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Jubiläum: 25 Jahre Agrarbetrieb Groß Grenz

Jubiläum beim Agrarbetrieb Groß Grenz. ©Gerd Rinas
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1991 wurde aus der LPG Tierproduktion „Einigkeit“ die GGAB Agrarbetrieb Groß Grenz GmbH. Jetzt wurde in Benitz 25-jähriges Jubiläum gefeiert.

von Gerd Rinas, Landesredaktion Mecklenburg-Vorpommern

Genau so hatten es sich Rainer Tschirner und Dr. Kathrin Naumann vorgestellt: Blauer Himmel, herrlicher Sonnenschein, viele Gäste und entspannte Stimmung. Beim Fest zum 25-jährigen Bestehen der GGAB Agrarbetrieb Groß Grenz am vorigen Wochenende in Benitz gab es ein Wiedersehen mit vielen ehemaligen Mitarbeitern, Verpächtern, Weggefährten und Berufskollegen.

„Rainer, weißt Du noch, damals?“ Immer wieder gingen die Gedanken zurück ins Jahr 1991, als aus der LPG Tierproduktion „Einigkeit“ die GGAB Agrarbetrieb Groß Grenz GmbH wurde. „Es war eine mutige Entscheidung der Gesellschafter“, erinnert sich Geschäftsführer Rainer Tschirner. Weil man bis dahin in der spezialisierten LPG nur Tiere hielt, musste der Bereich Pflanzenproduktion aus dem Nichts aufgebaut werden. Viele Fragen stürmten auf Tschirner und sein Kollektiv ein: Welche Flächen sollte man pachten, wo und wie viel? Wie kommt man an eine Landesbürgschaft, um investieren zu können? Welche Landmaschinen sollte man für den Ackerbau kaufen? Noch heute ist Tschirner den Beratern dankbar, namentlich denen von der Landgesellschaft Schleswig-Holstein, die sich als anständig und kompetent erwiesen.

Stück für Stück haben die Landwirte einen modernen Landwirtschaftsbetrieb aufgebaut, die Sauenanlage rekonstruiert, neue Ställe für Mastschweine,  Milchvieh und Jungrinder gebaut, eine neue Getreidehalle, Biogasanlage, Strohlager und Futterhalle in Betrieb genommen. „Wir haben in Technik, auch in den Flächenkauf, vor allem aber immer wieder in junge Leute investiert“, betont Rainer Tschirner. „Von denen, die einst in der LPG arbeiteten und später die GmbH aus der Taufe hoben, sind nun schon die Enkelkinder bei uns. Diese Kontinuität ist eine Ursache für unseren Erfolg“, so der Geschäftsführer.

Auch an der Unternehmensspitze haben die Gesellschafter den Generationswechsel frühzeitig eingeleitet. Seit 2011 arbeitet Tschirners Tochter Dr. Kathrin Naumann im Unternehmen, seit vorigem Jahr ist sie ebenfalls Geschäftsführerin. In absehbarer Zeit will Rainer Tschirner in den Ruhestand treten. Bis dahin kann Kathrin Naumann von seinen Erfahrungen profitieren. Gemeinsam versuchen die beiden seit Monaten, die Auswirkungen der Marktkrise bei Milch und Schweinefleisch für das Unternehmen zu begrenzen. „Am Schweinemarkt gibt es Hoffnung, bei der Milch ist kein Land in Sicht“, erfuhren die Besucher auf dem Geburtstagsfest. Das wollten sich die Landwirte trotz der Krise nicht nehmen lassen.

Helga Mohsakowski findet die schlechten Milchpreise unerhört. „Es ist ja scheinbar so, dass hier ein Schuldiger gesucht wird, alles wird bei den Bauern abgeladen“, argwöhnt die 87-Jährige, die seit Gründung des Betriebes sieben Hektar Bodenreformland an den Agrarbetrieb verpachtet hat. „All die Jahre wurden die Flächen ordentlich bewirtschaftet, die Pacht pünktlich bezahlt und angepasst. Jedes Jahr erfahren die Verpächter, wie es um den Betrieb steht“, berichtet die Seniorin.

„Für uns ist der Agrarbetrieb im Dorf ein Glücksfall. Egal, ob im Winter Schnee zu räumen ist oder ein Radlader gebraucht wird, auf den Agrarbetrieb ist Verlass“, lobt Bürgermeister Rainer Mohsakows­ki. Er wünscht den Bauern, dass die Misere am Milchmarkt bald ein Ende hat. Rainer Tschirner hat noch einen zweiten Wunsch: „Im Mai und Juni hatten wir bisher ganze 16 mm Niederschlag. Wir brauchen jetzt nichts dringender als Regen, sonst droht uns der nächste Tiefschlag.“