erzielt. Dennoch ergaben sich 2019 – auch bedingt durch die geringere Beizausstattung – viele Probleme im Anbau.

Die Aussaat 2019 erfolgte in aller Regel unter günstigen Bedingungen. Die darauffolgende, teilweise sehr kalte und nasse Witterung verzögerte den Auflauf. Diese Stresssituation begünstigte verschiedene Schaderreger. In einigen Fällen kam es teilweise zu Ausdünnungen bis hin zu Umbrüchen und erneuter Aussaat.

Wichtige Anbaufragen für Zuckerrüben

Für Landwirte stehen für 2020 insbesondere Fragen der Anbausicherheit im Vordergrund. Dazu zählen zum Beispiel: 

  • Wie kann der Auflauf der Rüben verbessert werden? 
  • Welche Möglichkeiten gibt es im Bereich der Schaderregerkontrolle? 
  • Wie sicher ist die Regulierung von Unkräutern? 
  • Welche Maßnahmen sind bei einem Auftreten von pilzlichen Erregern zu ergreifen?

Diese und andere Fragen haben schlussendlich einen maßgeblichen Einfluss auf das wirtschaftliche Ergebnis im Rübenanbau. Dennoch gilt auch hier die alte Volksweisheit: „Wenn eine Tür sich verschließt, öffnen sich möglicherweise auch wieder viele Neue.“ So ist es auch im Rübenanbau. Hier sollte über die Grundlagen im Anbau wieder neu nachgedacht werden.

Zuckerrübe: Saatbett und Aussaat

Alle Maßnahmen der Bodenbearbeitung müssen dafür sorgen, dass die Rübe mit ihrer Pfahlwurzel tatsächlich auch den Boden erschließen kann. Alle Bearbeitungen, die zu Strukturproblemen führen, sind Gift für die Rübe. Auch im Hinblick auf den relativen Wasserverbrauch. Das heißt, dass in strukturgeschädigten Böden der relative Wasserverbrauch pro Tonne Trockensubstanz-Zuwachs deutlich ansteigt (bis zur Verdoppelung des relativen Wasserverbrauchs).

Das Rübensaatgut muss in einem lockeren, aber trotzdem rückverfestigten Boden abgelegt werden. Verdichtungen durch die Aussaat müssen vermieden werden. Der Zeitpunkt der Rübenbestellung sollte so gewählt werden, dass die Rübe zügig auflaufen kann. Im Auflauf gestresste Rüben sind später anfälliger für Schaderreger. Deshalb kann hier eine etwas spätere Aussaat helfen. Bereits wärmere Böden sind weniger druckempfindlich, als kalte.

Den Artikel in voller Länge lesen Sie in der Bauernzeitung 11/2020 ab S. 32 im Heft oder direkt hier als E-Paper.